Würfle für Initiative
Tiny Tina’s Wonderland Review
Wann kommt endlich Borderlands 4? Wir wissen es nicht. Aber für die Überbrückungszeit hat uns Gearbox Software ein Spin-Off der Serie geliefert. In Tiny Tina’s Wonderlands erleben wir auf überarbeitete Art und Weise ein Abenteuer mit einigen aus Borderlands bekannten Charakteren, wie eben Tiny Tina. Doch wie viel frischen Wind bringt man mit oder sind die Würfel bereits gefallen?
Nicht oft ist ein DLC nur annähernd so gut wie das Hauptspiel. Aber mit Borderlands II – Tiny Tina’s Attack on Dragon Keep ist Entwickler Gearbox das gelungen. Neben zahlreichen News und Teasern läutete Gearbox ihren neuen Titel eben mit diesem DLC als Standalone Version im November 2021 ein. Nun ist das Borderlands Spin-Off erschienen und wir dürfen uns endlich in Tiny Tina’s Wonderlands begeben.
In Tiny Tina’s Wonderlands ändert sich das Setup der herkömmlichen Reihe in Richtung Fantasy. Als Schicksalsbringer (aka Kammerjäger aus Borderlands) durchkämmen wir die weiten der Wonderlands und erleben dabei schräge Abenteuer, wie man es erwarten darf. Erstmalig in der Serie dürfen wir unseren Charakter individuell erstellen. Es gibt also keine komplett vorgefertigten Setups wie in den anderen Spielen. Nachdem wir uns optisch ordentlich ausgetobt haben müssen wir unser Schicksal bestimmen.
Das entspricht in etwa unserer Hauptklasse bei der wir aus insgesamt 6 Klassen wählen dürfen. Dabei sind die Grundeigenschaften, auf die wir später näher eingehen gleich, jedoch wird bei den altbekannten Action-Skills unterschieden. Zwischen Nahkampf-Angriffen mit Elementarschäden, bis hin zu mächtigen Zaubern und Begleitern wie Drachen oder Pilzen ist alles bei den Klassen vertreten. Unsere Wahl ist permanent, also sollte man sich seiner Wahl sicher sein. Allerdings können wir ein bisschen Druck wegnehmen, denn wer die Trailer fleißig verfolgt hat weiß, dass man im späteren Spielverlauf eine zweite Klasse hinzuziehen kann. Diese kann sogar nach Abschluss des Spieles ausgewechselt werden. Es wird also alles weniger heiß gegessen als gekocht.
Unabhängig von unseren Action-Skills inklusive Skilltree darf jeder Charakter über die Spielzeit mit individueller Ausrüstung und Heldenpunkten versorgt werden. Die Heldenpunkte sind dabei ähnlich anderer Rollenspiele für die Eigenschaften des Helden, wie Stärke, Intelligenz usw., und erhöhen unsere Trefferpunkte oder kritischen Schaden wenn wir hier investieren. Jede Eigenschaft hat eine max. Levelgrenze von 30, wobei einige durch Schicksalswahl unterboten werden. Unsere Charakterlevelgrenze ist aktuell mit Stufe 40 festgelegt.
Zu unserer Ausrüstung, die wir durch Fortschreiten in der Story erweitern zählen eine Nahkampfwaffe, bis zu vier Schusswaffen, zwei Ringe, ein Schild, eine Halskette, ein Zauber (bei Wahl der Zauberschützen Klasse könnt ihr sogar zwei Zauber ausrüsten) und eine Rüstung. Jede davon hat Eigenschaften, die uns im Kampf unterstützen oder unsere Skills verbessern. Zusätzlich sind diese an einen Charakterlevel gebunden und besitzen ein Objektlevel, das dessen „Wertigkeit“ angibt. Hier gibt es nichts Nennenswertes im Vergleich zu den anderen Borderlandsgames zu sagen außer: Gutes altes Looter-Shooter Konzept.
Einen Unterschied gibt es hingegen bei der Open-World hier landen wir nämlich relativ schnell in der „Oberwelt“. Diese ist in etwa einen Tabletop Tisch nachempfunden und wir können unsere Spielfigur mit Bobblehead auf diesem frei bewegen. Springen können wir allerdings nicht.
Warum? Sonst könnten wir ja einfach einige der Blockaden, die durch Spielevents verschwinden sollen einfach umgehen. In der Oberwelt können wir die Map der nächsten Hauptquest oder Nebenquest aufsuchen, einige Interessante Orte erkunden und Sammelgegenstände einstecken.
Außerdem können wir in Zufallskämpfen eine Art Arenafight starten, bei der wir eine gewisse Anzahl von Feinden einfach besiegen müssen, bis der Killcounter voll ist. Ähnliches passiert auch beim Betreten der Verliese in der manchmal sogar ein Bosskampf am Ende auf uns wartet. Wer das Spiel bis zum Ende gespielt hat befindet sich im Chaos-Modus wieder und darf in einem ähnlichen Modus den Endgame-Grind antreten.
Auf unserer Reise sind wir nicht zwingend allein. Wer möchte kann den guten alten Couch-Koop anreißen und gemeinsam im Splitscreen vor einem Gerät miteinander zocken. Danke, dass ihr diese Feature beibehalten habt <3. Aber auch online mit bis zu 3 weiteren Spielern können die Wonderlands erkundet werden.
Fazit
Tiny Tina’s Wonderlands ist zwar ein Spin-Off der Borderlandsserie, was sich vor allem in der Art und Weise der Story widerspiegelt. Diese ist aber ebenso unterhaltsam, wie belanglos wie jene von Boderlands 3. Bis auf ein paar weitere, wie zuvor beschriebenen, Adaptionen ist der Spin-Off also ein weiterer Looter-Shooter, der sein RPG Potential ala Dungeons & Dragons leider so überhaupt nicht liefert. Versteht mich bitte nicht falsch, denn Freunde von Borderlands 1-3 werden sicherlich genauso begeistert sein wie wir. Allerdings darf man sich trotz Ankündigungen ala „da kommt was Großes auf euch zu“ nur auf gute alte Looter-Shooter Aktion einstellen. Eine Chance die man sicherlich nutzen hätte können. Trotzdem werden vor allem Fans der Serie weiterhin begeistert sein. Vielleicht gelingt ja im nächsten Ableger der Rettungswurf.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Steht dem Borderlands Franchise um nichts nach
+ Dungeons & Dragons Flair
+ Individuelles Klassensetting
+ Einsteigerfreundlich
Das Schlechte
- Doch nur Looter/Shooter