Das beste Mittel
Yung Hurn im Interview
Egal, was dieses Jahr noch alles kommt – 2018 ist schon jetzt „GGGut“, denn Yung Hurn veröffentlicht am 4. Mai sein Debütalbum „1220“. Vielleicht ist das Ganze mehr Mode als Musik. Eventuell können nicht alle Menschen verstehen, was der Süßgott aus Donaustadt predigt. Vermutlich sind Drogen doch kein Spielzeug. Aber sicherlich kein Fehler, Yung Hurn selbst zu fragen, wie sein Verhältnis zu Andi Goldberger ist, was ihn in Berlin aus Wien fehlt und wann der Wahlkampf der Hurn Partei endlich beginnt. Außerdem kann es auch nicht Schaden, zu wissen, was John Lennon Style bedeutet. 2018 ist „GGGut“ und wird sogar noch mittel…
Der hartnäckige Winter 2018 ist endlich vorbei – des einen Freud ist des anderen Leid. Bist du Skifahrer?
Mittelklasse. Mehr als einmal im Schulskikurs habe ich es nicht geschafft. Dafür kann ich mich heute noch an die Blasen erinnern. Die Schuhe waren viel zu eng für die Füße!
Vielleicht bist du eher Skispringer?
Auf keinen Fall! Davor habe ich viel zuviel Angst.
Dafür hat dein Bruder K. Ronaldo dem Skisprunggott Andreas Goldberger eine eigene Hymne gewidmet. Meinst du, der Andi freut sich darüber?
Anscheinend ist er schon einmal auf den Song angesprochen worden, in einem Interview – getaugt hat’s ihm da leider nicht so. Er ist nicht happy, dass die Sache von damals neu aufgerollt wurde. Schade! Aber egal, es kann trotzdem nur einen geben …
Von wegen „Es kann nur einen geben“: Wie lautet deine Antwort auf die Wiener Glaubensfrage „Austria oder Rapid“?
SV Mattersburg! Michael Mörz, Didi Kühbauer und Christian Fuchs waren damals mein Dreamteam – ist schon etwas länger her, trotzdem finde ich Mattersburg nach wie vor geil.
Hast du noch andere Verbindungen ins Burgenland? Oder beschränkt sich deine Liebe auf den Fußballverein?
Burgenland ist für mich das wahre Land der aufgehenden Sonne. Die Sonnentherme Lutzmannsburg zum Beispiel – ein Traum! Sonne sowieso immer super, darum auch Burgenland super.
Du bist mittlerweile viel in Berlin zugegen – was vermisst du am meisten dort oben?
Die Berge! Also Kahlenberg und Cobenzl zum Beispiel.
Wer sind für dich der wichtigste Wiener und die wichtigste Wienerin?
Ladies first: Maria Theresia! Der wichtigste Wiener ist wahrscheinlich ziemlich sicher Michi Häupl.
Bist du sehr traurig darüber, dass er in diesem Sommer als Bürgermeister der Stadt Wien zurücktreten wird?
Schade, dass Michi geht – er hätte es verdient, uns noch länger zu beglücken. Nur ist er halt auch schon lange dabei. 23 Jahre. Sehr lange! Alles Gute an dieser Stelle noch einmal!
Wie steht es um deine Pläne, Bürgermeister von Wien zu werden?
Das Vorhaben wächst in meinem Kopf langsam heran. Ich meine es wirklich ernst. Nur brauche ich dafür ein gutes Team, die richtige Strategie und vor allem Zeit, mich ausschließlich auf den Wahlkampf konzentrieren zu können. Das dauert jetzt noch gute zehn Jahre, bis ich das Bürgermeisteramt angehe.
Hättest du bzw. die Hurn Partei schon einen Wahlslogan parat?
Wer weiß, was in 10 bis 15 Jahren überhaupt relevant und wichtig für die Wiener Bürger und Bürgerinnen ist? Einen Slogan überlege ich mir dann, wenn es wirklich soweit ist.
Bevor du dich irgendwann der Politik widmest, veröffentlichst du jetzt erst einmal dein Debütalbum „1220“. Hand aufs Herz: Wie taugt’s dir selbst?
Das Album ist mittel.
Warum? Weil mittel das neue leiwand ist?
Hier geht’s eher um John Lennon Style. Ich bin gegen Gewalt und gegen Atombomben. Außerdem will ich Frieden! „1220“ ist mittlerer John Lennon Style geworden.
Nach einer kleinen, aber feinen Clubtour im April spielst du im Sommer wieder am FM4 Frequency Festival. Deine Show im vergangenen Jahr war für viele Fans und Kritiker eines der Highlights dort – was ist für 2018 geplant?
Der Plan ist, einfach genau das gleiche Set wie im Vorjahr zu spielen, um zu schauen, ob die Leute angepisst sind oder ob sie’s trotzdem feiern. Spaß beiseite! Uns fällt bis dahin hoffentlich noch etwas ein, um dort die Bühne zu rocken, wie man so schön sagt. Es wird auf jeden Fall mittel!