Winters is coming
Resident Evil Village Review
Sperrt euch ein, schaltet alle Lichter aus und macht euch bereit für die nächste Runde Horrorsplatter und Action. Resident Evil 8 aka Resident Evil Village steht in den Startlöchern und es dreht sich mal wieder alles um den T-Virus, Zombies und das nackte Überleben. NICHT. Denn die mit Resident Evil 7 gestartete Storyline rund um Ethan Winters wird fortgesetzt und bringt frischen Wind in das Spiele Universum. Alle Eindrücke und Erzählungen basieren auf der PS5 Version des Spieles. ACHTUNG: Spoilers NOT included, I promise.
Mit Resident Evil 7: Biohazard startete die Geschichte von Protagonist Ethan Winters. Als dieser erleben wir, auf der Suche nach unserer Herzensdame Mia, zahlreiche unschöne und teilweise gruselige Erlebnisse im Haus der Baker Familie. Dieser Teil der Serie zeichnete sich durch neues Gameplay aus der Egoperspektive, das teilweise sogar in VR erlebt werden konnte, aus und brachte neue Feinde auf den Bildschirm.
Nun hat Ethan die Erlebnisse aus Teil 7 halbwegs überstanden und wollte sich an seinem weiteren Leben erfreuen, da überschlagen sich erneut die Ereignisse und wir befinden uns schneller als erwartet auf einer neuen Rettungsmission. Dieses Mal für unsere Tochter Rose. Das Setting ist nun ein verschlafenes Dorf, das es aber im Zuge unserer Ermittlungen in sich hat. So erleben wir die Entwicklung von ehemaligem Milchbubi Ethan weiter und bekommen frische Einblicke in das „neue“ Setting.
Horror vs Action
Wie schon sein Vorgänger setzt man auch bei Resident Evil Village auf eine Mischung aus Horror und Action Elemente. Gespielt wird, wie beschrieben, weiterhin aus der Egoperspektive, um dem Spieler noch mehr das Gefühl zu geben Teil der Storyline zu sein. Allerdings ist das Mischungsverhältnis eher unausgewogen. Auch in diesem Teil sind Horrorpassagen nur dann wirklich gruselig, sofern wir nicht über eine Möglichkeit der Selbstverteidigung haben. Hier schleichen wir uns durch unterschiedliche Settings, müssen Feinden entkommen und lösen in Resident Evil Manier zahlreiche Rätsel.
Neben Survivalhorror setzt man auch auf puren Splatterhorror, der vor Blut und Gewalt nur so strotzt. Das ist vielleicht nicht immer die Art und Weise die man von Resident Evil erwartet, sorgt aber gerade deshalb für immense Überraschungselemente.
Sobald wir aber eine Waffe unser Eigen nennen geht meistens die Lutzi ab. Man sollte also immer ausreichend Munition und Waffenarsenal bei sich haben, was aufgrund der Vielfalt definitiv leicht möglich ist. Ressourcen variieren aber gemäß Schwierigkeitsgrad und auf dem Höchsten der vier mangelt es uns manchmal dann doch an genug Feuerpower.
Die Welt von Village
Die Storyline ist ähnlich Teil 7 relativ linear erzählt und die Spielwelt wird recht geradlinig erkundet. Trotzdem würden wir die Welt eher als OpenWorld bezeichnen in der es zahlreiches zu entdecken gibt. Denn abhängig vom Fortschritt bleiben Areale begehbar und bergen oft noch ein Geheimnis, das darauf wartet gelüftet zu werden. Nicht zuletzt weil uns vielleicht noch ein Item zum Lösen eines Rätsels fehlt.
Ja, auch an Rätsel hat man natürlich nicht gespart und Resident Evil Village ist voll gespickt davon. Die Komplexität und Schwierigkeitsgrad ist natürlich vom Spieler selbst abhängig. Trotzdem erlauben wir uns an dieser Stelle etwas Kritik, wie auch Lob. Eine Vielzahl der Rätsel umfasst lediglich das richtige Auffinden eines nutzbaren Items. Dieses kann dann einfach oftmals im weiteren Spielverlauf entdeckt werden. Trotzdem beweist man enorme Kreativität beim Design und Durchführung dieser Elemente. Andere Erfordern doch unsere volle Aufmerksamkeit und sobald natürlich Objekte physisch transformiert werden lacht unser Spielerherz.
We are in this together
Auch andere Elemente, wie die Schreibmaschine zum Speichern des Fortschrittes finden wir in Resident Evil 8 wieder. Eine Neuerung ist allerdings der Shop, den wir von Zeit zu Zeit besuchen können, um uns mit neuen Waffen, Items, Zubehör oder Verbesserungen ausstatten zu können. Was wir dafür brauchen: Geld natürlich. Und das finden wir einerseits als Drop von Gegnern, wie auch dank Schätzen, die wir an Ort und Stelle verkaufen können. Funfact: Auch einige der Schätze können kombiniert werden um einen höheren Verkaufswert erzielen zu können. Wer sein Arsenal aufwerten will, der wird aber einige Spieldurchläufe und eine Menge an Schotter brauchen.
Je nach persönlichen Können und gewählten Schwierigkeitsgrad werden Spieler für den ersten Run in etwa 8-10h brauchen. Aber wahre Resident Evil Fans wissen, dass man ein Resident Evil nicht nur einmal durchspielt. Zusätzlich schalten wir nach dem ersten Durchspielen den Söldnermodus frei, in dem wir uns in bestimmten Levelabschnitten durch zahlreiche Feinde ballern können um den perfekten Score zu erzielen.
Fazit
Man kann über die Ansätze der neuen Resident Evil Reihe sagen was man will, aber wir freuen uns über und fördern Kreativität und neue Ansätze. Das haben die Entwickler bei Resident Evil Village definitiv bewiesen und gezeigt und konnten uns vollends vor dem Spielebildschirm fesseln. Auch die Entwicklung von Ethan, sowie die für Village etablierten Feinde, wirkt lebendig und glaubhaft. Die Horrorstellen haben uns natürlich am meisten begeistert, gehen aber leider wie schon in Teil 7 im Zuge der Shooteraktion unter. Trotzdem merkt man den Versuch der Entwickler mehr davon in Village unterzubringen und der gelingt unserer Meinung nach eindeutig. Wer also Lust auf frischen aka Winters hat, der wird von Residen Evil Village ebenso begeistert sein wie wir. Hardcore Fans der Oldschool Survivalhorror Spiele werden aber vermutlich eher die Nase rümpfen. Kleiner Bonus: Wer jetzt Resident Evil Village kauft sichert sich laut Capcom bereits ebenfalls den Multiplayertitel Resident Evil Reverse der voraussichtlich im Sommer 2021 erscheint.
— Fabian Padrta
Das Gute
+ neue und innovative Storyline
+ frisches Gameplay
+ Design der Umgebung und Monster
Das Schlechte
- Durchschnittliche Spielzeit
- Vermutlich nichts für Oldschool Survivalhorror Fans
- Teilweise monotone Rätsel