Eine neue Welt - Dissidia Final Fantasy NT
Der Final Fantasy Zug wird nicht langsamer. Mit dem endlich nicht mehr mobilen Brawler Dissidia Final Fantasy NT kommt die Prügelei von Handhelds nun doch auf eure Couch, um endlich herauszufinden, wer der stärkste Held oder Schurke im Universum ist. Doch ob sich der Quantensprung vom kleinen Bildschirm auf den 4K-Monitor lohnt, sagen wir euch in unserem Bericht!
30 Jahre ist es mittlerweile her, dass die fantastische Welt, die einst von Square Enix erfunden wurde, uns berieselt und uns über die Jahre hinweg mitreißt. Die spannende Story und die riesigen Open-World-Elemente werden jetzt kurzfristig eingetauscht (es gibt ja immer noch XV) und stattdessen dürfen Schwerter klingen, magische Zauber geballert und Beschwörungen gesammelt und genutzt werden, um zu zeigen, dass sich das jahrelange Training im RPG-Sektor bezahlt gemacht hat. Hier kommt Dissidia Final Fantasy NT!
Ein Dankeschön an die Fans!
Schon beim Intro wissen auch die nicht eingefleischten Fans, was einen hier erwartet. Über zwanzig Charaktere aus allen Final Fantasy Spielen, die sich mit ihren überdimensionierten Waffen aller Art bekriegen, um einen Sieg zu erzielen. Zehn Jahre nach seinem ersten Ableger ist Dissidia nun auf CurrentGen zurück, um als Schmuckstück der Serie zu glänzen.
Dabei dürfen natürlich auch die klassischen Mega-Zauber und die allseits beliebten Beschwörungen nicht fehlen und auch hier findet man bei der Auflistung der Namen ein Who-is-Who: von Shiva über Alexander bis hin zu Bahamut sind alle mit dabei. Doch was kann einen Fan noch mehr begeistern als der riesige Haufen an schönen Erinnerungen in einem Spiel? Innovative Spielmechaniken!
Easy to learn, hard to master
Das neue 3 gegen 3 System bringt frischen Wind in die Kampf-Szene doch wait, there’s more! Zu Beginn wählt man seine Figur und die angesagteste Beschwörung sowie seine zwei Mitstreiter. Sobald der Kampf beginnt, startet auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Während der Charakter eine Gesundheitsleiste besitzt, hat auch das gesamte Team eine, die es sich teilt. Sollte ein Held sterben, so kann er so lange wiederbelebt werden, bis die Teamleiste leer ist und erst dann ist der Kampf beendet! Als Unterstützung dienen Beschwörungen, welche in aufwändigen Duellen um Kristalle – die man einsammeln muss, um sie beschwören zu können – ausgetragen werden. Und Ifrit und Co. können die Schlacht jederzeit für sich entscheiden und deshalb ist Vorsicht um die Kristalle geboten.
Wer sich nach dem ersten Match nicht auskennt oder den Überblick noch nicht behalten kann, der muss sich erst einmal in den Trainingsmodus einarbeiten. Dort wird jeder Schritt einzeln erklärt und mit seitenlangen Texten die Spielmechanik überbracht. Wenn ihr nach einer kurzen Zeit keine Lust mehr auf Lesen habt und in den Kampf einsteigen wollt, wird man jedoch eines besseren belehrt. Denn das Gameplay selbst ist so komplex, dass man gar nicht die Möglichkeit dazu hat, die Tutorials zu überspringen.
Chaos braucht Ordnung
Doch leider hat eine Medaille immer zwei Seiten. So gibt es zwar einen „Story-Modus“, dieser jedoch besteht nur aus Cutscenes, in welchen die Charaktere in die umkämpfte Welt fallen und gemeinsam gegen die dunklen Mächte antreten. Doch so einfach lässt euch Dissidia nicht davonkommen. Denn die Filmsequenzen müssen mittels Kristallen freigeschaltet werden, welche ihr in Online und Offline-Kämpfen zufällig erhaltet. So ist es nicht möglich die Story, welche außerdem verschiedene Wege gehen kann, auf einmal freizuspielen, ohne Stunden damit zu verbringen Kämpfe aus zutragen, um irgendwann endlich den nächsten Freischalt-Kristall zu erhalten.
Wie erhält man diese Kristalle? Nun, Dissidia gibt euch dafür einfache Möglichkeiten, denn entweder bestreitet man Online-3vs3 Kämpfe oder Offline gegen KI. Das sind neben dem Trainings-Modus die einzigen Modi, die euch geboten werden, was für ein Kampfspiel in 2018 doch eher mager ausgefallen ist.
Fazit
Dissidia Final Fantasy NT ist, wie seine Vorgänger, ein klassischer Prügler, der nicht mehr und nicht weniger bietet als die Konkurrenz. Die Masse an Charakteren lässt jedes FF-Fan Herz höher schlagen und die Grafik ist auch im neuartigen 3vs3 System immer wunderbar mit anzusehen. Leider fehlt der wunderbaren Mechanik zwar einige Modi, da das Team-Deathmatch mit der Zeit langweilig wird und auch das mühsame Sammeln der Kristalle, um die Story-Cutscenes freizuschalten fühlt sich mehr gezwungen als spaßig an.
Wer sich dennoch zu den Hardcore-Final Fantasy Fans zählt, der kann getrost herausfinden, ob sein Lieblingscharakter wirklich stärker als der Rest ist. Fight them all!