Werde zum Bösewicht der in dir steckt
LEGO DC Super Villains
Den LEGO Franchise unter den Games kennen wir schon und auch ein Auftritt von DC Comics ist hier keine Neuheit. Aber was wir noch nie gespielt haben, ist die Seite der Bösewichte alleine. Dafür wird jetzt Abhilfe geschaffen, denn es ist an der Zeit aus Arkham Asylum auszubrechen und Gotham unsicherer zu machen!
Es ist mal wieder Zeit einen Abstecher nach Gotham zu machen, doch diesmal legen wir uns nicht das tiefschwarze Cape von Batman um. Dieses Mal treten wir in die Clownslatschen von Joker, packen den Hammer von Harley Quinn aus oder schultern die Freeze Gun von Freezer. Wer will kann auch mit den explosiven Geschenken von Pinguin spielen und vielem mehr – denn diesmal stehen wir auf der Seite der Super Villains in LEGO DC Super Villains!
Der Outbreak
Gleich zu Beginn geht der Spaß in der Story los. So wie es sich gehört brechen die Super Villains von Gotham City (und des gesamten DC Universums) aus dem Arkham Asylum aus und fallen über die Stadt her. Man darf sich auf dunklen und fast schon ein bisschen fiesen Humor freuen und jede Menge Spielereien vom Joker und seinen Kumpanen.
Doch wir kämpfen nicht notwendiger Weise nur gegen die wahren Superhelden. Denn die uns bekannte Justice League mit Helden wie Batman, Superman, Wonder Woman und Flash wurde vom Planeten entführt und durch das Crime Syndicate of America ersetzt. Doppelgänger die alle ihren Vergleich in der Justice League finden, doch alle mit einem bösartigem Hintergrund.
So kommt es, dass wir zwar in die Schuhe der Super Villains treten, und trotzdem irgendwie auf seine Art und Weise die Stadt retten müssen. Natürlich nicht ohne dabei Verwüstung und Chaos zu hinterlassen, aber ohne Gotham hätten unsere Villains kein Pflaster mehr für ihre Gemeinheiten
Erwecke den Villain in dir
Größter und wahrscheinlich auch unterhaltsamster Unterschied zu den letzten unzähligen LEGO Games – wir als Spieler selbst werden jetzt Teil der Story. Denn gleich zu Beginn werden wir dorthin geschubst, wo wir als Trophy-Hunter sonst wahrscheinlich frühestens nach dem zweiten Durchlauf der Story gelandet sind: in die eigene Charakter-Erstellung. Denn unsere kleine Spielfigur ist maßgeblicher Teil der Story – und eingebettet ins Spiel und die Cutscenes!
Wer schlimmes befürchtet, weil man sonst eben nur schnell schnell einen eigenen Charakter erstellt hat um die obligatorische Trophy abzustauben darf erleichtert ausatmen. Die Charakter Erstellung in LEGO DC Super Villains geht weit über das hinaus was wir bis jetzt gekannt haben.
Mit unzähligen unterschiedlichen Anpassungen was die Optik unseres Charakters angeht – nicht nur Haarform und Shirts, sondern auch jede Menge Umhänge und Accessoires welche alle auch in ihren Farbnuancen verändert werden können – darf man im weiteren Spielverlauf auch mit den Superfähigkeiten des eigenen Brickmännchens herumexperimentieren.
So sammelt man über die Level hinweg immer mehr Spezialfähigkeiten, die man ebenfalls in ihrer Erscheinung aufbessern darf. So kann man sich entscheiden ob der eigene Hitzebeam lieber wie ein Laser oder doch mehr nach Feuer aussehen und welche Farbe man sich gerne dafür wünschen würde.
Diese Einstellungen am Charakter und den Fähigkeiten kann man jederzeit nach Lust und Laune wieder anpassen, weshalb man hier gut und gerne einiges an Zeit verbringen kann. Denn immerhin möchte man ja den perfekten Super Villain für sich selbst erstellen. Ganz egal ob einem der Kopf gerade nach einem orangen Dino steht oder man doch lieber mit Feenflügeln in pastelrosa die Gegner verprügeln möchte.
Der düstere Flair
Was auffällt und wirklich extrem gut auf das Sujet der Super Villains passt ist der allgemein etwas düsterere Flair des Games. Nicht nur, dass man hier natürlich seine dunkle Seite ausleben kann und sich an wirklich fiesen Dialogen, Witzen und Storydetails erfreuen darf. Auch musikalisch ist LEGO DC Villains wesentlich „heftiger“ aufgezogen und versprüht nicht den gute Laune Soundtrack den man sonst so gewohnt ist.
Mit einem Titeltrack wie „Joker and the Thief“ von Wolfmother darf man sich schon auf härtere Tunes freuen. Nicht nur am Ladescreen sondern auch Infight. Auf jeden Fall sehr passend und genau die richtige Mukke um den eigenen Gegnern ordentlich eines auf die Mütze zu geben.
Multiverse und Comicreferences wohin das Auge reicht
Auch für wahre Comic Fans und DC Nerds ist LEGO DC Super Villains auf jeden Fall einen Blick wert. Alleine mit der Einbettung der Mulitversen durch das Crime Syndicate of America kann man sich schon mal auf die ein oder andere Comic Referenz freuen.
Für Hardcore Fans gibt es jede Menge spielbare Charaktere die der normale DC-Movie-Fan nicht kennt und sich wahrscheinlich eher mit einem Rätsel des Riddlers konfrontiert fühlt. Denn gibt es wirklich einen Villain mit dem Namen „Granny Goodness“ und war „Steppenwolf“ nicht eher eine S-amerikanisch-kanadische Hard-Rock-Band der 60er Jahre? Nicht nur… Nicht nur…
Das altbekannte Gameplay
Was soll man abschließend zum allgemeinen Gameplay schon sagen zum gefühlt x-ten LEGO Game in den Jahren. Wieder heißt es Bricks smashen, Studs sammeln und die Gegner (in diesem Fall halt vermehrt [Anti-]Superhelden und Polizisten) zu vermöbeln. Es ist das Spielprinzip, das wir kennen und lieben und sich bereits in den unzähligen LEGO Games bewährt hat.
Hier wurde nicht wirklich viel geändert, die großen Changes und Neuerungen fehlen. Der Combat wirkt ein bisschen aufpoliert und auch der Hub wirkt ein bisschen aufgeräumter und übersichtlicher. Alles aber nur kleine Changes die nicht wirklich das Gameplay des LEGO Franchise revolutionieren werden.
Wer sich schon in den früheren Games über die doch unzähligen kleinen Bugs geärgert hat, der wird diese leider auch weiterhin finden. Wenn Mini-Kits in den Levels in so kleinen Ecken versteckt sind, dass man mit seinem Charakter einfach nicht mehr aus der Ecke herauskommt oder einzelne Aktions einfach nicht ausgelöst werden, weil man sich im Free-Play nicht strickt an die Story-Reihenfolge der Events gehalten hat. Da hilft nichts anderes als Neustart vom letzten Checkpoint und einfach noch mehr die eigene Frustration in die Handlungen seines Super Villains einfließen zu lassen. Den ein oder anderen Polizisten vermöbeln (und danach aktiv von der Polizei gesucht werden) kann schon ein bisschen Aggression abbauen.
Wir empfehlen allerdings keine Flucht in einem Fahrzeug – denn diese steuern sich LEGO typisch eher sehr weird!
Fazit
Ein solides LEGO Game in einer Reihe vieler Ableger. Mit einem ganz anderen weil dunklen Ton und Witz und einer Charakter Erstellung die wirklich keine Wünsche übrig lässt aber trotzdem frisch genug um sich wieder stundenlang nach Gotham versetzten zu lassen.
Lassen wir alle unseren kleinen Bösewichten ein bisschen freien Lauf!
— Nina
Das Gute
+ Charaktereinbettung in die Story
+ Charaktererstellung
+ düsteres Flair und musikalische Untermalung
Das Schlechte
- altbekannte Bugs