Chikinki im Interview: Danke Danke
Nach ihrem fulminanten Auftritt beim diesjährigen FM4 Geburtstagsfest kommen Chikinki im Mai zurück in die Alpenrepublik, um live ihr neuestes Werk ‚Bitten‘ zu kredenzen. VOLUME präsentiert die Tour. Frontmann Rupert Browne im Interview über die Berlinarbeit am neuen Album, feuchte Eskapaden mit Teufel Alkohol und die Bandbeziehung zu Österreich.
Nur um sicher zu gehen: Habt ihr irgendwelche Bissverletzungen davongetragen, als ihr euch für den Albumtitel ‚Bitten‘ entschieden habt?
Rupert Browne: Nein, zum Glück nicht. Es war dieses Mal relativ leicht, da wir uns sofort alle auf das eine Cover einigen konnten bzw. vorher schon die erste Single ‚Bitte Bitte‘ eingespielt hatten.
Welche Tigerart ist auf dem Albumcover zu sehen?
Rupert Browne: Keine Ahnung! Am besten einen Zoologen fragen.
Eure erste Single heißt ‚Bitte Bitte‘, wann können wir mit der Fortsetzung ‚Danke Danke‘ rechnen?
Rupert Browne: Unsere Band schaut eher nach vorne als zurück. Dabei haben wir einen sehr ausgeprägten Perfektionsanspruch und sind noch nicht vollständig zufrieden mit dem, was wir bis dato gemacht haben. Trotzdem an dieser Stelle ein herzliches ‚Danke Danke‘, auch wenn wir daraus keinen Song machen werden!
Gegründet in Bristol, in Berlin zum Arbeiten: Wie ist eure Beziehung zur deutschen Hauptstadt?
Rupert Browne: Ed (Anm. d. Red.: Ed East, Gitarrist) wohnt dort, der Rest prinzipiell in London. Unser Album ist jedoch auf alle Fälle ein Liebesgeständnis an Berlin. Sozusagen unser vertonter Höhepunkt der Erlebnisse in dieser Stadt bis jetzt. Wir lieben zum Beispiel das Straßenbahnnetz, der Song ‚Tram Love‘ ist die dazugehörige Hommage.
Jenseits der Musikarbeit in Berlin – welche Lokale kannst du empfehlen, um frische Inspiration zu sammeln und heiße Mädels kennenzulernen?
Rupert Browne: Es ändert sich von Mal zu Mal. Glücklicherweise treffe ich immer die richtigen Leute, die wissen, wo es abgeht. Da werde ich dann immer mitgenommen, kann mich aber am nächsten Tag nie wirklich erinnern, wo wir waren und wie der Club geheißen hat.
Vier Jahre hat es gedauert, bis Chikinki neues Material veröffentlicht haben. Warum so lange?
Rupert Browne: Wir hatten ein kleines Burnout nach unserem letzten Album – das klingt wie eine Ausrede, aber wir haben einfach eine Pause für unsere Köpfe gebraucht. Wir waren nicht so gut drauf, als wir ‚Brace Brace‘ aufgenommen haben – das ständige Touren, Herumlungern und Trinken waren einfach zu viel, eine Bandpause musste her! Deswegen haben wir beschlossen, andere Dinge, getrennt von einander, zu unternehmen. So sind dann ‚The Precious Mings‘, ‚Juniper Leaf‘ und ‚The Beasts‘ entstanden – alles Nebenprojekte, in die wir in dieser Zeit involviert waren.
Dafür ist euch mit ‚Bitten‘ ein respektables, frisches Comeback gelungen! Wer oder was war der größte Einfluss für euer neues Album?
Rupert Browne: Wie bereits erwähnt, haben wir in Eds Studio aufgenommen. Der Knabe hat zu dieser Zeit erfahren, dass er zum ersten Mal Vater wird – ein lebensveränderndes Freudenereignis. Auch deswegen klingt das Album erwachsener als die Bisherigen. ‚Bitten‘ reflektiert unsere neue Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Ihr habt ein Konzert im Ramones Museum gespielt – warum?
Rupert Browne: Wir haben ‚I Wanna Be Sedated‘ von den Herren Ramone gecovert, und ihr spezieller Gitarrenstil ist bei jedem Ton in ‚Brace Brace‘ zu hören. Außerdem finden wir cool, dass Kraftwerk immer von sich behauptet haben, dass die Ramones einer ihrer größten Einflüsse gewesen sind.
Welche Band würdet ihr nie covern?
Rupert Browne: Charles Manson?
Ihr habt ja auch schon viele Konzerte in Österreich gespielt – wie ist euer persönliches Verhältnis zu den Alpen und dem Walzer?
Rupert Browne: Aufwachen im Tourbus und Menschen zu sehen, die Skifahren, ist jedes Mal etwas Besonderes. Wir lieben diese Lifte, die vom Zentrum von Innsbruck in die verschneiten Berge führen. Wiener Walzer? Viele Einflüsse davon sind in unseren Liedern durchaus vorhanden.
Was ist eurer wichtigstes Utensil in eurem Tourkoffer, speziell für euren Weg durch Österreich?
Eine Gitarre is ziemlich wichtig. Aber ein guter Song unverzichtbar!
Von denen habt ihr ja einige im Tourgepäck mit dabei, wir freuen uns auf Chikinki im Mai! Abschließend: Wo treffen wir uns nach der Show?
Backstage mit einer Flasche Vodka.
Na dann: Prost und bis bald!