Mi, 7. Okt 2015

Gaming in der Breite - Samsung S34E790C Review

Samsungs Monitor dominiert mit Leichtigkeit jeden Schreibtisch, mit seinem 21:9 Seitenverhältnis und 34 Zoll Diagonale. Doch wie gut kann man darauf spielen?

Weite Sicht nach links und rechts.
Weite Sicht nach links und rechts in League of Legends.

Menschen haben horizontal ein größeres Sichtfeld als vertikal. Unter anderem deswegen hat sich vor nunmehr doch vielen Jahren 16:9 als Standardverhältnis für Monitore durchgesetzt. 21:9 klingt nicht so viel breiter, ist es in der Praxis allerdings deutlich, ich musste für den Test meinen Schreibtisch leerräumen um genug Platz zu haben.

Die Vorteile

Wenn es um den alltäglichen Gebrauch geht, gibt es an dem Monitor nichts auszusetzen. Die Farben sind ausbalanciert, die Ausleuchtung ist ausgeglichen, ergonomisch gibt es viel einzustellen, und blickwinkelstabil ist er auch. Die UWQHD-Auflösung von 3440×1440 Pixeln ist für die 34 Zoll Diagonale mehr als ausreichend und liefert ein klares Bild. Surfen im Web, Schauen von Filmen und Serien, alles einwandfrei.

Hoher FoV kommt wirklich zur Geltung in CS:GO.
Gute Übersicht in CS:GO.

Ego-Shooter wie Counter Strike: Global Offensive sind fast schon prädestiniert für das breitere Seitenverhältnis, vorausgesetzt der FoV-Slider geht weit genug nach oben. Ich bin kein besonders guter Spieler, aber ich habe mir deutlich leichter getan, Gegner zu finden. Der Bildschirm schaltet auch schnell genug, sodass selbst in den hektischsten Momenten keine Schlieren oder Ähnliches auftreten.

Auch Rennspiele sind eine wahre Freude, das Geschwindigkeitsgefühl wirkt gleich einmal doppelt so intensiv.

Auf der Rennstrecke in Project CARS.
Auf der Rennstrecke in Project CARS.

Das Display hat eine leichte Krümmung, wodurch die Ränder links und rechts näher am Benutzer sind als die Mitte. Dies soll dabei helfen, dass man nicht von den 34 Zoll direkt vor sich überwältigt wird. Da dies der erste 21:9-Monitor ist, den ich verwendet habe, kann ich leider nicht sagen, ob das einen tatsächlichen Nutzen hat. Probleme hatte ich allerdings in dieser Hinsicht keine.

Die Anschlüsse sind mit 2x HDMI 1.4, 1x DisplayPort 1.2 und 4x USB 3.0 zufriedenstellend. Die Bedienung erfolgt über einen versteckten Stick auf der Rückseite, was problemlos geklappt hat. Die maximale Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde ist nur über Displayport erreichbar, über HDMI gehen höchstens 50.

Die Nachteile

Ich hatte grobe Probleme in Spielen, die den Mauscursor als primäre Steuerung verwenden. Einfache Dinge, wie auf eine bestimmte Einheit zu klicken, gestalteten sich plötzlich unglaublich schwer. Nach einigen Stunden des Herumprobierens erkannte ich einen der Gründe: Edge-panning. Meine bevorzugte Art der Kamerabewegung in Spielen wie Dota 2, League of Legends, oder Starcraft 2 ist es, den Cursor an die Bildschirmkante zu bringen und die Kamera praktisch in Richtung dieser Kante zu ziehen. Bei einem Seitenverhältnis von 21:9 war es nun aber für mich fast unmöglich die Maussensitivität so einzustellen, dass man Präzision behält und auch noch edge-pannen kann. Ist die Mausempfindlichkeit hoch leidet natürlich die Präzision, noch dazu stößt man sehr leicht an der Ober- oder Unterkante des Displays an, da die Höhe nicht einmal die Hälfte der Breite ausmacht. Auch nach mehreren Tagen war es für mich nicht möglich derartige Spiele auf einem akzeptablen Niveau zu spielen.

Weitsicht in Dota 2. Man beachte die verbuggte Minimap.
Weitsicht in Dota 2. Man beachte die verbuggte Minimap und das riesige Interface.

Der nächste Punkt ist etwas, das man dem Monitor nur schwer vorwerfen kann, schließlich kann er nichts dafür, aber erwähnt werden sollte es trotzdem: viele Spiele unterstützen ihn einfach nicht (ob jetzt die UWQHD-Auflösung oder das Seitenverhältnis) oder nur mangelhaft. Im obigen Dota 2-Screenshot kann man gut erkennen, dass das GUI schlichtweg nicht für solche Fälle gebaut wurde, nimmt es doch glatt ein Drittel des Bildschirms ein. Nicht skalierbare GUIs sind teilweise kaum mehr verwendbar.

Winzige Menüpunkte in Civilization: Beyond Earth
Winziges GUI in Civilization: Beyond Earth

Fazit

Ich tue mir schwer den S34E790C zu bewerten, da meine einzigen wirklichen Kritikpunkte an diesem 21:9-Monitor sich darum drehen, dass es eben ein 21:9 Monitor ist. Denn sonst gibt es nicht wirklich etwas daran auszusetzen, wie oben bereits erwähnt erfüllt er alle Wünsche, die man an einen Monitor für 1000€ haben könnte. Uneingeschränkt empfehlen kann ich ihn nicht, aber wenn man kein Interesse an einem der „Problemspiele“ hat, oder selbst antestet und keine Probleme hat, ist er es doch wert.

— Christian Novotny
Bewertung

Urteil + Top im Alltag + Schnelle Reaktionszeit + Gute Farben + Gute Immersion in einigen Spielen - Gewöhnungsbedürftig - Etwas teuer - 21:9 Unterstützung teilweise nicht vorhanden oder mangelhaft
Alles in Allem Great