Never Alone - Ein Inupiat auf Reisen
Die Entwicklung von Never Alone ist vielleicht nicht die größte aber sicherlich eine der interessantesten Geschichten der letzten Jahre. Um eine möglichst authentische Spielewelt und realitätsnahe Storyline erschaffen zu können holte man sich Unterstützung von mehr als 40 Ureinwohnern von Alaska. Diese lieferten dem Entwicklerteam nicht nur ausreichend Geschichte sondern auch die Lebensweise im eisigen Gebiet. Es ist somit kein Wunder das sich das Ergebnis nicht nur sehen sondern auch spielen lassen kann.
Es ist Eiszeit
Ein endlos andauernder Eissturm sucht das Dorf der kleinen Nuna, einem Inupiat Mädchen, heim. Dieser macht das Jagen unmöglich und somit steht das Dorf kurz vor einer Nahrungsknappheit. Nuna beschließt allein nach der Ursache des Sturmes zu suchen und findet dabei schnell Unterstützung durch den Polarfuchs. Gemeinsam müssen sie sich bekannten aber auch neuen Gefahren stellen.
Der Spieler übernimmt entweder abwechselnd oder im Coop-Modus mit einem zweiten Spieler die Steuerung von Nuna und ihrem Begleiter. Beide Spielfiguren können dabei frei durch die Spielewelt gesteuert werden und besitzen die Fähigkeit zu springen. Der Fuchs kann Mauern hochlaufen, wodurch höhere Plattformen leichter erreicht werden können. Zusätzlich kann dieser mit Geistern interagieren, die es uns ermöglichen auch Nuna in die gewünschte Zielrichtung zu geleiten. Diese kann zwar nicht so hoch und weit springen wie der Fuchs, kann aber ihre Bola, ein Wurfgeschoss der Inupiat, dazu verwenden um blockierte Pfade freizuschießen
Ein Blick in die Kultur
Hat man sich seinen Weg bis zu einer der 22 Eulen, die im Spiel versteckt sind, gebahnt, so schaltet man zusätzliches Videomaterial frei. Dieses beinhaltet neben Hintergrundwissen zur Spieleentwicklung auch Interviews mit Ureinwohnern.
Auch die Ausgabesprache ist komplett in Inupiaq, die Ur-Sprache der Inupiat, und mit Untertitel ins Deutsche übersetzt worden. All diese Zusatzfeatures bereichern die Spieler mit Einblicken in die Kultur.
Fazit
Never Alone bannt den Spieler von der ersten Minute in der Welt der Inupiat. Die beiden Hauptcharaktere werden schnell ins Herz geschlossen und man ist gespannt, was als nächstes passiert.
Erfahrene Spieler werden das Spiel allerdings bereits nach 3 bis 5 Stunden durchgespielt haben. Der einzige Minuspunkt: Die KI der zweiten Spielfigur. Wechselt man zwischen den Figuren bewegt sich die Andere oftmals nach Lust und Laune und so kann es vorkommen, dass einige Passagen erneut gespielt werden müssen. Trotzdem hatten wir Spaß beim Durchspielen und haben sicherlich das ein oder andere Neue über die Welt der nordamerikanisch-arktischen Ureinwohner gelernt.