Ein Schleier über Dragon Age
Dragon Age – The Veilguard Review
Das Zeitalter der Drachen bricht erneut an. Denn Dragon Age – The Veilguard zieht auf den heimischen Laufwerken ein. Im direkten Nachfolger von Dragon Age – Inquisition schraubt BioWare an ihrer Kernrezeptur. Denn dieses Mal wird es linearer und aktionlastiger als im Vorgänger. Außerdem versucht man sich an die zeitgemäßer Gesellschaftskultur anzupassen. Wir haben uns das Spiel für euch angesehen und berichten, ob für wen Dragon Age – The Veilguard von Interesse sein könnte.
Ziemlich genau 10 Jahre nach dem Erscheinen von Dragon Age – Inquisition für die damalige Plattformgeneration meldet sich BioWare wieder zurück mit einem neuen Titel in der Welt von Dragon Age. Dragon Age – The Veilguard ist der vierte Titel in der Dragon Age Reihe und schließt geschichtlich an Inquisition an.
In Dragon Age – The Veilguard, zu Deutsch die Schleierwächter, dreht sich alles um die Ereignisse um unseren anpassbaren Protagonist: in Rook. Dieser spielt, inspiriert von der Schachbrettfigur Turm, auch eine entscheidende Rolle in den Ereignissen von DA – The Veilguard. Zu Beginn können wir Geschlecht, Rasse, Optik, Klasse und Vorgeschichte definieren und so ein paar Randparameter für das Spiel festlegen. Damit ergeben sich ein paar Dialogoptionen und Reaktionen anderer Charaktere auf die wir bei unserem Abenteuer treffen. Am relevantesten davon ist sicherlich die Klasse in der wir in der Basis aus Magier, Schurke und Krieger wählen können. Damit definiert sich unser Basisangriff und die Möglichkeiten Waffen und weitere Fähigkeiten in diese Spezialisierung im weiteren Verlauf freizuschalten.
Jede Klasse besitzt zusätzlich im Fähigkeitenbaum drei Subklassen deren Ultimative Fähigkeit sich jeweils mit Level 20,30 und 40 freischalten. Da müsst ihr also ein gutes Stück Spielzeit zurücklegen. Wir haben uns, wie üblich, für die Magierklasse entschieden und die uns fortan den dunklen Künsten ergeben. Ihr könnt eure Punkte aber jederzeit zurücksetzen und anders vergeben. Auf Level 50 habt ihr eure maximale Stufe erreicht.
Unser Rook wurde von, einem aus Dragon Age 2 und Inquisition bekannten, Varric Tethras aufgrund ihrer vergangenen Leistungen und Gutmütigkeit angeworben. Gemeinsam mit Borte Harding, ebenfalls bekannt aus Inquisition, will das Trio Solas, ebenfalls ein Charakter aus Inquisition, davon abhalten einen großen Fehler im Zusammenspiel mit dem Schleier, einer Barriere die die Welt unserer Helden vor finsteren Mächten schützt, zu begehen. Doch wie üblich überschlagen sich die Ereignisse und unsere kleine Truppe sieht sich am Ende im Kampf gegen ein großes Übel, das es zu bezwingen gilt. Drachen inklusive.
Dabei steuern wir primär nur Rook durch weitläufige, manchmal aber auch lineare, Abschnitte in der Welt von Dragon Age. Begleitet wird Rook dabei von bis zu zwei weiteren Charakteren. Hier steht uns zu Beginn nur eine limitierte Anzahl zur Verfügung, diese steigert sich aber auf insgesamt 7 unterschiedliche Gefährten. Jeder davon kann in die drei Grundklassen Magier, Schurke und Krieger eingestuft werden. Sie besitzen aber auch einzigartige Fähigkeiten die Rook nutzen kann um mit der Spielewelt zu interagieren umso in der Story voranzukommen. Manchmal können damit aber auch vorerst nicht zugängliche Abschnitte erreicht werden um neue Schätze oder Geheimnisse zu entdecken.
Als Magier stehen und zwei Waffensets zur Verfügung. Stabwaffe oder eine Kombination aus Dolch und Orbs. Zusätzlich definieren weitere Elemente wie Helm, Rüstung, Gürtel, Kette und 2 Ringe unsere weiteren Eigenschaften. Im späteren Spielverlauf kann Rook zusätzlich bis zu drei Runen, mit unterschiedlichen Effekten, ausrüsten und im Kampf einsetzen. Selbiges gilt für unsere Gefährten. Diese haben im Gegensatz zu Rook nur vier Ausrüstungsslots, die wir belegen können. Jeder Gefährte verfügt aber zusätzlich über einen eigenen Fähigkeitenbaum. Ausrüstung selbst verbessert ihr mit Material an der Werkbank im eurem Hauptquartier aka der Leuchtturm. Dort gibt es einen Geist, der euch abhängig von eurem Wissenstand über die Hüter, eure Ausrüstung auf bis zu Stufe 10 hochstufen kann. Den Seltenheitswert eurer Ausrüstung könnt ihr hier allerdings nicht steigern. Dazu müsst ihr das jeweilige Element öfters besitzen. Entweder ihr findet es in Truhen auf eurer Erkundungstour, erhaltet es als Belohnung von Quests oder kauft es bei einem der unzähligen Händler.
Ein Kernstück von BioWare ist sicherlich die geschichtliche Entwicklung unseres Charakters, sowie die Beeinflussung der Spielewelt. In einer Vielzahl an Dialogen beeinflussen wir unser Verhältnis zu unseren Gefährten sowie die Spielewelt an sich. Unsere Entscheidungen haben somit Einfluss auf die Spielewelt, wie auch auf teilweise auf die Geschichte selbst. Allerdings könnt ihr den vorgegebenen Hauptpfad eurer Charakterentwicklung nicht komplett verlassen. Es gibt zwar unterschiedliche Enden, die sich unter anderem durch euren gesamten Vervollständigungsstatus, der sich durch abgeschlossene Quests, Beziehungsstatus zu Fraktionen oder gesammelten Sammelobjekten ergibt, allerdings bleibt ihr im generellen ein guter Charakter. Schließlich hat Varric euch ja deswegen ausgewählt und er weiß was er tut.
Eine sicherlich viel diskutierte Nebenhandlung ist jene von Taash. Hier versucht BioWare auf aktuelle Diskussionen zum Thema Non-binär, Selbstidentifikation und Zweifel einzugehen. Da es sich um einen Seitengeschichtsstrang handelt kann jeder Spieler selbst entscheiden ob er sich mit dieser Thematik auseinandersetzen will.
Gegen Ende der Story erlangt ihr den sogenannten Point of no Return. Das heißt bis hier hin könnt ihr noch beliebig weitere Quests und Erkundungen anstreben, ab dann läuft für die letzten 3 der insgesamt 14 Storyline Kapitel der Endspurt. Einzig ein paar Sammelobjekte sind nur in bestimmten Quests verfügbar, weswegen ihr für eine 100% Absolvierung vor allem auf diese achten solltet. Wir selbst haben in etwa 50h auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad gebraucht und haben alle Gefährten und Fraktionsquests absolviert und etwa 80% aller Sammelobjekte erlangt. Bei höherem Schwierigkeitsgrad kann also von einer längeren Spielzeit ausgegangen werden.
Dragon Age – The Veilguard ist für etwa 79,99€ für die Plattformen PlayStation 5, Xbox Series und 59,99€ für Microsoft Windows erhältlich.
Fazit
Dragon Age – The Veilguard versucht den Fußstapfen von Inquisition zu folgen. Das gelingt allerdings, nicht nur wegen dem adaptierten Kampfsystem, nur bedingt. Gerade bei Fans der Serie könnte das Gesamtbild von der Erwartungshaltung an Dragon Age abweichen. Wer aber unverblümt seiner Dinge in das Spiel startet und auf kurzweilige Aktiontitel mit zahlreichen Geschichten in einer Fantasiewelt haben möchte, der wird bei Veilguard auf seine Kosten kommen. Wir haben das Spiel zwar nicht in einem Rutsch, sondern mit kurzzeitigen Unterbrechungen, absolviert. Zu keinem Zeitpunkt ist uns da aber der Anschluss verloren gegangen oder kam langweile auf. Ob die Preis/Leistung gegeben ist muss ein jeder für sich selbst entscheiden. Wer Zweifel hat sollte vielleicht noch in paar Wochen auf einen Sale warten. Allen anderen Wünschen wir ebenso viel Spaß mit Veilguard wie wir es hatten.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Mehr Dragon Age Storyline
+ Mischung aus linearen und erkundbaren Gebieten
+ Adaptierbarer Schwierigkeitsgrad
Das Schlechte
- Versuch modern zu sein bleibt auf der Strecke