Fr, 16. Sep 2016

FAMP 'Exist'

Album der Woche #37

FAMP lassen heute ihren Debütnachfolger ‚Exist‘ vom Stapel und schlagen damit ein neues Kapitel in ihrer Bandgeschichte auf: selbstbewusster, gereifter, mitreißender und rocklastiger als je zuvor. Immerhin sind seit ‚Shining Lightning‘ vier Jahre vergangen, die die Mittzwanziger in ihrer persönlichen wie musikalischen Entwicklung hörbar geprägt haben.

Mal preschen Philipp, Andreas, Martin und Florian wie die jungen Hunde nach vorne (‚In Love With A Feeling‘), nur um im nächsten Moment wieder Inne zu halten und gereift zu reflektieren (‚Show Me The World‘) – irgendwo zwischen Stadion-Ambitionen und intimer Clubatmosphäre, mitreißender Euphorie und introvertierter Melancholie. ‚Das Schöne an dieser Platte ist, dass sie die traurigsten und die lebensfrohesten Songs beinhaltet, die wir je geschrieben haben. Trennungen, Depression und im Gegenzug auch pures Glück und Fuck-Off-Attitüde – alles ist dabei!‘, so Sänger Philipp. ‚Wenn man Beschriebenes schon mal erlebt hat, versteht man die Texte besser als Beschriebenes selbst.‘

‚Es geht ums Existieren, ums gut klarkommen.‘ Dabei wirken die Geschichten auf ‚Exist‘ wie zufällig vom Straßenrand des Lebens aufgelesen, ohne dabei Tiefgang vermissen zu lassen, und entfalten sich, getragen von einer melancholischen Grundstimmung, die nie ganz überwindbar scheint, zu teils hymnischen, teils nachdenklichen Stücken. Laut, wie leise scheint das ganz Große nichtig, während die eigentlich wichtigen Kleinigkeiten endlich genügend Aufmerksamkeit bekommen – auch wenn diese nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens liegen.

Stetiger Begleiter auf diesem Langspieler und fast schon FAMP-Markenzeichen: die charismatische Mischung aus Pathos und introvertierter Verträumtheit, die dank ihrer Liebe zum Detail beinahe in jedem der vierzehn Stücke präsent scheint. Wenn das zweite Album für viele Bands bekanntlich als ‚das Schwierigste‘ gilt, besticht ‚Exist‘, das in symbiotischer Zusammenarbeit entstand, durch eine paradoxe Leichtigkeit trotz schwerer Thematik. FAMP hatten und haben keinen Druck. Sie existieren. Im besten Sinne des Wortes.
Von der Live-Qualität der neuen Platte sollte man sich übrigens am 24. September 2016 bei der offiziellen Release-Show im Cafe Leopold unbedingt selbst überzeugen! Wir verlosen auf Facebook Tickets samt Album! 

EBENFALLS DIESE WOCHE NEU IM GUT SORTIERTEN PLATTENREGAL:

  • Against Me!: Shape Shift With Me
  • Die Antwoord: Mount Ninji And Da Nice Time Kid
  • Beware Of Darkness: Are You Real?
  • Dawes: We’re All Gonna Die
  • Deap Vally: Femejism
  • Finsterforst: #YOLO
  • Hanybal: Haramstufe Rot
  • Heaven Shall Burn: Wanderer
  • King 810: La petite mort Or A Conversation With God
  • Kytes: Heads And Tales
  • Lordi: Monstereophonic – Theaterror Vs. Demonarchy
  • Mac Miller: The Divine Feminine
  • The Parlotones: Antiques And Artefacts
  • Touché Amoré: Stage Four
  • Trapt: DNA
  • Usher: Hard II Love