Mario + Rabbids: Kingdom Battle Review
Die einen lieben sie und die anderen hassen sie. Die kleinen, knuddelig verrückten Hasen aus dem Hause Ubisoft haben nun auch die Nintendo Switch ins Visier genommen und machen das Pilzkönigreich unsicher! Der von Ubisoft entwickelte Titel Mario + Rabbids: Kingdom Battle schickt die Rayman Raving Rabbis in die Welt von Super Mario. Als Team müssen sich die chaotischen Hasen gemeinsam mit Mario & Friends zusammenschließen und durch das rundenbasierte Strategiespielabenteuer kämpfen, um das Pilzkönigreich zu befreien. Ob das gut geht?
Mario X Rabbids
Mit Mario + Rabbids: Kingdom Battle erscheint der nächste große Kracher für Nintendo Switch. Obwohl es sich hierbei mehr oder weniger um ein Mario Spiel handelt, wurde dieses allerdings nicht von Nintendo selbst, sondern von Ubisoft entwickelt und veröffentlicht.
Mario + Rabbids: Kingdom Battle ist daher kein typisches Jump and Run wie man es von den Mario Spielen kennt, sondern ein rundenbasiertes Strategiespiel vergleichbar mit Spielen wie XCOM oder Ghost Recon: Shadow Wars. Der große Unterschied liegt hierbei in der Präsentation der Inhalte. Ubisoft hat es doch tatsächlich geschafft ein kinderfreundliches, rundenbasiertes Strategiespiel mit viel Humor und Taktik, zu erschaffen.
Geschichte
Die Geschichte beginnt in „der echten Welt“ wo eine junge Wissenschaftlerin, mit einer Leidenschaft zu Nintendo Spielen, ein VR Headset entwickelt hat, welches es ermöglicht zwei Objekte miteinander zu fusionieren. In einem unbeaufsichtigten Moment erscheint aus dem Nichts die zeitreisende Waschmaschine der Rabbids samt Besatzung. Von Neugierde und der chaotischen Natur der Rabbids angetrieben, machen sie die Hasen über die persönlichen Gegenstände der Wissenschaftlerin her. Es dauert nicht lange, bis einer der Hasen die neue Erfindung in die Hände bekommt und das Unheil seinen Lauf nimmt. Die Waschmaschine wird samt Rabbids in die Welt von Mario gezogen, welche nun von den herabgefallenen Gegenständen und mutierten Hasen belagert wird. Die materialisierte VR Assistenz Beep-0 versucht nun gemeinsam mit Mario und seinen Freunden den Verursacher dieser Katastrophe zu finden, um das Pilzkönigreich wieder zu befreien.
Die Geschichte von Mairo + Rabbids: Kingdom Battle ist eine klassische Heldengeschichte ohne besondere Charakterentwicklung oder Tiefgang. Das macht aber nichts, denn die Präsentation der einzelnen Szenen und Charaktere sind so liebevoll und detailliert gestaltet, dass die fehlende Geschichte kaum auffällt. Die bunte Grafik und vor Allem die geniale Musik, welche vom Komponisten Grant Kirkhope komponiert wurde, der ebenfalls für die Soundtracks von Banjo-Kazooie, Banjo-Tooie und Yooka-Laylee verantwortlich war, sorgen für eine freundliche und verspielte Atmosphäre. Der Grafikstil ist absolut gelungen und sieht sowohl am Handheld mit 720p als auch am Fernseher mit 900p wunderschön aus.
Der Humor der Rayman Raving Rabbids kommt natürlich auch nicht zu kurz. Mir persönlich hat der Humor der Hasen sehr gut gefallen und war teilweise überrascht, dass Nintendo es Ubisoft erlaubt hat, soviele Mario untypische Witze mit einzubringen. Wer die Rabbids nur ansatzweise mag, wird einiges zum Schmunzeln haben! Mein Favorit ist natürlich Rabbid Peach, der/ die als Peach verkleidete Hase ist durchgehend damit beschäftigt Selfies mit dem Smartphone zu machen. Dabei sieht Rabbid Peach absolut fabulös aus!
Gameplay
Befindet man sich gerade nicht im Kampf so übernimmt man die Kontrolle von Beep-0, welcher den 3er Kampftrupp anführt. Die Hubwelt von Mario + Rabbids: Kingdom Battle ähnelt vom Stil her den Mario 3D Land Leveln mit dem Unterschied, das man weder springen noch in den Abgrund fallen kann. Außer dass sie sehr limitiert und linear ist, ist die Hubwelt sehr schön gestaltet und bietet auch Collectibles und kleinere Rätsel zum Entdecken. Schlussendlich dient sie als Abwechslung zwischen den Kämpfen und ist eine aufwendige aber gelungene Alternative zu lieblosen Levelselektionsmenüs. Cool ist außerdem, dass die Örtlichkeiten der Kämpfe tatsächlich auch in der Hubwelt vorhanden sind, was einen nahtlosen Übergang ermöglicht. Insgesamt gibt es vier große Gebiete, welche wiederum in einzelne Kapitel eingeteilt sind.
Der Held kann sich auf dem Raster des Spielfeldes um eine gewisse Schrittzahl bewegen. Dabei fällt auf, dass das Interface sauber und eindeutig gestaltet ist. Eine blaue Linie zeigt an, wie weit man sich mit dem jeweiligen Charakter bewegen kann. Wichtig ist dabei immer in Deckung zu bleiben. Das Spielfeld bietet hohe und niedrige Deckungen, welche die Wahrscheinlichkeit von gegnerischen Schüssen auf 0% bzw. 50% minimiert. Bei direktem Sichtkontakt liegt die Trefferwahrscheinlichkeit bei 100%, sofern sich das Ziel in Reichweite befindet.
Das Spielprinzip mag sich in der Theorie leicht anhören, kann aber in der Praxis, je nach Gegnerkonstellation, Missionsziel und Spielfeld eine echte Herausforderung sein. Dem Spieler werden viele Freiheiten geboten, um eigene Taktiken und Strategien zu entwickeln. So müssen zum Beispiel nicht alle Aktionen eines Charakters sofort eingesetzt werden, um dann den nächsten Charakter zu befehligen. Es können auch einzelne Aktionen wie Bewegen mit einem Helden durchgeführt werden, um dann mit einem anderen Helden einen Teamsprung durchzuführen, welcher den Helden zusätzliche Distanz oder Höhenunterschiede überbrücken lässt.
Team und Waffen können außerhalb des Kampfes frei gewählt werden. Für noch mehr Taktik sorgen die Talentbäume, mit denen die Helden neue Fähigkeiten erlernen oder bereits bekannte verbessern können.
Für frustrierte Spieler die Probleme mit bestimmten Kämpfen haben gibt es zu Beginn des Kampfes die Möglichkeit auf den „Einfachmodus“ zu wechseln. Dieser erleichtert die Kämpfe, indem das Team vollständig geheilt wird und noch dazu einen Lebensbonus dazu erhält. Was noch teilweise frustrieren kann, ist die Kamera, welche sich während dem Kampf nur schrittweise bewegen lässt. Es wäre wünschenswert, wenn die Kamera so funktionieren würde wie in der Hubwelt.
Co-Op Modus
Um vollen Gebrauch von der Switch und den zwei Joy-Con zu machen hat Ubisoft auch noch eine eigene Co-Op Kampagne eingebaut. Diese Kampagne findet abseits des Einzelspielers statt und lässt zwei Spieler gemeinsam unterschiedliche Herausforderungen bewältigen. Jeder Spieler steuert dabei zwei Charaktere. Diese Herausforderungen werden durch das Spielen im Einzelspielermodus frei geschalten.
DLC
Wer damit noch nicht genug hat kann sich auch den Season Pass holen. Rechtzeitig zum Release hat Ubisoft klassischerweise auch einen Season Pass für zukünftige DLCs angekündigt. Dieser Season Pass bringt neue Waffen und in Zukunft auch neue Herausforderungen und eine neue Einzelspielerkampagne. Ich bin persönlich kein Fan von Season Passes und warte daher lieber ab was dieser Story DLC wirklich mit sich bringt. Für all diejenigen die nicht genug bekommen von Mario + Rabbids ist das natürlich eine sehr gute Nachricht.
Fazit:
Mario + Rabbids: Kingdom Battle ist ein weiterer Titel für die Nintendo Switch, der mich sehr positiv überrascht hat. Ubisoft hat hier etwas ganz Besonderes geschaffen. Die Kombination aus Mario und den Rayman Raving Rabbids funktioniert überraschenderweise von Anfang an und schafft es durch den gelungenen Humor und schöne Grafik auch nach längerem Spielen zu fesseln. Die Spielmechanik ist absolut solide und bietet unzählige Möglichkeiten um eigene Strategien umzusetzen.
Fans von Spielen wie XCOM, Ghost Recon: Shadow Wars und vielleicht sogar Fans der Fire Emblem und Advance War Reihe können bei diesem Spiel ohne Bedenken zugreifen. Wer die Rayman Raving Rabbids generell nicht ausstehen kann und sich deswegen vom Kauf abgeschreckt lässt, verpasst womöglich eines der derzeit besten Switch Spiele am Markt.
— Laurenz Brünner