Do, 23. Mrz 2023
Die Bürokratie des Todes

Die Bürokratie des Todes

Have a Nice Death

Der Managertraum eines jeden kleinen Angestellten – einmal CEO in einer riesigen Firma zu sein. Doch wie es scheint ist der Traum nicht ganz so wundervoll, wenn man als Tod der CEO der Death.Incorporated ist. Denn was hier abfällt ist jede Menge Papierkram! Dokumente stempeln, Todesurkunden sortieren,… der Tod geht unter in Papierstapeln.

Doch darauf hat er irgendwann keine Lust mehr und beschließt das ganze selber wieder in die Hand zu nehmen und seinen untergebenen Schergen mal wieder ordentlich auf die Finger zu hauen. Dafür muss er sich aber erst mal selbst durch ein paar Seelen schnetzeln.

Tot ist nun mal tot

Wie könnte es passender sein, ist „Have a Nice Death“ ein 2D Action Roguelike bei dem ihr als der Tod persönlich durch euer Unternehmen lauft. Denn wie es scheint haben hier alle Stockwerke so ihre eigenen Probleme und es ist an der Zeit nachdem Rechten zu sehen.

Allerdings ist Roguelike hier fast schon ein bisschen nett gesagt. Denn wenn ihr auf eurer Reise durch die unterschiedlichen Etagen mal sterben solltet, tja dann wars das. Zurück auf den Bürostuhl und wieder von vorne anfangen. Also eher „Roguehart„, denn dabei verliert ihr alles was ihr bereits gesammelt habt, verliert eure Perks die ihr während eurem Run zusammengefarmt hat und beginnt einfach wieder von vorne. Wer also seine Stockwerke bis zum Miniboss – den Plagegeistern die mal wieder an ihren Platz in der Firma erinnert werden müssen – nicht in einem Durchlauf durchschnetzelt, der macht diese Abschnitte wohl ein paar Mal mehr.

Nachdem auch der Tod nicht vor dem Sterben gefeit ist, sollte man sich durchwegs immer wieder einen Überblick über seine Lebensleiste machen. Denn die wieder aufzufüllen ist gar nicht so einfach, denn Lebensenergie ist fast schon Mangelware.

Ganz umsonst läuft man eine Todesruns zum Glück außerdem dann auch nicht, denn immerhin levelt man seinen Charakter mit einem kleinen Grundgerüst auf. Das hilft sicherlich für die unzähligen nächsten Versuche irgendwann, trotzdem sollte man sich durchwegs darüber im klaren sein, dass nur ein geschaffter Durchlauf ein wirklich guter Durchlauf ist. Denn so viel Unterschied macht der allgemeine Fortschritt leider nicht.

Welche Sense soll es heute sein

Langweilig wird so ein Run aber durchwegs nicht. Denn einerseits weiß man nie so recht durch welche Stockwerke der Death.Incorporation man sich diesmal schnetzelt und außerdem gestaltet sich jeder Run wirklich anders. Man kann andere Perks und Waffen finden. Sogar die einzelnen Etagen sind so undurchschaubar und oftmals anders zusammengestellt, dass man zumindest nicht zig-Male die selbe Strecke läuft.

Aber auch am Kampfsystem soll es bei der Auswahl nicht scheitern, denn die Waffen spielen sich alle so smooth und einwandfrei, dass es durchwegs Spaß macht sich auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen durch seine Gegner zu schnetzeln. Die diversesten Sensenarten bringen alle ihr Vor- und Nachteile mit in dem Kampf und sind dabei aber so schön balanced, dass es für so gut wie jeden Kampfstil die richtige Sense gibt. Gepaart mit den richtigen Perks ergeben sich da schon wundervolle Skillsets.

Nie war der Tod so süß

Was bei „Have a Nice Death“ sofort ins Auge sticht ist natürlich auch die Optik des Games. Nicht nur, dass die Grafik in ihrem Comic-Style einfach perfekt sitz, die Details und das Setting ist einfach genial!

Die einzelnen Charaktere und Mitarbeiter der Death.Incorporated sind so abwechslungsreich und gleichzeitig liebevoll grausig, dass man einfach nicht anders kann, als sich jedes kleinste Detail noch so genau anzusehen. Man kann nicht anders, als sich Schockverlieben in diese Monstrositäten und Plagegeister, in diese Leveldesign und die Charaktere.

Auf Dauer fühlt sich zwar die „Firmenumgebung“ dann irgendwann etwas repetitiv an. Aber darüber kann man gut und gerne mal absehen, bei einem Gamedesign, dass im Großen und Ganzen so stimmig ist!

Fazit

Für Fans von Roguelike Games auf jeden Fall ein Muss, insbesondere für alle die sich doch durchaus gerne mal die Zähne etwas länger an einzelnen Levels ausbeißen.

Die Story und das Gamedesign sind in sich so stimmig, das es einfach nichts auszusetzen gibt. Dazu noch eine gute Portion gelungenes Gameplay mit Abwechslung – mehr braucht es auch nicht für ein Top-Game!

Für alle die schon Frustanfälle beim Titel „Roguelike“ bekommen, die sollten unbedingt die Finger davon lassen.

 

— Nina

9

Das Gute

+ herausforderndes Rougelike

+ individuelle Grafik

+ geniales Charakterdesign

Das Schlechte

- frustanfällig

Shortcut Have a Nice Death
Release 8. Mrz 2023
Studio Magic Design Studios
Publisher Gearbox Publishing