Das kurze Lemmings-Revival
Tin Hearts Review
Auf, auf ihr Zinnsoldaten. Wir folgen den Fußstapfen eines Spielzeugherstellers, der so allerhand Gimmicks für seine kleinen Freunde erfunden hat. Diese helfen uns dabei die Soldaten zu navigieren und so das Ende der von Spielzeugen gefüllten Spielewelten zu erreichen. Dabei lässt Tin Hearts unsere Nostalgie zum Klassiker Lemmings wieder aufleben. Doch reicht das aus? Wir durften die Nintendo Switch Version für euch testen.
Was hätte der Erfinder von Lemmings 1991 wohl gedacht, wenn er wüsste, das 2023 sein Spiel noch immer die Welt in der wir leben beeinflusst. So auch in Tin Hearts. Seine historischen Einflüsse kann es nämlich nicht verheimlichen. Das Gameplay: Wir steuern eine Gruppe von Zinnsoldaten räumlich durch unterschiedliche Zimmer und Szenarien eines Spielzeugherstellers. Dabei verfolgen die Figuren immer einen geradlinigen Pfad, können aber durch Objekte im Raum umgeleitet werden. Hierzu können wir als Spieler Gegenstände platzieren oder die bereits vorhandenen Elemente nutzen. Am Ende sollen einfach alle Zinnsoldaten heil im Ziel ankommen.
Da der Release von Tin Hearts für die anderen Plattformen auf voraussichtlich 16.05.2023 verschoben wurde haben wir uns die portable Switch Version für unterwegs angesehen. Die Versionen für Playstation und PC sollen zusätzlich eine VR-Version bieten. Alle Plattformen lassen sich aber ähnlich zu unserer steuern.
Bei den Spielemechaniken nimmt uns das Spiel direkt an der Hand. Jedes neue Gameplay-Element, sei es das Platzieren von Gegenständen bis hin zum Nutzen einer neuen Erfindung wird uns innerhalb eines Levels erklärt. Dabei bietet uns das Spiel in Prolog und weiteren 4 Akten in etwa 50 Level.
In erster Linie müssen wir Spielzeuge richtig platzieren. Den Beginn machen dabei Holzklötze. Die dreieckigen Objekte können dazu verwendet werden um die Zinnsoldaten nach links oder rechts gehen zu lassen. Später kommen dann noch andere Spielzeuge wie Trommeln, die uns wie ein Trampolin durch den Raum schleudern hinzu. Damit das Ganze nicht zu hektisch wird bekommen wir nach den ersten Rätseln auch die Kontrolle über die Zeit.
Damit können wir pausieren und unsere nächsten Schritte planen oder Vorspulen wenn wir uns unserer Sache sicher sind. Passiert uns dabei ein Fehler, so können wir auch zurück spulen und unsere kaputten Soldaten wiederbeleben. Bisher konnten wir immer alle Soldaten retten, glauben aber das auch ein Level geschafft wäre sobald nur ein Soldat das Ziel erreicht.
Nur die Kamera auf der Switch macht uns zu schaffen. Ab und zu springen wir einfach wild durch den Raum oder stehen beim Platzieren von Spielzeugen auf einmal im Tisch selbst. Das unterbricht den Spielefluss nicht, wirkt aber auf uns trotzdem nicht ganz ausgereift. Ob die VR-Navigation hier besser ist wird die Zukunft zeigen.
Ein bisschen vermisst haben wir 2023 allerdings die Sandbox-Elemente. Hier hätten die Entwickler durchaus die Chance gehabt die Community zu integrieren und so mehr aus ihrem Spiel rauszuholen. Ob es in Zukunft weitere Level geben wird oder vielleicht doch noch ein Level-Editor für die Community erscheint ist aktuell nicht bekannt.
In Summe können sich also auf Spieler auf „frisches“ Lemmings-Gameplay einstellen und die um die 50 Level in etwa 6-7h absolvieren. Auf uns wirkte die erste Hälfte noch nicht allzu fordernd, aber wir fiebern der zweiten Hälfte entgegen.
Fazit
Tin Hearts richtet sich ganz klar an die Fangemeinde der Lemmings-Serie und an jene die es vielleicht werden wollen. Das Rätselspiel stresst einem, dank Pause-Knopf, zu keinem wirklichen Zeitpunkt enorm und so kann man in Ruhe seine Hirnwindungen ankurbeln. Noch sind wir uns allerdings unsicher ob sich die Preis/Leistung hier rentiert. Aktuell ist das Spiel mit 30€ für knappe 8h Spielzeit gelistet. Aus Fehlen eines Level-Editors für die Community bedeutet das bei uns leider Punkteabzug. Nicht destotrotz waren wir von Tin Hearts und seiner Geschichte unterhalten.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Lemmings Gameplay
+ Neue Erfindungen
+ musikalisch auf AAA Niveau
Das Schlechte
- Kein Level-Editor
- Level gehen zu schnell von der Hand