Casper ist wieder da!
Casper im Interview
Nach einer sensationellen Festivalshow beim FM4 Frequency 2013 presented by VOLUME kommt Casper am 2. November zurück ins bereits ausverkaufte Flex. 2014 gibt’s dann die große Konzertversion im Posthof und im Gasometer, das neue Album „Hinterland“ geht jetzt schon durch die Decke. Benjamin Griffey alias Casper hat VOLUME verraten, wie seine neuen Songs entstanden sind, was er gerne in seinen Artist Rider schreiben würde und warum alle mit ihm den gemeinsamen Konzertmoment feiern sollten, wenn er wieder da ist.
Die erste starke Single aus deinem neuen Album heißt ‚Im Ascheregen‘. Welche Botschaft steckt darin?
Alles hinter sich lassen, das Alte verbrennen und auf zu neuen Ufern. Raus aus kleinen, engstirnigen Orten in die weite Welt. ‚Im Ascheregen‘ ist der Soundtrack für einen ultimativen Neuanfang im Leben. Jeder Mensch kann das schaffen, was er oder sie wirklich will.
Wie viel Autobiographie steckt in diesem Song?
Ich bin in einem Kaff namens Bösingfeld Exertal aufgewachsen – irgendwo im deutschen Niemandsland. Dort war ich einer der wenigen Jungs, die schon früh erkannt haben, dass sie hier nicht bleiben wollen bzw. können. Schule, Ausbildung, Heirat, Haus, Kinder und irgendwann dann Altersheim? Nicht mit mir!
Der Druck bzw. die Vorfreude steigt! Mit welchen Gefühlen und Erwartungen entlässt du deine neue Platte in die Freiheit?
Mit positiver Aufregung! Ich bin wirklich unglaublich stolz auf das, was Produzent Markus Ganter, Konstantin Gropper von Get Well Soon und ich da gemeinsam geschaffen haben. Vor allem ist das Endprodukt so nah an der Ursprungsidee. Wahnsinn! Ich kann es kaum erwarten, dass die Leute endlich ‚Hinterland‘ hören.
Wie viel ‚XOXO‘ steckt im ‚Hinterland‘ und wo bzw. wie hast du dich für neue musikalische Wege entschieden?
Während ‚XOXO‘ habe ich viel über Songaufbau oder das Betonen des richtigen Musikmoments gelernt, was ich bei der Platte ‚Hinterland‘ anwenden und weiterführen wollte. Mit dieser Erfahrung inklusive dem Vertrauen zu meinen Produzenten durfte ich mich komplett aufs Schreiben konzentrieren – Refrains, Stimmeinsatz – und konnte vor allem den Mut zu Fehlern verfeinern. Meiner Meinung nach sind es die kleinen Schlenker, winzige Unreinheiten, die einen Song perfekt machen – nicht das klinische Ausmerzen aller Unperfektionen.
Ganz allgemein gefragt: Wie entsteht jetzt ein typischer Casper Song?
Zuallererst steht eine Albumidee. Dieses Konzept wird dann in kleine Songfragmente gegliedert. Die Anfangsidee muss in Atmosphäre, Inspiration und Ansatz schon eine klare Fahrtrichtung vorgeben. Zum Beispiel der Albumsong ‚Hinterland‘: Da war von Beginn an klar, dass er so klingen soll wie eine moderne Hommage an alte Helden wie Nick Cave, Tom Waits oder The Boss Bruce Springsteen. Außerdem gibt’s dieses Mal viele Neo Folk Elemente à la Bright Eyes zu hören. Erst wenn die Platte musikalisch steht, überlege ich mir die passenden Songthemen.
Baritonprofi Tom Smith ist auch mit von der Albumpartie – welches Verhältnis pflegt Cas zu den Editors und wie kam es zu dieser außergewöhnlichen Kollaboration?
Über seinen Verleger hatte er von mir gehört und auch, dass ‚dieser Typ in Deutschland auf Editors inspirierte Musik rappt‘. So entstand die Idee des gemeinsamen Songschreibens. Tom war dann vier Tage in Berlin. Wir haben gejammt und Skizzen erarbeitet, die dann alle zusammen kumuliert den Song ‚Lux Lisbon‘ ergeben. Es ist mir eine große Ehre, mit ihm zusammengearbeitet zu haben – dass sich daraus eine kleine Freundschaft entwickeln konnte, ist einfach unglaublich.
Auch wenn dein Sound gerade durch die Decke geht, bist du komplett auf dem Boden geblieben. Welche unglaublichen Dinge würde Casper trotzdem gerne in seinen Artist Rider schreiben?
Bei meinem nächsten Gig hätte ich bitte Folgendes: Genau 567 rote M&M’s, das Skelett eines Rhesusaffen und keiner darf mir beim Reden in die Augen schauen. Außerdem darf niemand das Wort ‚und‘ verwenden, was bestimmt zu großartigen Konversationen führt. Spaß! Mein Artist Rider ist und bleibt total entspannt.
Die letzten Tickets für deine Show im Flex gibt’s auf VOLUME.at, nächstes Jahr spielt Casper im Posthof und im Gasometer. Wieso sollte sich niemand deine neue Konzertshow entgehen lassen?
Verrückt, das Flex war ja in nur wenigen Stunden komplett ausverkauft! Unglaublich, welche Dimension wir uns über die Jahre erspielt haben. Noch vor ein paar Jahren gab es Shows, wo ich mit meiner Band vor acht zahlenden Gästen gespielt und dabei trotzdem alles gegeben habe. Deswegen ist das für mich alles auch überhaupt nicht selbstverständlich – ausverkaufte Tourneen und diese riesige Fanbase. Darum freue ich mich über jeden Einzelnen, der zu Casper kommt und mit uns den gemeinsamen Moment feiert.
Auf rauschende Konzerte mit Casper! Bis bald im ‚Hinterland’…