Alterno Boy 'Alterno Boy'
Album der Woche #43
Ein Wiener Sängerknabe, ein Jazzer, noch ein Jazzer und ein Drummer, der als Hausverstand der Band fungiert und der Grund dafür ist, warum noch an jedem Bandmitglied der Kopf dran ist, ehe er irgendwo vergessen wurde. Eine vielversprechende Combo, die ihre Zusammenarbeit heute mit dem Release eines selbstbetitelten Debüts krönt.
‚Diesen Beatles-Song kannte ich gar nicht!‘, denkt man sich bei so manchen Tracks des ersten Langspielers der Wiener Bubenband. Von den markanten Vocals gibt’s mal hier ein ‚ch-ch-change‘, mal dort einen „ooh-la-lala“-Chor und ja, geschulte Ohren vernehmen sogar Mellotron-Sounds im Hintergrund. Thematisch behandeln Alterno Boy dabei Teenager-Angst, casual Liebe, cheesy Liebe, Spazierengehen, Handy kaufen, Freundschaft und liefern auch die eine oder andere Ode an das Rumhängen – denn auch das will bitteschön zelebriert werden. Dem noch nicht genug: Drückt man bei ‚Winters Gun‘ auf Play, wird man sogleich von einer zärtlich hübschen Frauenstimme regelrecht verzaubert.
In diesem Album trifft der vergangene Sound ihrer Helden auf die Pop-Ästhetiken der heutigen Zeit, deren Kombinationen sich als Ohrwürmer einbrennen und so richtig Spaß machen. Fazit: Adoleszenter Britpop (aus Wien) vom Feinsten! Gefeiert wird dieser wunderbare Release heute Abend im Wiener Flex.
EBENFALLS DIESE WOCHE NEU IM GUT SORTIERTEN PLATTENREGAL:
- 10 Years: (How To Live) As Ghosts
- Adrian Crowley: Dark Eyed Messenger
- Bootsy Collins: World Wide Funk
- Chloé: Endless Revisions
- Curtis Harding: Face Your Fear
- Gisbert zu Knyphausen: Das Licht dieser Welt
- Hollywood Undead: Five
- John Maus: Screen Memories
- Julien Baker: Turn Out The Lights
- Kellermensch Goliath: Motor
- Lee Ann Womack: The Lonely, The Lonesome & The Gone
- Martin Carr: New Shapes Of Life
- Modern Studies: Swell To Great
- Out Lines: Conflats
- Philip Selway: Let Me Go
- Sequoyah Tiger: Parabolabandit
- Slaughter Beach, Dog: Birdie
- Stereophonics: Scream Above The Sounds
- Weezer: Pacific Daydream