Erst mal die Prinzessin töten... oder doch nicht?

Oktober ist Zeit für ein bisschen Horror – die perfekte Release Zeit also für „Slay the Princess„. Denn irgendwie seid ihr zwar der Held, aber es ist erstmalig eure Aufgabe die Prinzessin zu töten um die gesamte Welt zu retten. Oder steckt hier doch mehr dahinter?

Die Welt retten – oder doch die Prinzessin

„Slay the Princess“ fährt mit einem ganz einfachen Konzept auf – geh in diesen Keller, nimm das präsentierte Messer und töte die Prinzessin, denn sonst wird diese riesiges Unheil über die Welt bringen. Doch ist diese Entscheidung – ohne viel zusätzliche Information – wirklich so einfach? Das liegt in eurer Hand.

Denn in dieser Visual Novel ist irgendwie nichts wie es scheint und dann doch wieder anders. Es liegt in euerer Entscheidung, in eurem Verständnis von Moral hier die richtigen Entscheidungen zu treffen. Oder gibt es überhaupt richtige Entscheidungen?

Stimmen im Kopf

Gameplay technisch macht es das Game einem auf jeden Fall sehr einfach – ihr habt einen Erzähler oder vielleicht auch andere Stimmen im Kopf die mit euch kommunizieren und mit denen ihr interagiert. Ihr könnt nicht mehr und nicht weniger als Antworten und Aktionen auswählen, die dann ausgeführt werden.

So navigiert ihr euch durch die diversen Szenarien und schreitet voran. Ob ihr euren Fokus dabei auch Informationsgewinn oder Aktion legt – liegt komplett in eurer Hand.

Doch „Slay the Princess“ lebt von den Dialogen, den Kontroversen vor die es euch stellt. Es gräbt sich langsam aber doch in euer Gehirn mit Möglichkeiten und Mindtwists, die nie so richtig beantwortet werden. Doch was sie hinterlassen sind ein Streben nach mehr Antworten. Was steckt wirklich dahinter? Wem könnt ihr vertrauen? Wer zieht hier wirklich die Fäden und wer ist die wahre Gefahr? Ist das war schaurig ist auch wirklich Böse oder versteckt sich das Unheil hinter den guten Vorsätzen?

Machs nochmal… und nochmal… und nochmal…

Jeder Spieldurchlauf – und davon werdet ihr mehrere durchlaufen – gibt euch neue Rätsel auf. Grundsätzlich hat das Game nur 3 Kapitel, doch jede eurer Entscheidungen kann euch zu einem komplett anderen Szenario bringen! Und das soll sie auch, denn wer glaub das Spiel beendet zu haben, steht gleich wieder am Anfang um dann genauso viel zu wissen wie vorher – oder vielleicht das Gefühl zu haben noch weniger zu wissen.

„Slay the Princess“ spielt mit eurem Hirn, mit euren Ängsten, mit euren Taten und den Konsequenzen und frisst sich damit immer mehr in eure Gedanken. Findet ihr den Weg aus deinem unerklärlichen Labyrinth oder verfangt ihr euch im Netz von Monstern und Geheimnissen?

Für Komplettisten wird „Slay the Princess“ auf jeden Fall eine Aufgabe – den 97 freischaltbare Erfolge sprechen für sich! Wer alle Branches sehen will, der hat auf jeden Fall ein gutes Stück Arbeit vor sich, doch wirklich einfach ist es sowieso nicht „Slay the Princess“ aus der Hand zu legen.

Optik mit Gänsehaut

Genaus so einfach wie in seinem Gameplay ist „Slay the Princess“ ebenfalls in der Optik. Typisch Visual Novel schreitet man durch diverse Bilderabfolgen – doch diese haben es in sich. Fast schon skizzierte Bleistiftzeichnungen geleiten euch durch die Geschichte, doch diese wandern so geschickt zwischen einer Schönheit und einer Abartigkeit, dass man nicht wegschauen kann.

Wer sich schnell mal gruselt wird es nicht einfach haben, denn „Slay the Princess“ spielt mit Psycho, Gore und allen Aspekten des Horrors dazwischen. Definitiv nichts für ganz schwache Nerven, aber für alle die den Nervenkitzel herausfordern wollen auf jeden Fall ein ganz hei´ßes Eisen!

Fazit

Es ist fast schon schwierig „Slay the Princess“ wirklich beschreiben zu können – dieses Spiel muss man einfach erleben und selbst spielen. Dieses Spiel kann für jeden anders aussehen, andere Ängste und dunkle Ecken triggern und andere Fragen aufwerfen.

Wer sich traut die Prinzessin zu töten, sollte sich auf alles gefasst machen – insbesondere darauf, nicht mehr so leicht aus dieser Geschichte herauszukommen…

— Nina