Lost and Forsaken
Chorus Review
Endlich wieder Weltall-Geballer. Das waren unsere ersten Gedanken, als wir Chorus von Entwickler Fishlabs gesichtet hatten. Denn ein schneller Blick verrät schnell auf was man sich einlassen wird: Das weite Weltall, ein Schiff und zahlreiche Feinde die wir ins unendliche Ballern wollen. Doch wie kurzweilig ist dieses Setup?
Leider war es unserer Meinung nach relativ lang ruhig auf dem Sektor der Aktiontitel. Der letzte größere Titel der uns einfällt wäre ACE COMBAT 7 (2019). Dennoch schwelgen wir oft in Nostalgie rund um unser historisches Lieblingsweltraumgame YAGER aus dem Jahr 2003. Doch auch Chorus macht einiges richtig und holt uns aus unserer Erinnerung ab und schickt uns nach 2021.
Nach einer kurzen Einleitung erlangen wir Kontrolle über Nara, die Protagonistin aus Chorus, oder besser gesagt über ihr Raumschiff. Nara selbst kämpft noch innerlich über ihre dunklen Taten als Teil des Zirkels aus vergangen Tagen. Nun aber scheinbar geläutert setzt sie sich als Ziel gegen den dunklen Kult vorzugehen und das mit allen Mitteln.
Unsere Reise durch das System ist in mehrere Sektoren unterteilt, wobei jeder Sektor frei mit unserem Raumschiff durchflogen werden kann. Die einzelnen Sektoren schalten wir im Laufe der Storyline nach und nach frei. Daher ist man quasi in einer Open-World unterwegs. Die Sektoren sind dabei mit einigen Hauptmissionen, Nebenmissionen, Events und Sammelobjekten bestückt. Diese können wir alle nach Lust und Laune absolvieren oder auch nicht. Lediglich die Hauptmissionen müssen absolviert werden um weitere Sektoren freizuschalten.
Durch das System dürfen wir unterschiedliche Raumschiffe steuern, wobei wir den größten Teil der Zeit in Naras altem „Wingman“ Forsaken verbringen. Diesen steuern wir, zumindest auf der Konsolenversion, mit den Analogsticks durch den Weltraum. Die Geschwindigkeit kann hierbei mit dem linken Stick getuned werden und mit dem rechten Stick geben wir die räumliche Zielrichtung vor. Zusätzlich können wir mittels Schultertasten einen Boost aktivieren, der uns noch schneller werden lässt. Außerhalb des Kampfes oder Aktion können wir auch noch eine Art Warpspeed einleiten um unser Raumschiff auf maximale Geschwindigkeit zu bekommen.
Die einzelnen Missionen sind zwar unterschiedlich, aber doch oft repetitiv. In den meisten gilt es andere Raumschiffe oder Raumstationen zu beschützen, Objekte zu sammeln oder feindliche Raumschiffe unterschiedlichster Größe und Anzahl zu beseitigen. Aber das Kochrezept macht Laune und wenn man die Kategorien der Missionen beim Absolvieren variiert wirkt es auch nicht so monoton.
Um den Feinden ordentlich einzuheizen können wir unser Raumschiff mit unterschiedlichen Waffen bestücken und Modulen modifizieren. Dabei sind, sobald man diese in der Story freigeschalten hat, den Grundtypen an Fernwaffen aber gleich. Es gibt eine Gatling-gun, einen Laser und einen Raketenwerfer. Diese können wir im Kampf per Tastendruck wechseln um so die ideale Feuerkraft gegen den aktuell verfolgten Feind zu haben. Diese Waffenkategorien können mit unterschiedlichen Waffen, die wir in unserem Hangar kaufen oder als Belohnung durch eine Mission bekommen, belegen. Das heißt je nach gewählter Waffe verhalten sich die Gatling, Laser oder Raketenwerfer unterschiedlich. Zum Beispiel können wir so eine Gatling mit hoher Schussfrequenz und wenig Schaden für kleine flinke Gegner ausrüsten oder mit niedriger Schussfrequenz und dafür höheren Schaden. So treffen wir vielleicht die kleineren Feinde schwerer, dafür aber zerstören wir diese sofern auch nur ein Schuss trifft.
Zusätzlich können wir Modifikatoren ausrüsten, die wir entweder im Hangar erwerben, im Weltall finden oder durch den Abschluss von Missionen erhalten. Allerdings können je nach Fortschritt nur eine bestimmte Anzahl beispielsweise drei Modifikatoren ausgerüstet werden. Es ist also nicht möglich alle verfügbaren gleichzeitig zu nutzen. Die Modifikatoren beeinflussen Eigenschaften wie unser Leben, Schild oder Geschwindigkeit oder unsere Waffen in Ladetempo, Schaden oder Feuerrate.
Um dem Ganzen noch ein bisschen mehr Würze zu verleihen besitzt Nara auch Spezialfähigkeiten, die Rituale, die sie einsetzen kann. Insgesamt stehen uns am Ende der Storyline 6 Rituale zur Verfügung, da diese auch erst im Zuge der Storyline nach und nach freigeschalten werden. Mit diesen Fähigkeiten können wir beispielsweise nach Feinden und Objekten pingen oder uns hinter sie teleportieren. Die anderen Fähigkeiten möchten wir aus Spoilergründen nicht näher erwähnen.
Wer nur die Story erleben möchte, der wird in etwa mit ~10h Spielzeit rechnen können. Wer möglichst viel sammelt und auch noch die Nebenmissionen absolviert kommt unserer Meinung nach auf eine Gesamtzeit von etwa 15h.
Fazit
Chorus liefert genau das ab, was es auf den ersten Blick verspricht: Geballte Weltraumaktion vom Feinsten. Zwar liefert man uns nicht die ultimative Langzeiterfahrung, dafür ist aber alles so wie es sein muss. Gerade genug Abwechslung bei Missionen, Waffen und Aktion damit es kurzweilig bleibt. Wer sich allerdings einen Simulationsshooter erwartet wird eher enttäuscht sein. Der Rest wird nur einen großen Kritikpunkt finden: Am Ende von Chorus wollt ihr dann doch noch mehr davon.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ fette Weltraumaktion
+ flüssiges Gameplay
+ Kurzweilige Storyline und Aufgaben
Das Schlechte
- Wir wollen mehr