Make way for the new Dracula
V Rising (Early Access) Review
Das neue Survival-MMO von Stunlock Studios lädt zum Blut trinken ein. Dabei gilt es Burgen zu bauen, Feinde zu besiegen und Ressourcen zu sammeln. Eines steht fest: Die Existenz als Vampir macht süchtig nach mehr.
V Rising bietet von Beginn an eine Vielzahl an Optionen, wie wir unser Spielerlebnis anpassen wollen. Dabei können wir entweder online mit anderen Spielern eine Welt teilen, oder uns mit einem privaten Spielstand die Vorherrschaft über unsere eigene Welt sichern. Das Spiel bietet sowohl die Möglichkeit alleine zu spielen (auch wenn eine aktive Internetverbindung auch hierfür notwendig ist), oder gemeinsam mit Freunden ins Vampir-Dasein zu stürzen. Auf diese Weise können wir beispielsweise auch einstellen, ob es sich dabei um ein kooperatives Spiel handelt, oder ob wir lieber in guter alter PvP Manier mit anderen Spielern konkurrieren wollen. Für private Spiele gibt es dabei auch die Möglichkeit einige Spieleinstellungen anzupassen, was den Schwierigkeitsgrad des Spieles ersetzt.
Haben wir unsere Welt fertig konfiguriert, dürfen wir unseren Charakter erstellen. Dabei geht es in erster Linie nur darum unser Aussehen anzupassen – ein Klassensystem, bei dem wir uns eine vorgegebene Klasse aussuchen würden, gibt es hier nämlich nicht. Stattdessen sind alle Charaktere gleichermaßen mit allen Waffen vertraut, die wir im Spiel craften oder finden können. Im späteren Spielverlauf richtet sich der Spielstil also danach welche Ausrüstung wir persönlich bevorzugen. Sobald wir mit unserem Vampir zufrieden sind, startet unser Abenteuer in einer Krypta, wo wir uns mit den Basics des Spiels vertraut machen und erste Ressourcen sammeln können.
Dadurch offenbart sich auch der Spielablauf, auf den wir uns einstellen können. Ähnlich wie in anderen Survival-Spielen geht es nämlich in erster Linie darum Ressourcen, die wir quer auf der Welt verteilt finden können, zu sammeln und damit neue Gegenstände herzustellen. Dazu gehört auch, dass wir uns relativ früh dazu entscheiden müssen, wo wir unsere (erste) Basis platzieren wollen. Denn von dort aus werden wir unseren Einfluss schritt für schritt ausbreiten müssen. Unsere Burg dient darüber hinaus auch als Lager für überschüssige Ressourcen. Diese verstauen wir in Kisten. Außerdem ist die Burg unser Respawn-Punkt, falls uns ein übereifriger Vampirjäger doch noch erwischt. Zuletzt dient sie uns auch als Produktionsstätte für hochwertigere Ausrüstung. Besonders für PvP-Spieler ist dabei relevant, dass man die eigene Burg auch gegen andere Spieler verteidigen muss. Feindliche Spieler können unsere Burg nämlich überfallen und im Falle eines Sieges gegen uns auch die Kontrolle darüber an sich reißen.
Aber nicht nur Gegenstände lassen unseren Charakter mächtiger werden. Haben wir in unserer Burg erst einmal einen Blutaltar platziert, können wir mit dessen Hilfe Boss-Gegner in der Spielewelt ausfindig machen. Wenn wir diese zunehmend härteren Kämpfe gewinnen, winkt uns zur Belohnung oft eine neue Fähigkeit. Allerdings können wir nur zwei normale und im späteren Spielverlauf auch eine besondere Fähigkeiten gleichzeitig ausgerüstet haben. Diese können wir aber jederzeit einfach per Menü wechseln. Die Entscheidungen sind also nicht permanent und wir können jede Fähigkeit dadurch erst einmal austesten, ob sie unserem Spielstil entspricht.
Unser schlimmster Feind lauert aber darauf, dass wir einen Fehler machen. Wie eine Uhr im Spiel verrät gibt es nämlich einen ständigen Tag-Nacht-Zyklus. Da sich Vampire ja bekanntlich nicht gerne einen Sonnenbrand holen, heißt es sich in den Schatten zu verstecken sobald diese am Himmel erstrahlt. Erwischt sie uns allerdings, dann sind die Folgen meistens doch fataler. Glücklicherweise sind die Entwickler sehr großzügig mit dem Wechsel zwischen Tag und Nacht, weswegen wir einen Großteil der Zeit unbehelligt umher reißen können. Tagsüber zahlt es sich aber dennoch aus, wenn sich an einem sicheren Ort zu verstecken. Dort gibt es gegebenenfalls einfach Ressourcen, die wir zwischenzeitlich abbauen, bis eine Weiterreise wieder sicher ist. In unserem Spieltest war es aber auch kein Problem auch tagsüber zu reisen, solange man sich von einem Schatten zum Nächsten durchschlägt.
Abschließend müssen wir auch unseren Bluthaushalt im Auge behalten. Eine Anzeige verrät uns wie gesättigt wir in dieser Hinsicht sind. Allerdings liegt es in der Natur unseres Vampirs, dass der nächste Mitternachtsimbiss nur darauf wartet verzehrt zu werden. Daher sinkt unser Blutvorrat stetig und so manch ein Gegner wird um eine fatale Blutspende gebeten. Interessant ist dabei, dass nicht jeder Gegner gleich wertvoll ist. Verschiedene Feindkategorien bieten uns verschiedene Boni für unseren Charakter. Beispielsweise können wir durch das Trinken von Tierblut einen Bonus für unsere Geschwindigkeit bekommen, während schurkische Gegner uns eine erhöhte Chance für kritische Treffer bieten. Hinzukommt, dass jeder Feind einen Prozentwert für Blutqualität angezeigt hat. Finden wir einen Gegner mit höherem Prozentwert ist es oft wert diesen auszusaugen, da ein höherer Wert auch einen größeren Bonus mit sich bringt. Allerdings lässt sich dieser Bonus nicht stapeln. Selbst wenn er derselben Kategorie angehört wird der Bonus einfach ersetzt.
Fazit
V Rising ist ein solides Survival-MMO, das uns dazu ermutigt das Spielerlebnis an unsere Vorlieben anzupassen. Das Kampfsystem funktioniert intuitiv und fühlt sich auch hervorragend an, wenn man anfängt mehrere Gegner auf einmal zu besiegen und mithilfe von Spezialfähigkeiten auszuschalten. Für Spieler, die gerne kreativ sind bietet der Burgbau auch die Möglichkeit sich gestalterisch auszutoben. Daher können wir uns gut vorstellen, dass Fans des Genres sich in V Rising sofort zu Recht finden werden. Sie werden außerdem eine Menge Spaß mit dem Erweitern ihres Arsenals, ihrer Fähigkeiten und ihrer Burg haben. Gleichzeitig müssen wir auch eingestehen, dass der repetitive Spielverlauf mit der Zeit eintönig werden kann und aufgrund des großen Augenmerks auf Ressourcensammeln gerade Einzelspieler sehr schnell die Motivation zum Weiterspielen verlieren können. Wir warten gespannt darauf, welche Änderungen das Spiel noch erleben wird, bevor es seinen Early Access Status verlässt. Bis dahin werden wir aber noch unsere Zeit damit verbringen, den einen oder anderen Blutspender ausfindig zu machen.
— games-redaktionDas Gute
+ hervorragendes Vampirsetting
+ intuitives Gameplay
+ interessante Charakter-Progression ohne Klassen
+ Burgenbau (ganz ohne Sand)
Das Schlechte
- repetitiver Spielablauf