Raiders of the Lost Cities
Lost Cities Brettspiel
Es war schon lange der Traum einiger (mittlerweile vielleicht ein bisschen in die Jahre gekommenen) Kinder: ein Abenteurer zu werden und in die Fußstapfen von Indiana Jones zu treten. Auf der Jagd nach Artefakten in den unterschiedlichsten mysteriösen Plätzen der Welt. Diese Erfahrungen kann man jetzt zu Hause auf dem eigenen Tisch erleben – mit dem Brettspiel „Lost Cities“.
Den Hut aufgesetzt, das Lasso eingepackt und den gepackten Rucksack in den SUV geladen, dunkle und noch nie entdeckte Pfade entlang auf der Suche nach den geheimen Plätzen der Welt. Das sind die richtigen Aufträge für Abenteurer und genau das sind eure Aufgaben in „Lost Cities“. Denn mit eurem fünfköpfigen Team heißt es auf Mission zu gehen und mehr Schätze und Artefakte nach Hause zu bringen als eure Gegnerteams. Denn nur wer zum Ende hin das meiste Gold gefunden hat darf sich selbst als richtiger Abenteurer bezeichnen.
Aufbruch zur Mission
Der Spielaufbau von „Lost Cities“ gestaltet sich extrem simpel. Vier Expeditionsteams stehen für bis zu vier Spieler zur Verfügung und finden sich in der Mitte des Spielplanes ein. Ein paar Missionspunkte werden auf dem Spielplan verteilt, der Kartenstapel gemischt und an die Spieler verteilt und schon kann das Spiel losgehen. Kein Aufbauarbeiten von mehreren Minuten sondern startklar in kürzester Zeit!
Auf dem Weg
Damit sich eure Abenteurer auch auf die Expeditionen begeben können, heißt es die eigenen Handkarten geschickt und ein klein wenig taktisch klug abzulegen. Für jeden Expeditionsweg gibt es eigene farblich gekennzeichnete Karten dir vor einem selbst ausgelegt werden können – Jede abgelegte Karte bedeutet einen Schritt auf der Mission.
Doch allzu leicht soll es ja doch nicht sein, so dürfen auf einem Ablagestapel nur Karten mit gleichem oder höheren Wert abgelegt werden. Es braucht also ein klein wenig Kartenglück und die richtige Ablegestrategie um sich schnell und im besten Falle weit auf einer Mission fortzubewegen. Für alle wirklich abenteuerlich angehauchten Spieler gibt es dann noch eine kleine Variationsmöglichkeit im Spielablauf. Hier darf selbst entschieden werden ob aufsteigend oder absteigend an die Missionsstapel angelegt werden kann – nach der entschiedenen Richtung muss diese aber ebenfalls beibehalten bleiben.
Die richtige Mischung aus Missionswahl, abgelegten Karten und Nachziehglück bringt die eigenen Figuren schnell sehr auf den einzelnen Missionen. Man sollte sich allerdings wirklich gut überlegen ob man alle seine Abenteuerer ins Spiel bringen will, denn wer nur die ersten Schritte auf einer Mission geschafft hat kann sammelt Minuspunkte. Erst tiefer in den Missionen warten die gute Punkte ausbeuten (und Missionspunkte sowie Artefakte) auf die Spieler!
Meisterschatzjäger
Gespielt wird solange bis entweder 5 Abenteurer weit genug in die Missionen vorgedrungen sind oder der Nachzieh-Kartenstapel leergeräumt wurde. Danach heißt es Artefakte und Goldmünzen zählen und auf in die nächste Runde.
Nach drei vollen Runden Schatzjagd wird komplett abgerechnet und ihr dürfte den Meisterschatzjäger unter euch küren. Wer auf seinen Schatzsuchen die meisten Artefakte und Goldmünzen mit nach Hause nehmen konnte gewinnt und kann sich auf jeden Fall schon mal bestens auf neue Abenteuer vorbereiten!
Kleine Löcher im Rucksack
Grundsätzlich bietet „Lost Cities“ ein sehr einfaches aber nicht minder unterhaltsames Spielekonzept. Trotzdem gibt es ein paar kleine Kritikpunkte die einem auf dem Abenteuertrip stören könnten.
Größtes Manko: Die unterschiedlichen Missionspfade und deren Farben, die sich auf den Karten wiederspiegeln. Was auf dem Spielbrett noch wunderschön in Szene gesetzt wird kommt auf den Karten leider nicht mehr ganz so eindeutig rüber. Denn leider sind manche Missionsfarben auf den Karten nicht ganz so eindeutig zu welcher Mission sie nun gehören. Ist das Motiv schwarz oder doch eher von dem sehr dunklen blau? Erst mit genauerer Inspektion der Motive auf den Karten weiß man an welchen Ablagestapel die Karten gehören. Ein bisschen intuitivere Farbgebungen an den Karten wären wünschenswert, sodass man die erste Runde nicht nur grübelnd verbringt ob man nun auch wirklich richtig anlegt.
Wer in „Lost Cities“ dann schon einige Abenteuer hinter sich gebracht hat, für den wird das ganze eventuell irgendwann ein bisschen zäh. Gerade weil ein kompletter Spieldurchlauf drei Missionsrunden beinhaltet, die eben komplett ident gespielt werden. Da kann die dritte Runde schon mal ein kleines bisschen langweilig werden. Wem das sowieso zu viel Repetition ist, für den gibt es aber zum Glück auch die Variante eines kurzen Spieles, bei dem überhaupt nur ein Spieldurchlauf gespielt wird. Mit einer etwas abgeänderten Abrechnungsskala für die einründige Variante ist ein kurzer und schneller Spielspaß dann überhaupt kein Problem mehr.
Fazit
„Lost Cities“ ist eine unterhaltsame Mischung aus Brettspiel und typischem Kartenspiel mit Ablegemechanismus. Trotzdem unterhaltsam und punktet auf jeden Fall mit seinem schnellen und unkomplizierten Aufbau! Wer sich erst einmal eingespielt hat, hat mit den eventuell zu ungenauen Kartenfarben auch kein Problem mehr und spielt auch gerne mal zwischendurch nur eine kurze Runde. Dem Abenteuer steht also nichts im Weg – außer die gegnerischen Teams, die euch eure Artefakte wegschnappen!
Wer durch das Brettspiel auf den Abenteuer-Geschmack gekommen ist, der kann sich ja in der Spieleserie weiter umsehen und sich auch noch die Variante „Lost Cities To Go“ für unterwegs zulegen oder mit der kompetitiveren Zweispielervariante „Lost Cities – Das Duell“ vertraut machen!
— NinaDas Gute
+ schneller Spielaufbau
+ Mischung aus Brettspiel und Kartenspiel
+ Mischung aus Taktik und Kartenglück
Das Schlechte
- zu ähnliche Kartenfarben und Designs
- repetitiv durch 3 Spieldurchgänge