Random Rulez!
Lost in Random Review
Random ist eine Welt in der alles vom Zufall oder besser gesagt vom Wurf der Würfel abhängt. In dieser leben die beiden Schwestern Odd und Even. Als eine Reihe von Umständen dazu führt, dass Odd von ihrer Familie getrennt wird, macht sich Even auf eine abenteuerliche Reise durch die Weiten von Random. Dabei soll Even noch feststellen, was die wahre Macht der Würfel beinhaltet.
Alles in der Welt von „Lost in Random“ ist auf wortwörtliche Art und Weise zusammengewürfelt. Random selbst beispielsweise ist ähnlich den Seiten eines Würfels in sechs Gebiete unterteilt. Von Zwei-Stadt bis Sechstopolis ist alles dabei. Wer genau schaut, der findet auch in jeder der Städte den einen oder andern Würfel wieder.
Durch diese steuern wir Even, eine von zwei Schwestern, die sich, nach einem Schicksalsschlag ihrer Familie, auf die Suche nach ihrer Schwester Odd begibt. Dabei steuern wir die junge Heldin immer über die Schulter in der 3rd Person Perspektive. Auf unserer Erkundung können wir neben der selbstverständlichen Fortbewegung und Kamerarotation nur wenig mit der Umgebung tun. Per Tastendruck können wir mit Personen interagieren, auf Leitern klettern oder von einem Vorsprung springen. Auf eine flexible Springfunktion wurde verzichtet. Außerdem steht uns unsere Schleuder zur Verfügung mit der wir diverse Schalter aktivieren oder Vasen, die Münzen enthalten, zerschmettern können.
Nach relativ kurzer Spielzeit wird Even aber von einem weiteren „Protagonisten“ unterstützt. Dicey, ein lebendiger Würfel, begleitet unsere Heldin als Sidekick. Dabei sorgt er nicht nur für Motivation und Aufheiterung sondern bringt weitere Gameplay Elemente mit sich. Solange wir noch auf Erkundung sind können wir Dicey auf Schalter stellen lassen oder durch Würfeltüren schicken. Letztere verbergen oft eine große Menge an weiteren Münzen. Außerdem können wir an bestimmten Positionen in den Städten würfeln und so die Spielwelt beeinflussen.
Neben der Erkundung und der damit verbunden Storyline ist aber sicherlich der Würfelkampf eines der zentralen Gameplay Elemente von Lost in Random. Sobald wir eine Arena betreten haben wechseln wir vom Erkunden in den Kampfmodus. Das wird dadurch signalisiert, dass uns Dicey nicht nur quasi als Rucksack dient, sondern auch durch das helle Leuchten seiner Punkte, wie auch Evens Augen. Außerdem spawnen Feinde und wir ziehen unser Kartendeck, aber das war ja offensichtlich oder :).
Ab nun beginnt meist jeder Kampf ähnlich. Wir müssen zunächst Würfelenergie sammeln. Das tun wir indem wir entweder Kristalle auf den feindlichen Körpern abschießen, zum richtigen Zeitpunkt durch Gegner ausweichen oder große Kristalle durch Feinde oder Bomben zum Bersten zu bringen. Alles führt dazu, dass sich unsere Energieleiste füllt und wir Karten aus unserem Deck ziehen. Haben wir bis zu sechs Karten gezogen weist uns das Spiel dezent daraufhin, dass wir würfeln sollen. Gesagt getan und wir werfen Dicey. Dadurch wechseln wir in eine Art „Kampfpause“ und die meisten Gegner werden sich zunächst nicht mehr bewegen. Das Resultat des Wurfes ist zu Beginn noch limitiert an mit der Augenzahl auf 2 wächst aber im Laufe der Geschichte.
Die gewürfelte Zahl gibt uns an wie viele Punkte uns zum Ausspielen von Karten zur Verfügung stehen. Jede Karte selbst zeigt hier im oberen rechten Rand ihre notwendigen Punkte an. Haben wir alle Karten unserer Wahl gespielt oder mit Nadeln für einen späteren Wurf festgehalten (steht uns auch später im Spiel zur Verfügung) können wir die Kampfpause auflösen. Das können wir entweder per Tastendruck oder durch einen Angriff auf einen Gegner auslösen.
Gekämpft wird gegen eine Vielzahl an kleinen und großen Gegnern. Einige davon sind Bodenkreaturen und einige fliegen durch die Lüfte. Gerade gegen Letztere empfiehlt es sich ausreichend Fernkampfkarten im petto zu haben.
Geboten werden aber auch einige besondere Kämpfe. Neben den klassischen Bosskämpfen gibt es auch ab und zu ein paar Spielbretter zu gewinnen. In diesen Modus müssen wir eine Spielfigur durch eine Arena steuern und ein bestimmtes Ziel erreichen. Das kann entweder der Einlauf in einer Zielgeraden sein oder das Aktivieren von Feldern in der Arena. Die Spielfigur selbst bewegt sich dabei immer nur wenn anhand der Augenzahl die wir mit Dicey würfeln.
Wie zuvor erwähnt nutzen wir in den Kämpfen ein Kartendeck. Dieses kann bis zu 15 Karten beinhalten, die wir außerhalb eines Kampfes zusammenstellen können. Weitere Karten schalten wir durch das Absolvieren von Nebenquests oder durch den Tausch unsere Münzen beim Händler Mannie Dex. Die Karten selbst haben unterschiedliche Kategorien. Es gibt Nahkampfkarten, Fernkampfkarten und Zauberkarten. Letztere unterscheiden sich darin ob wir einen Angriffszauber oder Verteidigungszauber spielen wollen. Es gilt: Das richtige Deck zur richtigen Zeit ist das A und O bei den Kämpfen. Versagen wir einmal bei einem Kampf ist immer ein Checkpoint vor dem Kampf bei dem wir unser Deck nochmals überdenken können.
Auf den ersten Blick gibt sich Lost in Random zwar als eine Open World, die einen leichten Touch von Tim Burton’s Corpse Bride erhalten hat. Allerdings kaschieren die Nebenquests, Sammelobjekte und Erkundungen in den einzelnen Bereichen eine doch eher lineare und fixe Route, die man uns vorgegeben hat. Spätestens nach dem Absolvieren des Spieles sind vielleicht einige Spieler, so wie auch wir, frustriert das es keine Kapitelauswahl oder Neues Spiel + gibt um auch noch den Rest der Karten und Erfolge einsacken zu können.
Insgesamt fesselte uns Lost in Random mit seinem durchdachten Gameplay und Storyline um die 12h. Daher schätzen wir das Spieler je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad in etwa auf diese Spielzeit kommen werden.
Fazit
Lost in Random ist definitiv ein must-have für Fans der Indie-Game Branche oder Tim Burton Filmen. Das Gameplay ist mal wieder erfrischend, wohingegen die Storyline selbst eher vorhersehbar ist. Trotzdem treffen wir auf unserer Reise unterschiedlichste Charaktere des Universums, bei denen uns die Kreativität und Humor der Entwickler begeistern. Daher wünschen wir euch soviel Spaß bei Lost in Random wie wir ihn hatten.
— Fabian Padrta
Das Gute
+ Witzige Charktere
+ Kreatives Leveldesign und Gameplay
Das Schlechte
- Keine Open World
- Keine Kapitelauswahl