Hail to the Lamb
Cult of the Lamb
Ein fluffiges Schaf, niedliche Hasen, herzige Katzen, knuddelige Esel und so alles möglich was man sich an süßem Getier vorstellen kann.
Nein wir reden hier nicht von dem neuen Goat Simulator oder einer neuen Erweiterung von Animal Crossing. Denn wir mischen heute noch schwarze Kutten, dunkle Rituale und jede Menge Blut dazu – es wird zeit für „Cult of the Lamb“.
Devolver Digital schießt mal wieder quer und bringt ein Rogue-Like-Action-Adventure Game im ganz besonderen Stil. So düster, morbid und satanistisch aber zeitgleich so herzig und liebenswert haben wir einen Schafgeleiteten Kult noch nie gesehen.
In „Cult of the Lamb“ schlüpfen wir in die Haut des letzten Schafes auf Erden – kurz vor seiner Opferung um die Spezies komplett auszurotten. Doch welch Glück retten mysteriöse Gottheiten unseren blutenden Hals und verleihen uns die rote Krone um im Namen unserer Retter kämpfen zu können. Denn wir werden zurück auf die Erde geschickt um die herrschenden Götter zu besiegen. Doch um an Stärke zu gewinnen liegt es erst mal daran einen Kult zu gründen. Denn nur wer genügend Jünger um sich scharrt kann auch gegen das Böse dominieren. Auch wenn es vielleicht sehr wage ist, wer hier das Böse ist…
Everyday I’m Slaying
Fast schon Zelda-like heißt es somit anfangs sich durch zufällig generierte Welten-Patches zu schnetzeln – simpel bewaffnet mit einer ebenso zufälligen Waffe und einem Fluch, den ihr auf eure Gegner wirken könnt. Welche Waffe und welchen Fluch ihr dabei bekommt, tja – das liegt in der Hand der Götter. Manchmal ist es ein Schwert, anderes Mal eine Axt gepaart mit Tentakeln-Flüchen die aus dem Boden kriechen oder Explosionen die ihr beschwören könnt.
Durch diesen Randomizer an Maps und Waffen werden die diversen Runs durch die Levels nie langweilig, denn bei jedem Run liegen neuen Überraschungen hinter der nächsten Abzweigung. Apropos Abzweigung – denn davon gibt es ebenso meistens mehrere pro Level-Run. An diesen könnt ihr euch entscheiden welche Biegung ihr gerne auf dem Weg zum Bossfight nehmen wollt – und dabei lieber neue Jünger rekrutieren, Ressourcen Sammeln oder vielleicht doch lieber Perks kaufen wollt.
Camp of the Cult
Doch was macht ihr mit den Jünglingen die ihr für euren neu gegründeten Kult anheuern könnt?
Ihr verfrachtet sie auf eine Waldlichtung und sperrt sie in eurer neuen Kult-Zentrale ein. Dort dürfen sie natürlich für euch arbeiten, euch anbeten oder sonstigen Schabernack treiben. Klingt an sich nach einem angenehmen Leben, doch ihr als Kult-Führer und oberste Heiligenfigur müsst auch dafür sorgen, dass sich eure Jünglinge wohl fühlen.
Das heißt ausreichend Betten für alle, Essen kochen, Beeren pflücken, natürlich die tägliche Zeremonie nicht vergessen und zwischendurch auch mal neue Dogmen verkünden oder Rituale abhalten. So eine kleine Opferung oder ein Festmahl zwischendurch hat noch keinem Kult geschadet. Erinnert fast schon an ein dunkles Animal Crossing.
Denn nur wenn eure Gefolgschaft euch auch gut gegenüber gesinnt ist werden sie euch anbeten und damit Erweiterungen für eure Kult-Stadt freischalten. Ansonsten kann es schon mal sein, dass ein Verräter sich gegen euch wenden will – dann müsst ihr in halt einfach mal für eine gewisse Zeit lang peinigen und ins Gefängnis verfrachten. Oder im schlimmsten Fall eben opfern… Dafür bekommt ihr dann durchaus mehr Kraft für eure Gottheit. (Nicht zu vergessen das ganze Fleisch, dass man von so einem Anhänger schon mal gewinnen kann.)
So absurd das ganze klingen mag – genau so absurd ist es auch. Spielen sich die Level wirklich wie ein Rogue-like Hack-and-Slash (Rogue-like – denn wer schon mal geköpft wurde, der wird einfach wiederauferstanden sollte er doch mal sterben), so bringt die Kult-Eben fast schon (einfachste) Aufbaustrategie mit ins Spiel hinein. Denn das kann zwischenzeitlich auch schon mal etwas in Stress ausarten die gesammte Gefolgschaft bei Laune zu halten.
Fazit
Mit der Mischung aus einer gewissen Absurdität, den dauernden rotierenden Levels, der anhalten Stresssituation im Lager und der riesigen Portion schwarzem Kult-Schaf macht „Cult of the Lamb“ wirklich mega Spaß. Man schnetzelt sich so durch die Gegend, versucht zu regeln was zu regeln geht oder veranstaltet ansonsten einfach schwarze Messen oder dunkle Rituale um seine Jünglinge bei Laune zu halten.
— NinaDas Gute
+ witziges düsteres Setting
+ diverse Spielmechanismen
+ abwechslungsreich
Das Schlechte
- zu wenig Blut...