The Dark Side of the Souls
Star Wars Jedi Fallen Order
Ein gutes Jahr für Star Wars Fans! Episode IX zelebriert den Abschluss der Skywalker-Saga in den Kinos, Kylo Ren Comics zeigen seine Vorgeschichte und in den USA läuft auf dem Streaming-Dienst Disney+ die neue Serie The Mandalorian. UND Star Wars Jedi Fallen Order wird von Electronic Arts auf die Fans losgelassen, um sie auch auf Konsolen und PC zu binden! Doch reicht der Hype um ein gutes Star Wars Game am Markt zu haben?
Da mir das Thema persönlich sehr wichtig ist, wird dieser Artikel etwas ausführlicher und länger – Möge die Lesemacht mit euch sein!
Wir kennen die Problematik bereits von Star Wars Battlefront II. EA Games und Lucasfilm haben sich hier voll auf den Fanservice verlassen und auch neben dem Lootbox-Debakel direkt auf die Achilles-Ferse der Fans getroffen – zu wenig Content, Pay2Win und ein reines Multiplayer-Erlebnis haben die Stimmung ein wenig gedrückt. Dazu kommt noch, dass Episode VIII in den Kinos bei Star Wars-Fans gemischte Gefühle hervorgerufen hat und der Franchise eine Erschütterung der Macht verspürte.
Kein guter Start für ein zukünftiges reines Singleplayer-Erlebnis – doch Respawn gab nicht auf! Obwohl bereits Star Wars 1313 (RIP) und ein noch nicht angekündigtes Projekt von Visceral Games (RIP) in die Tonne gekippt wurde, haben sich die Damen und Herren nicht beirren lassen und bei Star Wars Jedi Fallen Order Vollgas auf ein Einzelspieler-Erlebnis gesetzt.
Rebellions are build on hope
In einer weit weit entfernten Galaxis herrscht das Imperium mit strenger Hand. Die Jedi, eine ausgestorbene Art, wurden bei der Order 66 ausgelöscht. Doch einige, die die Säuberung überlebt haben, leben im Untergrund und versuchen nicht aufzufallen – sie mussten sich von der Macht abschotten, um nicht entdeckt zu werden. Cal Kestis lebt als ein ehemaliger Schüler in einer Mine, wo er für das Imperium schuften muss. Doch die Handlungen überschlagen sind und die Inquisitoren werden auf ihn als lebender Jedi aufmerksam.
So startet sein Abenteuer und eine Verfolgungsjagd des Imperiums auf eine Gruppe übrig gebliebener Jedi, die es mit vielen Gefahren aufnehmen müssen, um in der düsteren Welt einen Lichtblick auf Hoffnung erhaschen können.
Death is a natural part of life
Sobald man in den ersten Kämpfen Gefallen an der Sache bekommen hat, wird man schnell vor vollendete Tatsachen gestellt. Denn sollte man nicht auf Padawan-Schwierigkeitsgrad spielen, werden die Jedi-Reflexe auf die Probe gestellt. Denn Sturmtruppen und ihre Unterarten sind doch nicht so einfach zu besiegen, wie es in Film und Serie den Anschein hat. So hat man eine Stellungsleiste des Gegners, die einem anzeigt wie lang es dauert bist man einen fatalen Schlag vollbringen kann – bis dahin heißt es abwehren, ausweichen und Macht einsetzen, um lebend aus einem Kampf herauszukommen. Aber nicht nur das Imperium hält Feinde parat – auch die Fauna und andere Planeten stellen ihre Gefahren bereit und gegen die muss man auch antreten. So findet man andere Monster, Beschützer fremder Völker und Droiden, die Kal an den Kragen wollen.
Doch ganz unverzeihlich ist das Kampfsystem nicht, wie man es von Dark Souls und Co. kennt. Selbst wenn man Hie und Da eines mit der Macht wird so bleibt der Ansporn immer aufrecht und die Balance zwischen Frust und Sieg erhalten – es geht hier um den Erfolg den feiert, wenn man Guards endlich besiegt hat. Und das System ist wesentlich toleranter als eines der Soulslike-Familie.
Geduld du haben musst junger Padawan
Nicht nur Kämpfe stellen die Geduld auf die Probe. Viele verschiedene Einlagen sorgen für viel Abwechslung. So findet man auf den diversen Planeten, die aus allen Teilen des Star Wars Franchise geborgen wurden, auch unterschiedliche Passagen aus anderen Genres. Seien es Klettereinlagen oder Puzzles, die euch Steine in den Weg legen wollen. Jedi Fallen Order will nicht in nur einem Genre zur Ruhe kommen.
Der Skilltree und das Lichtschwert bieten ebenso Spielraum für Rollenspieler, die ihre Art und Weise zu kämpfen gerne variieren. Möchte man mit einem doppelseitigen Lichtschwert spielen, will man mehr Punkte in die Machtkenntnisse investieren – die Möglichkeiten liegen euch offen. Eine gute Mischung aus allem und eine Portion Geduld sind der Weg zur hellen Seite der Macht und zum Erfolg bis zu den Credits zu kommen.
Die Rückkehr des Franchise
Star Wars Nerds und Fans der Serie werden aber ihre eigentlich wahre Freude an dem Spiel haben. Denn Jedi Fallen Order ist ein Holocron des Fandoms. In jeder Cutscene, an jeder Ecke ist ein Easteregg oder Objekt versteckt, das auf den gesamten Berg an Wissen der letzten 42 Jahre aufbaut. Seien es die Inquisitoren, die man bereits aus der Serie „Star Wars Rebels“ kennt, oder das Unterwassermundstück aus Episode I wiedererkennt – es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Es fühlt sich so an, als hätten Star Wars-Fans das Game entwickelt und das ist ein Garant für einen Erfolg, selbst wenn das reine Singleplayer-Erlebnis nach 14 Stunden zu Ende ist – es bleibt wohl länger in Erinnerung und lässt das Fan-Herz höher schlagen und die Wogen hochgehen, wenn „The Mandalorian“ und „Episode IX: Rise Of Skywalker“ ins Haus schneien!
Fazit
Star Wars Jedi Fallen Order ist das gelungenste Spiel in der Reihe des Franchise seit Knights Of The Old Republic. Die Kämpfe sind fordernd aber nie zu schwer und die Motivation hält bis zur letzten Trophäe an, denn die Atmosphäre innerhalb des Universums ist stets aufrecht und das Ende lässt eine neue Hoffnung auf tolle Fortsetzungen offen.
Wenn man etwas bekriteln möchte, dann nur das Fehlen von Schnellreisepunkten innerhalb der Planeten, denn spätestens im Endgame beim Sammeln kann das mühsam werden. Dennoch will man jede Sekunde als Cal Kestis genießen und fühlen.
Möge die Macht mit euch sein!
— David B.
Das Gute
+ harte Kämpfe
+ dennoch Motivation weiterzumachen
+ FANSERVICE
+ Soundtrack
+ fulminante Story
+ it's all connected
Das Schlechte
- irgendwann ist das Spiel aus
- Schnellreise wünschenswert