Astpai „True Capacity“
Album der Woche #25
17 Jahre sind seit ihrem Debütkonzert im August 2001 vergangen. 17 Jahre, in denen Astpai mehr als 800 Konzerte in über 20 Ländern weltweit gespielt und fünf Studioalben sowie mehrere EPs veröffentlicht haben. 17 Jahre, in denen Zock, Bernhard, Marco und Toni die österreichische Punkszene mit ihrem ganz eigenen Sound nachhaltig beeinflusst haben. 17 Jahre, in denen die Vier erwachsen geworden sind. Neben reduzierteren Tönen bleibt auf „True Capacity“ dennoch so manches beim Alten.
Denn das sechste Studioalbum der Neustadtpunks startet wie gewohnt mit einem Knall. Danach geht es aber ungewohnt milde zu: ein wenig ruhiger, ein wenig langsamer, weit melancholischer. Mit dieser Erkenntnis bewaffnet, wird es nach dem ersten Durchlauf jedoch sehr schwer, die Platte (jemals) wieder vom Plattenteller zu nehmen. Und das ist auch gut so!
Tatsächlich poscht „True Capacity“ mit Hits wie „Body Parts“, „Feel Your Pain“ oder dem Titeltrack gewaltig. Letzterer hätte sicher auch auf „Corruption Concealed“ gut Platz gefunden. Alles dazwischen kommt mit extra viel Herz daher: das nostalgische „Best Years“, das melodische „Falling Trees“ oder die Zeile „Love is a strong word, when you don’t mean it“. Große Refrains, bittersüße Riffs, druckvolle Arrangements – you name it! Der Abwechslungsreichtum der Platte reißt bis zum Schluss nicht ab, stört aber keineswegs das homogene Gesamtkunstwerk.
Denn Astpai haben es abermals geschafft, ein Album zu schreiben, das sich von seinen Vorgängern abhebt. Manche meinen dabei None More Black, The Arteries oder Iron Chic. Tatsächlich haben die Wiener Neustädter aber schon vor 17 Jahren ihren eigenen Sound entwickelt und klingen auch diesmal wie, tja, Astpai!
Ebenfalls diese Woche neu im gut sortierten Plattenregal:
- 5 Seconds of Summer: Youngblood
- Field Division: Dark Matter Dream
- Gang Gang Dance: Kazuashita
- Garbage: Version 2.0
- Granada: Ge Bitte
- Jack River: Sugar Mountain
- Jill Barber: Metaphora
- Kamasi Washington: Heaven And Earth
- Panic! At the Disco: Pray For The Wicked
- The Wave Pictures: Brushes With Happiness