Di, 10. Okt 2017

Jedes Profil zählt - Project Cars 2

Das Cockpit ruft! Während Sport-Fans wieder zurück finden zu einer neuen Saison von Fifa oder Madden, dürfen auch Motorsport-Freunde den Herbst wieder ordentlich feiern. Denn das Debüt macht der heiß erwartete Rennbolide Project Cars – Runde 2! Wir haben ein paar Runden gedreht und herausgefunden, was die Entwickler von uns erwarten!

Project Cars 2 ist ein Nachfolger, der höhere Erwartungen nicht haben könnte. Nachdem der erste Teil eine fulminante Fan-Reaktionen hervorrief, muss Teil 2 mindestens genauso gut werden, und noch ein paar Schippen drauflegen. Doch wer ein paar Stunden mit Project Cars 2 verbringt, der merkt, dass die Entwickler bei Slightly Mad Studios auf noch mehr Umsatz aus sind, als wir uns nur vorstellen können!

Von Stützrädern und Einrädern

Project Cars stürzt Spieler gleich direkt ins Geschehen. Zu Beginn der Solo-Kampagne muss man sich als Jungtalent entscheiden, welche Klasse man zur allererst bestreiten möchte. Viele Top-Fahrer der echten Welt haben zwischendurch ihren Untersatz und Rennklasse gewechselt, um dort gleich oder noch erfolgreicher zu werden. So steht einem von Anfang an nicht nur die Holzklasse zur Verfügung sondern kann gleich zum Lamborghini greifen. Von LeMans über F1 und Gokarts sollte für jeden etwas dabei sein. Die Fahrzeuge fahren sich alle sehr einzigartig und reagieren wird haargenau auf die Dinge, die man drückt. So sollte man als Neueinsteiger schnell lernen, dass ein stures Durchdrücken des Gaspedals unentwegt zu keinem Ergebnis führt und man strikt gegen Wände fährt oder nicht einlenken kann. Da ist es egal, ob man einen 1970er Ford fährt oder den neuesten McLaren. Zusätzlich dazu sollte man aber auch die Witterung im Auge behalten, denn die ändert jede Situation sofort!

Und nun zum Wetter

Bleibt unbeständig. In Project Cars 2 bestimmt nämlich nicht ihr über das Wetter, sondern umgekehrt. Dank LiveTrack 3.0 ändert sich nämlich ständig die Witterung und so kommt es vor, dass Blizzards in der Wüste herrschen und das Fahren schier zur Hölle machen. Selten gibt es strahlend blauen Himmel, der für beste Bedingungen sorgt. Denn auch die Temperatur verändert den Grip der Reifen am Asphalt und so muss (wie in einer Sim üblich) sehr darauf geachtet werden und der Fahrstil angepasst werden.
Gerade bei Regen erkennt man, was hinter der LiveTrack 3.0 Mechanik steckt: über den Verlauf des Rennens prasseln nicht nur die Tropfen auf die Autos sondern bleiben natürlich am Boden liegen und bilden Wasserlachen, die sich nicht nur auf die Strecke auswirken sondern auch wieder austrocknen mit der Zeit – sofern die Temperatur stimmt.

 

Eines für alle

Doch nicht nur das Wetter anpassbar. Auch die wichtigsten Einstellungen, wie Reifendruck oder Aufhängung, sind mit dabei – wie es sich für eine echte Renn-Simulation gehört. Doch mit der Zeit werden vor allem die Auto-Freaks merken, dass doch die Tiefe der Einstellungen fehlt. So kann man zwar dem Ingenieur in der Box aufgrund von Aussagen, wie das Fahrverhalten des Spieler ist, mitteilen, was geändert gehört:
Fahrer:“ich bremse immer zu spät und verpasse die Kurve“
Techniker: „okay, du hast keine Ahnung von der Technik, ich pack‘ dir andere Reifen drauf und ändere das Profil“
All diese Kleinigkeiten lassen darauf schließen, dass Slighty Mad Studios wohl mehr auf die Breite als auf die Tiefe geachtet haben. Man kann zwar aus über 200 Wagen wählen, doch jedes Modell bietet nicht die Möglichkeiten, die Techniker dann auch suchen. Dennoch ist die Methode des Aufzeigen der Problemstellung eine recht innovative und auch sinnvolle Herangehensweise, denn so können auch Rookies zum Ziel gelangen, ohne eine Mechaniker-Lehre abschließen zu müssen!

 

 

Fazit

Project Cars 2 wird vielen gefallen. Sowohl die Hobby-Simulationsfahrer als auch Neulinge im Sim-Genre finden ihre Sparte und können sich in der Solo-Kampagne und den schnellen Rennen so richtig austoben. Fahrer mit Lenkradsteuerung und VR-Headset kommen auf PC in den Genuss der neuen Technologie und sind mittendrin statt nur dabei. Doch um an jeder einzelnen Schraube drehen zu können sollte man dann doch zu einem Konkurrenz-Franchise schauen, denn das hat keinen Platz bei Project Cars 2. Dennoch fahren wir ständig neue Rennen und unterschiedlichsten Autos, um den Thrill der Geschwindigkeit und die wahre Schönheit dieses Games zu erfahren.

— David B.
Bewertung

Urteil + so viele Rennklassen wie noch nie + Sound + Reifenphysik - zu viel, dass zu wenig in die Tiefe geht - teils unvorhersehbare KI
Alles in Allem Awesome