Dass Liebeskummer zu besonderer Kreativität antreibt, ist hinlänglich bekannt. So hat sich auch Sondre Lerche direkt nach seiner Scheidung ins Studio verkrochen. Das heitere Ergebnis: Hier bricht ein kleines Schlagzeuggewitter los, dort wird urplötzlich gejazzt oder elektronisch gepiept. Stilvoll leiden, das hat der Norweger augenscheinlich raus! [KAG]
Die Vorschusslorbeeren für STALLION waren keineswegs unbegründet. Der viel gerühmten EP und den fetzigen Liveshows folgt nun das Debüt-Langholz der süddeutschen Metaller. Mit Herzblut, Sirenen-Vocals und schneidenden Gitarrenriffs schüttelt die Truppe ihre packenden Hymnen reihenweise aus dem Ärmel und sorgt für einen amtlichen 80er- Flashback. [THOMAS PATSCH]
Die Räudigkeit des Black Metals mit der Eingängigkeit des traditionellen Heavy Metals zu vermischen, können nur wenige Bands. Dass die Holländer von ONHEIL dazugehören, haben dies schon bei ihrem letzten Album „Razor“ (2009) eindrucksvoll bewiesen. Keif-Gesang trifft auf sehr viel Melodie und zeitweise wird sogar der positive Kitsch ausgepackt. [REINHOLD REITHER]
Trotz fehlender Gitarre kommt das Duo aus Brighton mit voller Kraft aus den Lautsprechern. Sänger Mike trällert ähnlich eingängig wie Jack White, dennoch sind Royal Blood kein fader Abklatsch der White Stripes – den Vergleich mögen die Jungs außerdem gar nicht. Ihr Sound ist markant, rockig, stellenweise sogar tanzbar. Bass und Drums tun’s also auch! […]
Melancholie aus dem hohen Norden, einmal mehr packend inszeniert – wobei der hippe Dream-Pop von PETTER CARLSEN an sich auch im sonnigen Kalifornien entstanden sein könnte. Doch „Sirens“ bietet mehr als verträumt-verspielte Klanglandschaften: CARLSEN geht tiefer und lässt den Hörer durch spannende Melodien mit Sogwirkung schwelgerisch in Purpurwolken versinken. [STEFAN ISCH]
Die schwedischen Hammerschwinger beschreiten wieder den Weg des Kriegers: Die Single „Bushido“ gibt klar die Marschrichtung vor und eingängige Stampfer wie „Hector’s Hymn“ oder „Ex Inferis“ machen deutlich, dass HAMMERFALL mit „(r)Evolution“ eine Rückbesinnung auf die glorreichen Anfangstage anstreben. Die üppige Produktion von Fredrik Nordström verpasst dem Sound den notwendigen Druck. Lasst den Hammer fallen! […]
Warrel Dane und SANCTUARY sind zurück. Nach Live-Appetithäppchen gibt’s nun endlich Studiomaterial. 24 Jahre nach dem Meisterwerk „Into The Mirror Black“ heult das Organ des Übersängers wieder auf und bedient die Klientel mit einem abwechslungsreichen Opus voller brettharter Gitarren, Melodik und dunkler Atmosphäre. „The Year The Sun Died“ ist ein reifes Album, das allerdings in […]
Mit einem Knall namens „Riptide“ war er auf einmal da: Vance Joy, der sympathische Singer und Songwriter aus Down Under. Wer in den Genuss seines Debüts „Dream Your Life Away“ kommt, wird sofort verstehen, warum ihn Atlantic Records gleich für fünf Alben verpflichtet hat – der Typ ist der Kracher! Gratulation, alles richtig gemacht, Herr […]
THRESHOLD bieten auf „For The Journey“ wieder fast durch die Bank feinste melodische Prog- Kunst. Da seien das fast schon spacige „Watchtower On The Moon“ oder das balladesk wirkende „The Mystery Show“, das insbesondere im Chorus ungemein viel Energie versprüht, zu nennen. Hier gibt es zwar fast keine musikalischen Neuerungen zu vernehmen, nichtsdestotrotz wird das […]
Auf ihrem fünften Album sind AMPLIFIER um einiges zugänglicher geworden. Der Grad der Progressivität wurde diesmal heruntergefahren und die deutlich kürzeren Songs lassen nur mehr wenig Platz für ausufernde Spielereien. Dadurch wirkt ‚Mystoria‘ aber leider auch etwas beliebig, was so manchen AMPLIFIER- Anhänger enttäuschen dürfte. [ROLAND HESS]
Der charmante Hornbrillo veröffentlicht nach Bandmitgliedschaften bei Kings Of Convenience oder Whitest Boy Alive sein erstes Soloalbum. Darauf spielen Disco und Funk nur mehr eine Nebenrolle. Viel mehr zimmert sich Øye aus unaufdringlichen Reggae Beats und souligen Orgelmelodien eine poppige Wohlfühloase, in der er eine bessere Welt phantasiert. So schön! [WEIMA]
Neues Futter für die geifernden Fans der ansehnlichen Amazonen aus dem hohen Norden. Das vierte Album des Kick-Ass-Rock- Quartetts tritt wieder mächtig Hintern und rockt unbeschwert und energetisch. Die Videosingle „To Kill A Man“ machte schon mächtig Appetit, der Rest des Albums steht dem nicht nach und knallt dank geballter Frauenpower recht amtlich! [THOMAS PATSCH]
Nach 17 Jahren im Geschäft zeigt das Quintett aus Florida erneut Härte und Energie. Rohe Riffs, unschlagbarer Groove, Lyrics, die aufregen und aggressiv rüberkommen – teilweise auch als melodiöser Sprechgesang – lassen keinen ruhig bleiben. Ganz nach ihrem Motto „The Stage Is Our Battleground!“ bringen sie damit fast Live-Feeling in die eigenen vier Wände. [KARIN […]
Die Überschrift darf man bei IN FLAMES durchaus ernst nehmen, obschon die Band ihre Stammklientel spätestens seit dem 2006er „Come Clarity“-Werk zusehends vergrämt hat. „Wir sind keine Band, die immer gleich klingen möchte und auch nicht immer gleich klingen wird“, verteidigt Schlagzeuger Daniel Svensson die etwas kritische Fragestellung des Rezensenten. „Wir planen so etwas nicht, […]
Einar Stray ist jetzt kein Solokünstler mehr. Das neu geformte Orchester bezeichnet seine Musik als melancholischen Pop. „Politricks“ versprüht Melancholie, bietet aber weit mehr als schnöden Pop. Gefühlvolle Streicher treffen auf fleißiges Klavierspiel. Einar singt verzerrt, als ob er aus der Ferne rufen würde. Stellenweise monoton, ansonsten gut dirigiert! [ALLPI]
„Besser gut geklaut als schlecht selber gemacht“ – so in etwa lautet auch das Motto auf dem neusten Album der Norweger. Während die Jungs auf dem Vorgängerwerk „Youngblood“ noch in sämtlichen Dekaden der Rockgeschichte herumwilderten, ist man auf „Pure Heavy“ definitiv in den 80ern hängen geblieben. Da wird sowohl textlich als auch musikalisch kaum ein […]
