Mo, 1. Jun 2020
System….Meltdown

System….Meltdown

Liberated (Nintendo Switch)

Ein Comicheft zum Spielen? „Shut up and take my money!“, dachten wir uns bereits 2019 auf der Gamescom. Nun fast ein Jahr später ist der Indie-Titel endlich erhältlich und wir haben uns dieses Erlebnis nicht entgehen lassen. 

Was wäre, wenn der Staat jede deiner Aktivitäten überwacht? Was würdest du tun? Würdest du dich beugen oder dem Widerstand anschließen? Liberated versucht diese Entscheidungen in einem kreativen Gameplay zu beleuchten. In Form von Comicheften erleben wir die unterschiedlichsten Geschichten und müssen uns selbst fragen, wie sicher Sicherheit wirklich ist.

Issue 1 – Der Rahmen

Die Geschichte selbst ist vorerst in 4 Comichefte, sogenannte Issues, aufgeteilt. In jedem davon treffen wir unterschiedliche Entscheidungen, die teilweise dazu führen, dass Seiten übersprungen werden oder andere Seiten lesbar werden. Die Spielzeit je Issue rechnen wir mit ca. 1h Spielzeit, ohne den Wiederspielwert zu berücksichtigen.

Eine Issue selbst enthält unterschiedliche Gameplay Elemente. In erster Linie wird die Storyline anhand von Bildern erzählt. Dabei können wir ein einzelnes Bild aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, wobei der Unterschied hier marginal ist. Im Unterschied zu realen Comics, bewegen sich die einzelnen Bilder und es werden mehrere Textblasen ein und ausgeblendet. So hanteln wir uns also von Bild zu Bild bis wir letztendlich ein Interaktionsbild erreichen.

Issue 2 – Interaktionen

In einem Interaktionsbild treten wir selbst in Aktion und übernehmen die Steuerung über den aktuellen Protagonisten. Dabei bewegen wir uns in erster Linie im Sidescroll von links nach rechts und müssen je nach Aufgabenstellung unterschiedliche Ziele erfüllen. Meistens handelt es sich hierbei um Schleich oder Aktion bzw. Kampfsequenzen.

In Schleichsequenzen ist unser primäres Ziel nicht aufzufallen. Dazu können wir einerseits in den Schleichmodus wechseln, in dem unser Protagonist natürlich langsamer ist, aber auch weniger Geräusche erzeugt. Zum anderen können wir uns per Tastendruck hinter Objekten verstecken und so feindliche Wachen überwältigen, wenn diesen zu nahe an uns herantreten.

In Aktion bzw. Kampfsequenzen geht es weniger ruhig zur Sache. Meistens müssen wir in Quicktime Events die richtige Taste zur rechten Zeit drücken um eine gewünschte Aktion auszulösen. Befinden wir uns in einer Kampfsequenz ballern wir uns unseren Weg durch die Feinde, wobei wir mit dem rechten Stick frei zielen können.

Issue 3 – Kritik am System

Die Geschichte von Liberated und einem Staat, der unsere digitalen Fingerabdrücke überprüft und überwacht ist von der Realität vielleicht gar nicht zu weit entfernt.

Umso mehr sind wir von der Storyline und den Gedankengängen der Entwickler beeindruckt. Neben dem Kunstaspekt ein gutes Game zu entwickeln steckt hier also eventuell auch etwas mehr Kritik an unserem Leben in 2020.

Issue 4 – Fazit

Liberated überzeugt mit einfachen, manchmal jedoch monotonen Gameplay. Geübte Spieler finden sich schnell zurecht und kommen in den vollen Genuss des Titels. Die Vermischung zweier Welten, die der analogen statischen Comicwelt und jener der digitalen Games ist vollsten geglückt. Leider konnten wir auf der Switch noch leichte Performanceprobleme entdecken, an denen das Studio aber sicher schon arbeitet.

— Fabian Padrta

9

Das Gute

+ Geniales Gameplay Setting

+ Interessante Storyline

Das Schlechte

- Leichte Performanceprobleme

Shortcut Liberated
Release 2. Jun 2020
Studio Atomic Wolf, L.inc
Publisher Walkabout Games
Alles in Allem AWESOME