Mi, 7. Mrz 2018

Schreie durch die Welt - Fe

Der allererste Titel in der EA Originals Reihe, entwickelt von der schwedischen Firma Zoink, wurde auf der E3 2016 angekündigt und sticht besonders durch seine außergewöhnliche Optik heraus.  Als Neuling im Videospielsektor durfte ich nun diese Erfahrung hautnah erleben und stell mir zusammenfassend nur eine Frage: „WAS WILL DAS SPIEL VON MIR?!“

Wo viele Titel auf fotorealistisches Rendering setzen, entsteht in Fe eine fantastische Welt durch die Verwendung von Blau- und Lilatönen, Polyederformen, Silhouetten und dem raffinierten Einsatz von Licht, Schatten und Nebel und erinnert dabei stark an graphic novels.

Gleich vorweg: Ich habe weder „Shadow of the Colossus“ noch „Journey“ gespielt – die beiden Spiele mit denen Fe derzeit am Öftesten verglichen wird. Bereits beim Einstieg in das Spiel wird klar: Anweisungen kommen nur sehr spärlich, dem Spieler wird Raum gelassen um das surreale Waldsetting zu erkunden und die Spielmechanik auszutesten. Perfekte Voraussetzungen für einen Noob also.

Durch unseren Gesang können wir mit anderen Tieren kommunizieren
[/link] Durch unseren Gesang können wir mit anderen Tieren kommunizieren

Die Handlung von Fe ist simpel und doch effektiv: Fe, ein fuchsähnliches Tier, das durch verschiedene Rufe mit anderen Waldbewohnern kommuniziert und diese um Hilfe bitten kann, muss den Wald von roboterartigen Wesen retten. Hier liegt natürlich die Analogie Fe/Wald – Roboter/Mensch nahe.

Hinderlich bei der Rettung sind nicht nur die eben erwähnten Waldzerstörer, die alle Tiere die ihnen über den Weg laufen paralysieren und dann in Energie umwandeln, sondern vorrangig auch versperrte Wege, die nur mithilfe von anderen Tieren bewältigt werden können. Im Laufe des Spiels lernt Fe immer mehr verschiedene Laute, mit denen er seine Helfer herbeirufen kann. Auf diese Weise können Blumen aktiviert werden, die einen nach oben katapultieren und damit dem Spieler eine neue Ebene zum Entdecken offenbaren, oder auch Pflanzen dazu gebracht werden eine Art „Bombe“ freizulegen, die zur Befreiung von gefangenen Waldtieren benutzt werden kann. Hier punktet Fe am meisten: der Aufbau des Waldsettings, der sich eher nach oben und unten orientiert, anstatt auf weite Flächen, den es gilt nach und nach zu entdecken und freizulegen.

Fe ist einfach zum Knuddeln
[/link] Fe ist einfach zuckersüß

Lobend muss auch das Character-design erwähnt werden: Nicht nur Fe selbst, sondern auch alle anderen Waldbewohner kommen zuckersüß daher. Sobald Fe sich mit den Tieren angefreundet hat wuseln ebendiese um ihn herum und mehrmals erwischte ich mich dabei, als Fe einfach mit den Tieren ein bisschen „quatschen“ zu wollen. Aber auch durch das Wissen, dass man bei der Lösung der Rätsel auf diese Tiere angewiesen ist entsteht ein besonderes Gefühl von Zusammengehörigkeit.

Wird uns dieses Tier weiterhelfen?
[/link] Wird uns dieses Tier weiterhelfen?

Während routinierten Spielern die Rätsellösungen sicherlich recht einfach erscheinen werden, kann die fehlende Hilfestellung seitens des Spiels für Noobs zeitweilen frustrierend sein, was sich bei mir in mehreren Button-Mashing-Momenten und verzweifelten Hilferufen via Telefon äußerte.

Fazit

Wer jetzt glaubt, dass diesem Spiel in seiner Einfachheit etwas fehlen könnte liegt falsch. Zoink ist es tatsächlich gelungen durch Reduktion besonders die Stärken von Fe hervorzuheben. Alleine schon die eindrucksvolle Optik macht dem Spieler Lust darauf, diese Welt zu entdecken. Eine interessante Map, abwechslungsreiche Rätsel, sowie liebenswert gestaltete Charaktere tun ihr Übriges und führen jeden– auch Anfänger – durch Fe. Ein paar mehr Anweisungen für den Spieler hätten aber vielleicht nicht geschadet: Dass uns nicht alle Wesen im Wald freundlich gesinnt sind, musste ich auf die harte Tour lernen: „Was? Mein Ruf funktioniert bei den Robotern nicht? Oh. Tot.“

— Paul
Bewertung

Urteil + Interessante Optik + Zauberhafte Charaktere + Schlicht und trotzdem spannend + Gutes Sounddesign - Fehlende Hilfestellung - Zu kurze Gesamtspielzeit
Alles in Allem Great