EVE Protokoll abgeschlossen

In der Demo machte Stellar Blade bereits einen guten Ersteindruck. In diesem Sci-Fi Aktion-RPG hat eine feindliche Rasse, die Naytiba, die die Erde eingenommen.  Als Mitglied der Befreiungstruppe steuern wir die Protagonistin Eve durch unterschiedliche Areale und springen, schießen und schnetzeln uns unseren Weg frei. Doch erfüllt das fertige Spiel die Erwartungen, die die Demo geweckt hat?

Der Sci-Fi Aktiontitel von SHIFT UP Corporation unter dem Publisher Sony Interactive Entertainment ist aktuell nur für die Playstation 5 verfügbar. Die Demo ist bereits seit dem  29.03.2024 im PSN Store als Download verfügbar und zeigt die ersten Spielminuten, sowie optional einen späteren Bosskampf. Wer sich also einen ersten Eindruck holen möchte, der wird mit der Demo vollsten bedient. Die gute Nachricht gleich vorneweg: Ihr könnt euren Demostand auch in die Vollversion von Stellar Blade übertragen. Bei uns haben wurden auch alle Sammelobjekte für die Trophäen richtig importiert.

In Stellar Blade begleiten wir die Protagonistin Eve auf ihrer Mission auf der Erde. Die biotechnisch verbesserte Frau ist Teil einer Angriffseinheit, die die Auslöschung der Naytiba, eine Rasse, die die Erde eingenommen hat als oberste Direktive hat. Gleich zu Beginn des Spiels wird klar, dass die Naytiba dabei sicherlich ein Wörtchen mitreden wollen. Als sich die Ereignisse überschlagen treten Adam und seine Drone auf die Bildfläche, welche fortan Eve auf ihrer Reise auf den einst so blauen Planeten begleiten.

Dabei entwickeln sich die Gameplay Elemente, sowie Eve, im Laufe der Geschichte. Mit jedem Fortschritt erhalten wir neue Fähigkeiten oder können aus unserem Ausrüstungspool das richtige Utensil auswählen. Dabei nimmt euch das Spiel aber jedes Mal an die Hand und zeugt euch, sofern aktiviert, in unzähligen Tutorials jedes der neu hinzugefügten Elemente.

Kernelement ist sicherlich Eves Energieschwert. Mit diesem könnt ihr leichte und starke Attacken ausführen. Sobald ihr über ausreichend Fortschritt und Erfahrungspunkten verfügt können zusätzlich Kombos oder Spezialangriffe, die Beta-Fähigkeiten, freigeschalten werden. Später kommen noch Sturmfähigkeiten, ähnlich zu Beta hinzu. Natürlich darf in einem Aktion-RPG auch eine Art Überladungsmodus, indem Eve eine andere Form einnimmt. In dieser ist Eve für eine gewisse Zeit unsterblich und fügt ordentlich Schaden zu, sowie hat diese Form einen eigene Fähigkeiten.

Unsere Begleiterdrone dient anfangs noch zum Erkunden in der Spielewelt. Mittels Knopfdruck schicken wir eine Art Radar aus, die uns Strukturen, Gegner und Objekte anzeigt. Diese Fähigkeit kann ebenso durch Upgrades verbessert werden. Viel interessanter ist aber, dass wir später die Drone auch als Schusswaffe nutzen können bzw. in einigen Abschnitten sogar müssen. Dann verwandelt sich die Drone in eine Verlängerung von Eves Arm und wir können aus unterschiedlichen Munitionstypen den Naytiba ordentlich einheizen.

Die Spielewelt selbst gliedert sich insgesamt in 9 unterschiedliche Regionen. Dabei sind sechs Stück linear und tunnelartig, drei großflächig als Open World aufgebaut. Innerhalb der Abschnitte gibt es immer wieder Camps, an denen wir Rasten können. Dadurch regeneriert Eve wieder ihre Gesundheit und füllt die Heilelemente auf. Allerdings werden dadurch auch alle Naytiba wiederbelebt. Ausnahmen dabei sind Spezial, sowie Bossgegner.

Im Camp können wir außerdem die Schnellreisefunktion nutzen uns so bereits besuchte Camps die über eine Station verfügen erneut besuchen. Außerdem steht uns im weiteren Spielverlauf eine Station zum Vergeben unserer Fähigkeitspunkte, sowie zum Verbessern unserer Ausrüstung zur Verfügung. Über einen Verkaufsautomaten können wir Verbrauchsgegenstände erwerben bzw. verkaufen.

Neben den Hauptstoryelementen sind zahlreiche Nebenmissionen, sowie Anforderungen, die wir über eine Aushängetafel erhalten, für die einzelnen Gebiete vorzufinden. Manche stehen uns erst nach Anschluss gewisser Vorbedingungen zur Verfügung.

Neben den Aufgaben gibt es in Summe 992 Sammelobjekte die auf die 9 Regionen aufgeteilt sind. Das geht von unterschiedlichen Naytiba-Typen, über Aufzeichnungen in Form von Dokumenten oder Memorysticks bis hin zu Getränkedosen. Kisten, die wir öffnen möchten, sind dabei auch manchmal an Sondernkonditionen wie Codes, Minispiele oder bestimmte Herausforderungen, wie das Abschießen von Zielscheiben oder besiegen von Feinden in der Nähe gekoppelt. Wer die 100% anstrebt ist damit sicherlich eine Zeit lang beschäftigt.

Stellar Blade nutzt die Unreal Engine 4. Optisch ist sowohl die Spielewelt als auch die Charaktere beeindruckend. Sei es nun Szenerien mit Wasser oder Sand, oder Sci-Fi Weltraum nichts wirkt fehl am Platz. Auch bei Eve wurde viel Zeit und Liebe fürs Detail ausgelebt. Ob es dabei nur um das Motto „Sex Sells“ ging wollen wir hier nicht andiskutieren, dazu gibt es sicherlich in einigen Foren bereits genug Stoff. Aber wir möchten die 30 unterschiedlichen Outfits, die ihr Sammeln und nutzen könnt erwähnen. Diese gehen vom quasi Bikini bis hin zum Teddybären Outfit.

Anfangs stehen uns nur der Schwierigkeitsgrad Story, sowie Normal zur Verfügung. Nach erfolgreichem Abschluss schaltet sich der Schwierigkeitsgrad Schwer frei. Außerdem verfügt das Spiel über einen Neues Spiel + Modus, in dem ihr weitere Fähigkeiten und Outfits für Eve freischalten könnt.

Je nach persönlichem Können, gewählten Barrierefreien Features und Schwierigkeitsgrad, sowie der persönlichen Motivation alle Nebenmissionen, sowie Sammelobjekte zu ergattern werdet ihr für den ersten Spieldurchlauf in etwa 30-40h beschäftigt sein. Insgesamt können drei unterschiedliche Enden erspielt werden, wobei zwei davon einen kompletten Durchlauf erzwingen, da sie sich gegenseitig ausschließen.

Fazit

Stellar Blade versucht den Fußstapfen andere Aktion-RPG Titeln wie etwa Nier Automata zu folgen. Damit erfindet Shift Up das Genre aber nicht unbedingt neu, sondern versucht eine ebenso solide Umsetzung zu erreichen. Das beginnt mit einer interessanten, dystopisch angelehnten Storyline die uns vor dem Bildschirm fesselt. Zwar lasst bei uns das Ende einiges an Fragen offen, aber vielleicht wollte man sich hierbei Spielraum für eine mögliche Fortsetzung oder DLC lassen. Unabhängig davon wurde bei den Gameplayelementen solide Arbeit geleistet und mit Ausnahme einiger Sprung bzw. Kletterpassagen hatten wir selten das gefühlt das sich Eve nicht so verhält wie wir es erwarten würden. Dank unzähliger Sammelobjekte, Minispielen und ähnlichem kommt auch selten das Gefühl von Repetition auf. Alles in allem also ein solider Titel, der aber im Aktion-RPG Genre mitschwimmt.

— Fabian Padrta