No Need for Heat
Need for Speed: Heat
Startet die Motoren, macht die Reifen warm und los geht’s. Need for Speed Heat steht bereits am Start. Nach Need for Speed – Payback versucht Ghost Games mit dem mittlerweile vierten Teil die Arcade Racing Welt mit Motorengeräuschen zu erfreuen. Doch die Vorgänger mussten einiges an Kritik einstecken. Daher stellt sich die Frage, was man aus der Vergangenheit gelernt hat.
In Need for Speed: Heat nimmt uns Ghost Games mit nach Palm City, die ihren Einfluss durch das reale Miami nicht bestreiten kann. In dieser riesigen Open-World erstrahlt die Stadt samt Palmen des Tages in hellen Sonnenschein oder des Nächtens in grellen Neonlicht.
Doch, seit die Polizei auf Aktion scharf geschalten hat, haben die Streetracer vor Ort kein allzu sonniges Leben. Diese versucht nämlich den illegalen Racing Aktivitäten in der Nacht Herr zu werden. Deshalb sind viele alte Rennhasen entweder aus Palm City geflüchtet oder nehmen am Tag an legalen Rennen Teil. Wie auch immer Letzteres einen Sinn ergibt, ist uns aber ein Rätsel.
Ein neuer Racer ist in der Stadt
Zu Beginn der Kampagne können wir uns erstmalig nicht nur für eines von drei Startfahrzeugen entscheiden, sondern können auch aus einigen Protagonisten, jeglichen Geschlechts, wählen. Dieser wird fortan hinter unserem Lenkrad Platz nehmen und in Zwischensequenzen, die die Story vorantreiben, auftauchen.
Nach einer kurzen Einführung erhalten wir Zugriff auf die ersten Features. Allen voran werden wir in eine Start-Crew platziert. Diese soll in erster Linie zum Zusammenschluss einiger Spieler dienen um gemeinsam oder gegen andere Crews auf der Rennstrecke anzutreten. Auch die Open-World steht uns hiermit zu Verfügung und wir dürfen Palm City frei erkunden und je nach Lust und Laune eines der möglichen Rennen ansteuern und daran teilnehmen.
Zu Beginn stehen uns noch wenige Rennen zur Auswahl. Man erklärt uns, dass wir erst mit zunehmender Berühmtheit mehr an Palms City Nachtleben teilnehmen dürfen. Diese Berühmtheit wird mittels REP (engl. Reputation) Punkten und Leveln definiert. Der Nachteil: REP Punkte können in erster Linie nur in der Nacht durch gute Abschlusspositionen in Rennen erlangt werden. Natürlich sind unsere Freunde in Blau vor allem nachts aktiv und nehmen die Verfolgung auf, sobald sie eine unsere Rennaktivitäten erkennen.
Dann heißt es schnell sein und den Sieg heimfahren, um anschließend schnell zurück in den Unterschlupf zurückzukehren. Denn erst bei einer sicheren Heimkehr werden unsere vollen REP Punkte auch wirklich gezählt. Werden wir zuvor verhaftet, dann geht ein Teil unserer REP, wie auch Geldes flöten.
The Need for Heat
Wer aber richtig REP Punkte einheimsen möchte, der sollte neben dem Auge für die richtigen Rennen, die einiges an Punkten bieten, auch den Heat-Level im Auge behalten. Dieser zeigt in der Nacht an, wie sehr wir gerade im Fokus der Polizei stehen. Beginnend mit Level 1, bei dem uns nur einige Polizeiwagen jagen, bis hin zu Level 5, bei dem sie alles auffährt was Räder aber auch Propeller hat. Jeder Level wirkt sich aber positiv auf unsere REP Punkte bei sicherer Heimkehr aus. Denn jeder Level entspricht quasi einem Multiplikator mit dem unsere gesammelten Punkte multipliziert werden. Sobald wir eine Nacht beendet haben, indem wir im Unterschlupf eingekehrt sind, setzt sich der Heat Level wieder auf 0 zurück und eine neue Nacht kann gestartet werden.
Des Tages gehen wir ähnlicher, wenn auch nicht gleicher Beschäftigung nach. Hier erhalten wir mit jedem absolvierten Rennen Geld, das wir in weitere Teile für unser Fahrzeug stecken können. Allerdings schaltet auch hier unser REP Level mögliche Teile frei und wer auf richtig schnelle Eisen steht, der braucht auch das notwendige REP neben dem Kleingeld. Der Vorteil am Tag: Die Polizei drückt hier eher ein Auge zu.
Daher spielt sich Need for Speed: Heat in einer Art Mischung aus Grinding, bei der wir einerseits nach Geld andererseits nach REP streben. Vor allem in der Nacht fordert man uns teilweise heraus mehr Punkte zu erzielen, um aber nebenbei eher in Gefahr zu laufen gefasst zu werden. Immerhin hat man aus dem Feedback von Payback gelernt und auf sämtliche Mikrotransaktionen verzichtet.
The Need for Beat
Persönlich sind wir erstmalig wirklich von der Auswahl an Liedern enttäuscht, die während unserer Fahrt, wir auch in den einzelnen Menüs gespielt wird. Zwar wirkt es als ob man bei der Selektion eher in Richtung Miami gezielt hat, so richtig warm sind wir aber mit den Songs nicht geworden. Auch fehlte uns zumindest der eine Catchy-Tune, der uns im Ohr und somit mit dem Spiel verbindet. Hier haben Ghost Games also unserer Meinung nach vorbeigeschossen.
Auch bei den unterschiedlichen Rennmodi hat man diesmal die Sparflamme aktiv. Zur Auswahl stehen Rennen, Offroad Rennen in Form von Runden und Sprintrennen, sowie Drift Rennen. Auf den Drag Modus wurde diesmal komplett verzichtet.
Fazit
Need for Speed: Heat ist kein schlechtes Spiel, wenn sich auch die Frage stellt welchen Mehrwert es hat. Im Grunde ist das Spielprinzip ident zu Payback, mit Ausnahme des „Tag/Nachtfeatures“, das man allerdings auch hin und wieder verflucht und die Spieldauer nur unnötig in die Länge zieht. Wer auf eine packende Storyline setzt und hofft, der wird leider auch hier enttäuscht sein. Auch die Rennauswahl wirkt auf uns etwas limitiert bzw. wird von uns selbst vor allem aufgrund des Grindings nach REP und Geld auf jene mit hohen Entlohnung beschränkt.
— Fabian Padrta
Das Gute
+ Eine Vielfalt an Anpassungsmöglichkeiten
+ Eine große Spielewelt mit viel Inhalt
+ Aktuell keine Microtransaktions
Das Schlechte
- Schwache Storyline, die Grinding von Erfahrung benötigt
- Schlechter Soundtrack
- Extrem repetitiv