Monströser Albtraum

Asymmetrische Horror-Spiele sind im Moment der letzte Schrei. Mit Monstrum II kommt die Fortsetzung eines Erfolg-Formats, das aber mit dem größten Monster zu kämpfen hat: Der Konkurrenz!

Für alle die Monstrum nicht gespielt haben: Monstrum ist ein Horror-Game, bei dem man alleine in einer random erstellten Map gegen ein KI-Monster bestehen muss. Teil 2 will mit der Zeit gehen und nun dürft ihr mit Freunden im Koop gegen ein übermächtiges Monster -gesteuert von einem Spieler -behaupten müsst. Mehrere Aufgaben wie Stromkreise wiederherstellen und aus der Map entkommen steht an der Tagesordnung, bevor euch das Monster holt oder die Zeit abläuft. Jeder der Spieler hat 2 Leben – sind diese aufgebraucht, bleibt nur noch der Zuschauer-Modus.

I keep it caged but I can’t control it

Die Monster haben es in sich. Drei verschiedene Klassen bieten Platz für Spielraum jeder Art und haben außerdem sehr liebevoll designte Modelle und Biographien. Der Baghra ist eine klare Jägerklasse. Mit der langen Zunge und dem schleichenden Gang kann er locker durch Lüftungsschächte oder an der Decke auf seine Futter warten. Der Brute ist ein Lava-Monster, das aus 4000 Grad heißer Form besteht und seine Opfer jagt bis er sie mit dem Fuß zerstampfen kann oder mit einem Schrei paralysieren kann. Zu guter Letzt: der Malacosm! Ein Monster mit über 2000IQ verfügt über Teleportation, Fallen legen und Vorhersehbarkeit in dem es in den Kopf des nächstgelegen Überlebenden schlüpft. Die Auswahl bleibt euch überlassen!

I feel like a monster

Bevor wir ins Detail gehen. Monstrum II hat versucht den Horror und den Erfolg von Teil 1 auf die Multiplayer-Ebene zu heben. Das Problem hierbei ist die Konkurrenz in Sachen asymmetrischer Survivalhorror. Hier ist die Steam-Liste schon seitenlang mit Games, die versucht haben Dead By Daylight vom Thron zu stoßen und dabei gescheitert sind. Hierzu tragen einige Faktoren bei:

• kein in-game Voice Chat
• keine Respawn-Möglichkeit
• wenig Balancing

Wenn kein In-Game Voice Chat vorhanden ist, so bleibt einem nur mit Freunden zu spielen oder in dem Fall von Monstrum II – jeder kocht sein eigenes Süppchen und hofft, dass das Team zusammenarbeitet – oder auch nicht. Wer stirbt, der hat noch eine zweite Chance den Kollegen zu helfen aber sind zwei (überaus brutale und ansehnliche) Finisher über die Bühne, dann war es das. Man kann nur noch im Zuschauer Modus bei den Überlebenden dabei sein und hat sonst keine Aufgabe mehr. That’s it.

Hinzu kommt noch das Balancing, das eigentlich noch Beachtung geschenkt bekommen muss. Das Monster kann in Phase 3 einfach den Fluchtpunkt abcampen oder vor Spinden warten ohne, dass Konsequenzen dafür zu verzeichnen sind. Camper Monster gewinnen einfach immer und man muss auf faire Gegenüber hoffen – kann sie aber nicht fragen, weil kein Voice Chat!

Fazit

Monstrum II hat den Erfolg seines Vorgängers genutzt und leider nichts daraus gemacht. In die Liga der Multiplayer-Survival Games einzusteigen war eine gute Idee, aber die Ausführung und die Beachtung der Community lässt zu wünschen über. Daraus resultiert, dass die Server so gut wie leer sind und man eigentlich keine Spiele zusammen bekommt – KI Mitspieler gibt es nämlich auch nicht!
Monstrum II soll dem Entwickler Team eine Lehre sein aus der man lernen muss um in der Zukunft wieder erfolgreich zu sein. Schuster, bleib bei deinen Leisten!

— David B.