I am Setsuna
Eine Welt, die von immer mehr Monstern heimgesucht wird, ein Mädchen, dass geopfert werden soll, und Begleiter, die sie beschützen. Was nach Story-Elementen aus Final Fantasy X oder Tales of Symphonia klingt, ist eigentlich die Story von I am Setsuna.
Wie die Entwickler verrieten war Chrono Trigger, eines der beliebtesten JRPGs, die Vorlage für I am Setsuna. Diese Ähnlichkeit sieht man von der ersten Minute an: Gegenstände, Combo-Attacken und Orte erinnern einen immer wieder an Chrono Trigger und Chrono Cross. Die Basis für das Kampfsystem wurde direkt dem Spiel Chrono Trigger nachempfunden.
Der Spieler hat kaum Kontrolle über die Bewegungen der Charaktere, das Einzige, das der Spieler steuert, ist wann seine Charaktere Angriffe, Zauber oder Gegenstände einsetzen. Dazu müssen die Charaktere jedoch „bereit“ sein, was passiert sobald sich ihre Leiste durch Warten gefüllt hat. Sind zwei Charaktere bereit für eine Attacke und ergänzen sich können Combo-Angriffe durchgeführt werden. Alle Zauber und Angriffe können verstärkt werden, wenn der Spieler Viereck zur richtigen Zeit drückt, wodurch der Charakter einen Flux verbraucht. Flux sammelt jeder Charakter indem er, nachdem er bereit ist, weiterhin wartet.
Das Verstärken von Angriffen & Zaubern geht über das simple „mehr Schaden“ hinaus. Manchmal trifft der Angriff dadurch alle Gegner oder fügt zusätzlich eine Statusveränderung zu. Weiterhin kann das Verstärken auch Kampfveränderungen mit sich bringen, Angriffe können dann nicht mehr unterbrochen werden zum Beispiel. Schlussendlich können Angriffe dadurch auch Fähigkeiten, wie „Heilung“, „reduzierte Kosten“, „Charakter ist danach wieder bereit“, lernen.
Wie viele Angriffe ein Charakter kann und welche Fähigkeiten diese Angriffe lernen können, bestimmen Glücksbringer. Die werden vom Spieler mit Angriffen, Zaubern und Support-Fähigkeiten gefüllt. Passen 2 Angriffe von verschiedenen Charakteren zusammen, können sie im Kampf Combo-Attacken ausführen.
Kämpfe, sowie fast alles andere, werden von Klaviermusik untermalt. Am Anfang für den Spieler, der orchestrale Musikuntermalung gewohnt ist, gewöhnungsbedürftig – passt es jedoch perfekt ins Spiel und schon bald ertappt man sich beim Mitsummen der Melodien.
Genauso wie die Musik passt auch die Grafik zum Spiel und liefert eine grandiose Atmosphäre, in die man gerne eintaucht. Schnee, der auf Bäume fällt, die durch die Last zu schwanken beginnen und Spuren, welche der Spieler in der eisigen Landschaft hinterlässt – da merkt man gleich, wie detailverliebt die Entwickler waren.
So ziemlich alles in dem Spiel schreit nach alten JRPGs, wie man sie aus der Kindheit kennt. Sei es die Geschichte die sich an Final Fantasy X und Tales of Symphonia bedient oder die Charaktere, welche direkt aus Chrono Trigger und Secret of Mana entsprungen sein könnten, oder die Städte, die immer ein eigenes Problem mit sich bringen, welches man zuerst lösen muss, bevor man seine Reise fortsetzen kann.
Fazit:
Eigentlich enttäuscht I am Setsuna nur in 2 Punkten: der Preis und die nicht nachvollziehbaren Handlungen der Charaktere. In allen anderen Bereichen schafft es I am Setsuna den Spieler in eine tolle JRPG-Welt der 90er zu entführen, so wie es sich viele Spieler schon seit Langem wünschten.
— Konrad Salomon