Do, 28. Mai 2015

Cyberpunk-Tintenfische, Oktopus-Aliens und jede Menge Headgear - Splatoon

Splatoon - Wertung

Cyberpunk-Tintenfische, Oktopus-Aliens und jede Menge Headgear – das ist Splatoon, Nintendos neueste und seit langem auch wieder mutigste Kreation. Splatoon ist ein Third-Person-Shooter, in dem es nicht das Ziel ist, viele Kills zu bekommen, sondern eine möglichst große Fläche des Spielfeldes auszumalen. Das klingt vielleicht komisch, aber schließlich sind wir doch ein Inkling – halb Humanoid, halb Tintentisch. Alles klar?

Inklings

So absurd diese japantypische Kreation auch klingen mag, sie verschafft uns ein gewaltig cooles Gameplay. Während wir in humanoider Form mit an klassische Super-Soaker erinnernden Waffen den Boden und die Wände des Spielfelds mit Tinte bespritzen, vergrößern wir somit auch unsere Fortbewegungsmöglichkeiten. Denn schnell kann zwischen humanoider und Tintenfisch-Form gewechselt werden, und so schwimmen wir in letzterer mit erhöhter Geschwindigkeit und fast unsichtbar durch das Spielfeld. Mit diesem Feature gelingt es uns auch Wände hochzudüsen und an sonst unerreichbare, strategische Punkte zu kommen.

Farbschlacht

Online-Farbschlacht

Neben vielen Modi und Spielereien sticht der eigentliche Hauptmodus schnell heraus – der OnlineMultiplayer. Hier wird man in jeder Runde mit drei zufälligen Teamkameraden zusammengewürfelt und tritt dabei gegen ein anderes Viererteam aus Spielern an. Jede Runde bringt uns Erfahrungspunkte und so leveln wir unseren Inkling auf. Höhere Level bringen uns neue Ware im Shop. Dort erwerben wir bessere Waffen, Kleidung und Kopfbedeckungen, die immer Fähigkeiten mitbringen. So können wir unseren Inkling nicht nur an unseren Spielstil anpassen, sondern ihm auch ein individuelles Aussehen verpassen. Für Hartgesottene gibt es auch den Ranked Modus, in dem wir unsere Wertung verbessern und uns weltweit mit anderen Splatterern messen können.

Was für eine Sauerei

Prinzipiell stehen uns dabei vier Klassen an Waffengattungen zur Verfügung: Leichte Splatterwaffen mit schneller Schussfrequenz, geringem Schaden und wenig Farbabdeckung; Schwere Splatterwaffen, die etwas langsamer schießen, aber dafür mehr Schaden austeilen und größere Flächen abdecken; Scharfschützensplatter, die nur dafür gemacht sind andere Spieler mit einem Schlag auf möglichst hohe Distanz zu „splatten“ und so gut wie nicht zum Ausmalen der Spielfläche beitragen können; Und Farbroller, die Nahkampfwaffe unter den Splattwaffen. Dieser verfügt nur über eine sehr kurze Distanz, da er beim Hochziehen etwas Farbe spritzen kann, aber prinzipiell ist er dafür gedacht, seine Gegner zu überrollen und so viel Spielfläche wie möglich in kürzester Zeit auszmalen.

Der Sieger wird ermittelt

Rette Inkopolis

Der wohl wichtigste Bestandteil von Splatoon ist der Online-Multiplayer, doch gibt es auch einen Einzelspielermodus, den sogenannten Heldenmodus, und den kann man auch gleich erreichen. Denn sobald man das Spiel startet, befindet man sich mitten in Inkopolis und biegt man in die finstere Seitengasse ab, kann man hier via Gulli in den Heldenmodus abtauchen.

Begrüßt werden wir von Käpt’n Kuttelfisch, einem alten und leicht verwirrt wirkendem Tintenfisch. Dieser erklärt uns, dass die bösen Octarianer-Aliens den Riesenwels aus Inkopolis entführt haben, welcher für die Stromzufuhr zuständig ist und deshalb für das stille Chaos verantwortlich sind. What the fuck? Egal, wir wollen zocken, also brav kopfnicken und ab in’s Abenteuer. Etappenweise erledigen wir hier Octarianer, bezwingen Hindernisse und lösen Rätsel. Hier muss teilweise mit allen Tricks gearbeitet werden, denn die Spezialeinheiten der Octarianer haben’s richtig in sich. Als Besonderheit gibt es nach jeder Etappe einen Bosskampf, welcher immer ein cooles Theme hat und auf spezielle Weise besiegt werden muss.

3,2,1 - Splat!

Headgear für jedermann

Splatoon lebt auf jeden Fall von der Individualisierung des eigenen Charakters. Hunderte verschieden Ausrüstungsgegenstände erlauben eine riesige Menge an Kombinationsmöglichkeiten. Düst man zum Beispiel lieber als Tintenfisch durch die Schlachtfelder anstatt als Inkling, kann man sich Gegenstände mit SpeedBonus für Tintenfische kaufen, um noch flotter unterwegs zu sein. Oder dir geht der nervige Tintentank zu früh aus? Dieser muss nämlich immer wieder aufgefüllt werden, in dem man in der Tintenfisch-Form durch Tinte taucht. Einfach Abhilfe mit PowerUps verschaffen, die den Auffüllprozess beschleunigen oder die Größe des Tanks erweitern.

Spezielle amiibo für Extra Inhalte

Splatoon amiibo und ihre Unlockables

Kommen wir nun zur nächsten Frage, die nicht weniger wichtig ist: Was bringen die drei Splatoon-amiibo im Spiel? An einer Ecke der Inkopolis Plaza, von wo aus man Zugriff auf verschiedene Modi und Shops hast, findet man eine leere amiibo-Verpackung. Steht man davor, wird man aufgefordert den NFC-Kontaktpunkt des GamePads mit einem Splatoon-amiibo zu berühren, der anschließend dann in der Box auftaucht, wie im folgenden Video zu sehen ist:

Jeder der drei amiibo hält insgesamt 20 Herausforderungen für den Einzelspieler-Modus bereit. Hast du genügend dieser Herausforderungen absolviert, wird eine Spezial-Herausforderung freigeschaltet, im Rahmen derer du wiederum exklusive InGame-Ausrüstung bekommst (verschiedene Waffen, Kopfbedeckungen und Outfits für jeden der amiibo).

Nachdem alle 20 Herausforderungen eines amiibo freigeschaltet wurden, erhältst du zudem Zugriff auf eines von drei zusätzlichen Old School Spielen, die wie frühe Famicom/NES-Software aussehen – konkret handelt es sich dabei um Squid Ball, Squid Racer und Squid Beats.

Farb-Roller

Fazit

Vorweg muss gesagt werden, dass Nintendo bei der Stabilität der Server diesmal wirklich gute Arbeit geleistet hat. Keine ärgerlichen Lag-Situationen oder Server-Drops bei über 60 Stunden Spielzeit sind lobenswert. Der Einzelspieler ist zwar in 6 Stunden durchgespielt, aber Splatoon lebt ja schließlich von seinem Online-Multiplayer. Die fünf Spielfelder, die bereits zur Verfügung stehen, sind leider noch etwas zu wenig, aber das Kontingent wird in Zukunft mittels gratis DLCs erweitert. Ein großer Punkt, der bereits im Vorfeld bemängelt wurde, ist der fehlende Voice Chat. Nintendo hat sich absichtlich dagegen entschiedenen einen einzubauen und dies ist nachvollziehbar. Die kurze Dauer der Runden und die ständig wechselnde Teamkonstellation schaffen nur wenig Bindung und Teamgeist. Man ist immer auf sich allein gestellt, denn schließlich garantiert uns nicht einmal die „Gemeinsam mit einem Freund spielen“-Funktion, dass wir im gleichen Team wie dieser landen. Abschließend muss einfach gesagt werden, dass Splatoon die Umsetzung einer gewagten Idee ist, die voll eingeschlagen hat. Das Spielprinzip und das Gameplay machen Fun, die Möglichkeiten der Individualisierung sind riesig und der Multiplayer fesselt für lange Zeit.

— Stefan Kuntner
Bewertung

Urteil + lustiges, neues Konzept + extraordinäres Setting und Charakterdesign + faires Level-Up System + macht süchtig + konfigurierbare Steuerung (Deaktivieren der Motion Control) + actionreicher, moderner Soundtrack + riesige Menge an Equipment + gratis Updates - zufällige Teamkonstellation oft nicht ausbalanciert (4 Roller in einem Team) - Einzelspieler (ohne amiibo) nur mittelmäßig - einzige Möglichkeit der Kommunikation über miiverse
Alles in Allem Great