It’s only Dangerous to go Alone!
Wo Long: Fallen Dynasty Review
Team Ninja meldet sich nach 2 Jahren nicht mit Nioh 3 sondern mit Wo Long: Fallen Dynasty zurück und möchte beweisen wem der Platz des härtesten Action-RPG gehört. Das Setting ist war neu, allerdings kann Wo Long seine Wurzeln nicht abstreiten. Rotes Licht voraus, denn wir haben unsere Reise für euch dokumentiert.
Dämonen, Tierwesen und eine mutige Heldentruppe. Wir reden nicht von Nioh 3 sondern von Wo Long: Fallen Dynasty. Team Ninja haut nun nämlich die nächste Soulslike-Experience raus und wir haben uns einen Überblick vor allem zu erwähnenswerten Besonderheiten vom klassischen Soulslike verschafft.
In Wo Long: Fallen Dynasty übernehmen wir die Kontrolle über unseren anpassbaren Helden, der sich in einer kriegerischen Epoche im China des 3.Jahrhunderts nach Christus wiederfindet. Städte stehen in Flammen und eine Arme von Untoten und verzerrten Tierwesen steht uns Gegenüber. Doch irgendwie besitzen wir noch ungeahnte besondere Fähigkeiten und ein mächtiges Amulett. Also eine ganz klare Mission: Die Schlachtfelder wollen von uns erobert werden.
Dabei setzt man beim Gameplay auf eine Mischung aus Nioh und holt sich ein bisschen Input von Sekiro. Was das genau bedeutet. Spätestens im ersten Bosskampf werdet ihr die wichtigste Regel von Wo Long hassen, lernen und damit den Durchbruch für das Spiel schaffen. Rotes Licht bedeutet Blockieren. Damit ist nicht das klassische Blocken über die Schultertaste gemeint, sondern eine extra Funktion die ihr mittels B/Kreistaste (zumindest am Controller) aktivieren könnt. Meistert ihr das genaue Timing zwischen rot –leuchtenden Gegner und eurer Abwehraktion sind zukünftig so gut wie alle Feinde und Bosse nur mehr halb so schwer.
Zweiter wichtiger Hinweis: Nutzt sobald verfügbar eure Götterfähigkeiten. Mit diesen beschwört ihr einen mächtigen Zauber in Form eines gewählten Gottes, der ordentlich Schaden beim Feind verursacht. Diese 2 Kernelemente gemeistert stehen euch nach anfänglichen Schwierigkeiten eigentlich nur mehr wenige Hürden im Spiel gegenüber.
Ein weiteres Kampffeature ist die Willensanzeige. Diese könnt ihr beim Gegner durch gezielte Blocks oder spezielle Angriffe brechen wodurch der Gegner bewegungsunfähig und für eine zeitlich begrenzte Spezialattacke zur Verfügung steht. Aber Achtung, denn auch eure Anzeige kann gebrochen werden und dann seid ihr dem Gegner einfach ausgeliefert.
Kampfstils wie in Nioh gibt es nicht, allerdings dürft ihr euch über ein breites Waffenarsenal inklusive Fernwaffen freuen. Ihr könnt immer bis zu 2 Nahkampf und 2 Fernkampfwaffen ausgerüstet haben. Diese lassen sich einfach per Tastendruck im Kampf wechseln und nutzen. Allerdings haben wir uns relativ früh auf das Schwert festgelegt und bisher kaum eine andere Waffe oder Fernwaffe genutzt geschweige denn gebraucht um in der Story voranzuschreiten.
Die Story ist ähnlich wie in Nioh in einige Schlachtfelder unterteilt. Diese können über eine Reisekarte zu bestimmten Zeitpunkten angewählt werden. Die Schlachtfelder selbst sind teilweise linear, teilweise laden sie aber auch für Erkundungen ein. Auf jedem Schlachtfeld finden wir Haupt und Markierungsstandarten. Wir starten jedes Schlachtfeld mit Morallevel 0 und können durch das besiegen von Feinden dieses Level erhöhen. Die Standarte helfen uns dabei unseren Morallevel auf einem bestimmten Minimum zu halten. Die Feinde selbst besitzen ebenfalls einen Morallevel. Das heißt je weiter ihr in einem Schlachtfeld seid umso höher wird der Level der Feinde sein. Zusätzlich können feindliche Level durch Magier in der Nähe verstärkt werden. Tötet diese daher relativ zügig um diesen Vorteil zunichte zu machen.
Eine generelle zusammenhängende Open-World gibt es aber nicht. Die einzelnen Schlachtfelder beinhalten einerseits Hauptmissionen oder Nebenquests, bei deren Abschluss einiges an Erfahrung wie auch Material auf uns wartet. Materialien könnt ihr dazu nutzen bei der Schmiedin eure Ausrüstung zu verbessern. Ebenfalls könnt ihr dort euer Geld ausgeben um andere Gegenstände zu erwerben.
Die Soulswährung in Wo Long ist KI. Haben wir davon genug gesammelt können wir ein Level-Up an einer der Standarten (aka Leuchtfeuer) vollziehen. Zur Auswahl stehen 5 Elemente, hinter dennen ein Schwere/Stein/Papier Prinzip steckt. Je nach Level der einzelnen Elemente können wir im späteren Spielverlauf auch Zauber erlernen und wirken. Manchmal kann die Wahl des richtigen Gegenelements beim Bosskampf, der zu einem speziellen Element gehört, hilfreich sein.
Sollten einige Schlachtfelder einmal zu schwer sein oder ein Bosskampf alleine zu unmöglich so schaltet ihr mit der Zeit die Möglichkeit frei gegen Talismane NPCs als Begleiter zu beschwören oder andere reale Spieler in das Spiel einzuladen. Ein Crossplay ist hier aber nur auf der gleichen Konsolenart möglich:
- PS4/PS4 Spieler können untereinander spielen
- Xbox Series X/S, Xbox One und Microsoft Store Spieler können untereinander spielen
- Steam Spieler können untereinander spielen.
Damit sollte so gut wie jeder Boss möglich sein. Je häufiger ihr einen NPC nutzt und mit diesem Feinde besiegt umso höher wird eure Eidstufe mit diesem NPC und dieser dadurch stärker. Jeder NPC ist auch eher einem der Elemente zugehörig.
Wo Long bietet nur einen Schwierigkeitsgrad, der nicht angepasst werden kann. Durch das absolvieren von Nebenmissionen, verbessern von Ausrüstung und nutzen von Begleitern könnt ihr auch aber selbst das Leben leichter oder schwerer machen. Am Ende werden Spieler vermutlich in etwas 40h beschäftigt sein, wenn sie alle Herausforderungen meistern wollen.
Fazit
Wo Long: Fallen Dynasty spielt sich wie ein Liebesbrief an Nioh und Sekiro. Die größte Hürde für viele Spieler dürfte vor allem der erste Boss werden. Denn hier zeigt sich wer ausreichend Sitzfleisch hat die Blockfähigkeit zu meistern. Wenn ihr unschlüssig seid, dann zockt die DEMO solange diese noch Verfügbar ist. Denn habt ihr diese bzw. den ersten Boss einmal gemeistert steht euch wenig einem positiven Abschluss entgegen. Willenskraft und Morallevel sind zwar ein nettes Gimmick, wirken sich aber im Weiteren nicht sehr in der Spieltiefe aus, sondern „passieren“ eben einfach. Trotzdem werden Fans der Soulslike Games sicherlich auf ihre Kosten kommen.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Fünf Elemente
+ Blocksystem verzeiht mehr als bei Sekiro
+ Intuitive Souslike-Steuerung
Das Schlechte
- Größte Hürde ist der erste Boss
- Überblick bei vielen Feinden und zwei NPCs geht verloren
- Seichte Story