Sa, 4. Okt 2014

Westentaschen Bomber

Game Rezension: Mega Man Xtreme 1 und 2 (Virtual Console)

Mit dem Release von Mega Man Xtreme und Mega Man Xtreme 2, ist das Mega Man Lineup der Gameboy und Gamboy Color Generationen im 3DS e-Shop nun komplett. Ob die Titel, in denen der blaue Bomber erstmals auch unterwegs tatsächlich in blau zu sehen war, etwas taugen, lest ihr hier.

So wie sich Mega Man I-IV (Gameboy) stark an den NES Spielen der Serie orientierten, bildeten die beiden Mega Man Xtreme Teile das Pendant zur Mega Man X Serie auf dem SNES. Ein durchaus ambitioniertes Unterfangen, da die Hardware des Gameboy Color eher auf dem Niveau des NES und damit deutlich schwächer als das SNES war.
Mega Man Xtreme
Der Hauptcomputer der Maverick Hunter Zentrale wurde von einem ‚unbekannten‘ (wer könnte das nur sein? :-$) Bösewicht gehackt und die dort gesammelten Daten benutzt um die Mavericks, die von Mega Man X in früheren Abenteuern bereits besiegt wurden, mitsamt ihren Welten viruell wiederzubeleben. Um der Sache auf den Grund zu gehen, begibt sich unser Protagonist in den Cyberspace.
Immerhin gibt uns diese Story eine geeignet Begrüdung (Ausrede) dafür, dass wir nun, wie in mobilen Mega Man Titeln gewohnt, bereits bekannte Welten und Gegner noch einmal besuchen. Schon im Intro-Level wundert sich sogar unser blauer Held, dass alles aussieht wie aus einem früheren Erlebnis (Mega Man X). Hat das man das Level absolviert, kommt man wie gewohnt in ein Hauptmenü in dem man es mit 4 Mavericks (3 aus Mega Man X und einer aus X2) samt ihren Welten zu tun bekommt, die wie immer in beliebiger Reihenfolge besucht werden können.
Um die Levels zu bewältigen stehen unserem Helden, alle Features zur Verfügung, die man von den Konsolen-Vorbildern kennt. Man rennt, springt, power-slided und wall-jumped durch die Welt und zerlegt dabei bekannte Feinde mit Charge-Shots. Neu ist, dass es innerhalb der Levels immer wieder Auto-save Punkte gibt. Ein Feature das wohl speziell für das Spielen unterwegs implementiert wurde. Denn beendet man das Spiel mitten in einem Level, kann man später einmalig den letzten Auto-save Punkt laden und dort fortsetzen. Sehr praktisch und auf keinen Fall etwas das wir zu unserem Vorteil ausnützen würden, nicht wahr? Startet man das Spiel nach einem Game Over einfach neu, kann man nämlich ebenfalls den letzten Auto-save laden und muss die Welt nicht, wie sonst, von vorne beginnen – Puristen dreht es natürlich bloß beim Gedanken an sowas schon den Magen um. 🙂
Wär man tatsächlich so schwach dieses Feature auszunutzen, wäre es insbesondere vor den Endbossen hilfreich, die am Ende jedes Levels warten – die sogenannten Mavericks. Diese verhalten sich ziemlich ident zu ihren SNES-Pendants. Wie immer erhält man von besiegten Mavericks deren Waffe und jeder Maverick hat eine Schwäche gegen eine bestimmte Waffe.
So wie bei Mega Man X, verfügen einige Levels über geheime Stellen, bei denen man Upgrades finden kann, wie z.B. bessere Rüstung, besserer Walljump, mehr Lebensenergie, Sub-Tanks oder Waffen-Upgrades. Einige Upgrades verändern sogar das Äußere unseres Helden. Manche Stellen lassen sich dabei erst mit bestimmten Waffen oder Ugrades erreichen.
Hat man die 4 Mavericks besiegt, gilt es noch eine Reihe von Bosslevels zu absolvieren in denen man sowohl auf bekannte Boss-Maschinen, wie den äußerst beliebten Spider-Boss ;-), als auch auf die Antagonisten des Spiels trifft. Nach dem finalen Kampf gegen den ‚Meister der Addition‘, ist die Welt vorerst einmal wieder gerettet. Geübte Spieler schaffen dies wahrscheinlich in 3-4 Stunden. Zur Belohnung wird nun der Hard-Mode freigeschaltet. Dieser ist aber nicht einfach nur eine schwerere Version des Spiels, sondern quasi die zweite Hälfte des Ganzen. Während das Intro-Level und auch die Boss-Level im Hard-Mode noch ident sind, bekommt man es hier mit 4 völlig anderen Mavericks (+ Welten) zu tun. Ein äußerst ungewöhnlicher Ansatz – einerseits erfreulich, da das Spiel über entsprechend mehr Content verfügt, andererseite aber auch ein bißchen enttäuschend, weil man nocheinmal die gleichen Bosslevels spielen muss.
Fazit

Mit Mega Man Xtreme wurde versucht ein portables Mega Man X abzuliefern und tatsächlich hat man von Anfang an den Eindruck sich in einem Game dieser Serie zu befinden. Auch wenn grafisch, hardware-bedingte Abstriche gegenüber den SNES Vorlagen gemacht werden mussten, ist das Gameplay ziemlich vollständig übernommen worden. Der Schwierigkeitsgrad des Games ist, wie bei den meisten mobilen Mega Man Titeln, etwas leichter als bei den ‚großen Brüdern‘. Mega Man Verteranen werden mit Ausnahme von ein oder zwei Bosslevel-Gegnern keine größeren Probleme haben, das Spiel durchzuspielen. Nichts desto trotz, könnte es für Serien-Neulinge durchaus hart werden – das Snapshot Feature der 3DS Virtual Console ist hier Gold wert.
Insgesamt kommt das Spielgefühl von Mega Man Xtreme zwar nicht so ganz an den SNES Titel heran, bietet allen Fans aber eine ordentliche Dosis Mega Man für unterwegs.
  

   
Mega Man Xtreme 2

Neues Setting, neue Gegenspieler und wiedermal ein (überhaupt nicht) überraschender Drahtzieher. Mega Man Xtreme 2 orientiert sich an Mega Man X2 (SNES). Das Gameplay ist quasi ident mit dem des Vorgängers, allerdings kann man das Spiel diesmal sowohl mit Mega Man X als auch mit Zero bestreiten. Man bekommt es dabei jeweils mit 4 anderen Mavericks aus Mega Man X-X3 zu tun. Am Ende spielt man bei beiden Charakteren durch die gleichen Bosslevels und kämpft wie gewohnt gegen die Anthagonisten des Spiels.
Eine wesentliche Neuerung ist ein, aus dem Level-Select-Screen anwählbarer, Shop in dem im Laufe des Spiels immer mehr Power-ups freigeschaltet werden. Diese kann man mit gesammelten Teilen kaufen, die von besiegten Gegnern in den Levels zurückgelassen werden. Die Palette der Power-ups ist für X und Zero verschieden und reicht bei X von stärkeren und schnelleren Schüssen über mehr Resistenz bis zu halbem Energie-Verbrauch bei Spezial-Waffen. Bis zu 6 Power-ups kann jeder Charakter erwerben. Diese können jederzeit im Spiel über das Pause-Menü ausgerüstet werden, allerdings nur max. 4 gleichzeitig. Das verleiht dem Gameplay einen leichten Customizing Aspekt, weil man für die jeweilige Spielsituation die richtigen Power-ups ausrüsten kann.
Fazit

Mega Man Xtreme 2 versucht die Spielerfahrung von Mega Man X2 (SNES) auf den Handheld zu bringen und bietet mit der Möglichkeit sowohl X als auch Zero zu spielen mehr Abwechslung als der Vorgänger. Auch grafisch wurde hier noch einmal mehr rausgeholt – z.B. zerspringen besiegte Gegner nun wie auf dem SNES in ihre Einzelteile. Das neue Power-up System macht das Spiel deutlich zugänglicher für Anfänger und behebt damit einen der häufigsten Kritikpunkte von Mega Man Xtreme.
Darüber hinaus empfand ich das Spielgefühl bei diesem Teil auch noch etwas besser als beim Vorgänger. Grund zur Freude somit für alle Mega Man Fans die auch unterwegs nicht auf den blauen Bomber verzichten wollen.

  


ENTWICKLER: Capcom
PUBLISHER: Capcom
GENRE: Action Plattformer
PLATTFORM: 3DS Virtual Console