Counterterrorists vs. Terrorists 2.0 - Rainbow Six: Siege
Lange Zeit durften wir uns nur mit den Trailern für Rainbow Six: Siege zufrieden geben. Auch wenn es noch sehr viele Bugs aufwies und noch nicht alle Maps spielbar waren, nach der 4-tägigen Open-Beta hatten wir ebenfalls nicht genug. Nun ist das Spiel endlich auf dem Markt und lässt uns Spieler es in voller Gänze genießen. Doch wie macht sich der neue Taktik-Shooter der Rainbow Six Reihe? Ist es so neu und innovativ, wie wir uns es erhofften?
Rainbow Six? More like Counter Strike!
Gleich vorweg wird einem schnell klar, dass der neueste Titel der Rainbow Six Reihe so gut wie keinen Bezug zu Rainbow Six hat, und viel mehr an ein Online-Taktik-Shooter erinnert, in dem sich Terroristen und eine Antiterroreinheit gegenüberstehen. Einen Kampagne-Modus als solchen gibt es nicht. Stattdessen gibt es Singleplayer-Einsätze, die als Tutorial Missionen dienen – leider mit keiner Multiplayer Option, was der Sache etwas mehr Spaß verliehen hätte. In diesen werden verschiedenste Charaktere inklusive deren Spezialwaffen und wie man diese am besten einsetzt, die unterschiedlichen und schön gestalteten Maps, die für sehr viel Abwechslung sorgen, als auch die vielfältigen Spielmodi, in welchen abwechselnd im Multiplayer gespielt wird, vorgestellt.
All the Spielmodi?
- Situationen: Wie bereits erwähnt dienen diese Missionen als Tutorials. Insgesamt gibt es 10 davon, um alle freizuschalten müssen immer die vorherigen Situationen gemeistert werden. Jede Mission enthält noch 3 zusätzliche Herausforderungen (siehe Bild unten) und man kann zwischen drei Schwierigkeitsgraden Normal, Schwer und Realistisch wählen. Je höher der Schwierigkeitsgrad und je mehr der Herausforderungen absolviert werden, desto höher sind auch die Belohnungen bei Erfahrungspunkten und Renown-Punkten.
- Multiplayer: In diesem Modus spielt man 5 vs. 5 Matches gegen andere Spieler. Matches bestehen aus mehreren Runden und finden in verschiedenen Szenarien und unterschiedlichen Karten statt. Rundenbasiert hüpft jedes Team abwechselnd in die Rolle der Angreifer und Verteidiger.
- Terroristenjagd: Dies ist der klassische Koop-Modus. Gleich wie beim Multipayer Modus gründet man per Matchmaking oder mit Freunden ein Team aus 5 Spielern und stellt sich verschiedenen Szenarien gegen die AI gesteuerten Terroristen. Diesen Modus kann man auch allein bzw. als „Lonewolf“ spielen, wobei man selbst über Schwierigkeitsgrad und Szenario, als auch die gespielte Karte entscheiden darf.
So viel(e) Charakter(e)!
Für jede der fünf spielbaren Spezialeinheiten, SAS, FBI SWAT, GIGN, SPETSNAZ und GSG 9, stehen jeweils 2 Angreifer-Operatoren und 2 Verteidiger-Operatoren zur Auswahl. Diese müssen erst freigeschaltet werden – entweder mit der Ingame-Währung Renown, die man sich mit dem erfolgreichen Absolvieren von Tutorial Missionen und Multiplayer Matches verdienen kann, oder sich mit Hilfe von Microtransactions sogenannte R6-Credits im Echtgeld-Shop und somit Booster besorgen kann, die mehr Renown-Punkte bescheren. Der erste Operator jeder Spezialeinheit kostet 500 Renown-Punkte, für jeden weiteren kommen nochmal 500 Renown-Punkte dazu. Der letzte Operator jeder Spezialeinheit kostet somit 2.000 Punkte der Ingame-Währung. Allerdings verdient man sich pro gespieltem Match 300 bis 600 Renown-Punkte, hat man es also nicht eilig, alle Operatoren sofort spielen zu wollen, würde ich von Microtransactions abraten.
Jeder Operator hat seine eigene einzigartige Ausrüstung, mit Primär- und Sekundärwaffe, und zusätzlichem Explosiven oder Barrikadenmaterial. Waffen können je nach Belieben ebenfalls mit Renown-Punkten verbessert oder gar mit Skins versehen werden. Gewisse Skins sind aber nur mit R6-Credits zu ergattern, da muss man also Echtgeld investieren.
So, how`s the game…?
Der Situations-Spielmodus ist zwar eine ausgezeichnete Einführung in das Spiel – man lernt die Maps kennen, stimmt sich auf verschiedenste Taktiken ein, lernt alle Items zu beherrschen und bestens einzusetzen – aber leider viel zu wenig für einen Singleplayer-Modus, da hätte ich mir ein wenig mehr Story erhofft. Ein wenig desorientierend dürfte es für Neueinsteiger auch noch sein, da im Multiplayer Modus vor dem Start einer Runde keinerlei Briefing stattfindet oder eine Karte des zu bewältigenden Gebäudes vorhanden ist. Da gilt es das Gedächtnis zu trainieren und Kommunikation mit dem Team zu verbessern!
Die Grafik ist erstaunlich gut, auch wenn in einigen Maps dem Dekor nicht viel Zeit für Detail geschenkt wurde. Dafür ist das Zerstören und Barrikadieren der Wände und Böden ein taktisch sehr wichtiger Punkt und ermöglicht viele verschiedene Strategien, die das Spiel abermals von neuem interessant machen. Hat man aber nicht sein eigenes Team, mit dem man per Kommunikation einen tolle Vorgehensweise genauestens planen kann, geht im Multiplayer Modus das Gefühl vom Taktik-Shooter schnell verloren.
Die große Vielfalt an Charakteren und ihrem individuellen Waffenarsenal lässt noch mehr Pläne zu. Einige Operatoren scheinen aber prinzipiell viel nützlicher zu sein als andere, daher könnte der Fokus nur auf ein paar wenige Operatoren fallen.
— Konrad Salomon