Nostalgischer Weltraumschrott und Schwarze Löcher

Die Menschheit produziert tagtäglich Müll, welcher auch in hunderten von Jahren noch irgendwo in der Galaxis herumschweben wird. Dieser Weltraumschrott – in der Zukunft unbekannte antike Gegenstände – häuft sich gerade in den Umlaufbahnen von schwarzen Löchern. Doch zum Glück gibt es uns „Black Hole Buccaneers„, die sich um diese Gegenstände kümmern und versuchen mit den Antiquitäten Ruhm und Reichtum zu erlangen. Also auf in die Umlaufbahn der Schwarzen Löcher!

Masse mal Gegenstand

In dem Drafting-Game „Black Hole Buccanners“ geht es grundsätzlich darum, dass eure gesammelten Schätze das Anziehungsgewicht des gerade gespielten Schwarzen Loches nicht überschreiten dürfen. Denn sonst werdet ihr ins Schwarze Loch gezogen, verliert eure ganze Ladung und geht in der Runde leer aus.

Jeder Spieler spielt gleichzeitig pro Runde eine seiner Handkarten (allesamt diverse antike Gegenstände), deckt seinen gespielten Gegenstand (meistens) auf, handelt diverse Effekte ab und gibt danach seine Handkarten an den nächsten Spieler weiter. So sammelt ihr Gegenstände und Gewicht welches ihr gut verteilen müsst.

Diverse Gegenstandstypen zeichnen sich durch unterschiedliche Effekte aus. Zeitmaschinen werden leichter je mehr Teile ihr besitzt, Gestaltwandler können das Gewicht aller anderen Gestaltwandler verändern, Spielzeuge können euch Boni bringen, Roboter werden schwerer wenn andere Spieler zeitgleich ebenfalls Roboter gespielt haben und vieles mehr. Ihr seid also auch von euren Mitspielern abhängig, die euch durchaus in eure Pläne hineinpfuschen könnten.

Taktik ohne viel Kopfzerbrechen

Auf Grund der vielen diversen Effekte, die die gesammelten Gegenstände mit sich bringen heißt es durchwegs taktisch vorzugehen bei der Auswahl seiner Sammelgegenstände. Die Gefahr das Gewicht des schwarzen Loches zu überschreiten lauert permanent, da man zumeist gar nicht erst weiß welche Gegenstände man in der nächste Runde in der Hand hält.

Fokussiert man sich auf einen Typ Gegenstand obwohl man gar nicht weiß was noch in den vorhanden Karten verfügbar ist? Setzt man auf Gegenstände, die ihr Gewicht im Verlauf des Spieles noch verändern können oder geht man lieber auf Nummer sicher? Welche Karten bleiben zum Schluss noch zur Auswahl die man dann vielleicht spielen MUSS?

Es braucht Taktik, aber diese ist gleichzeitig ebenso vom Kartenglück abhängig und kann gar nicht so sehr beeinflusst werden wie man es manchmal gerne möchte.

Wer zum Schluss nicht das Gewicht des Schwarzen Loches überschreibt, der darf sich über Punkte freuen. Anhand der gesammelten Kartenwerte werden Siegespunkte auf Basis der Spieleranzahl ermittelt. Diese Umrechnung erscheint zwar irgendwie mühsam, macht aber natürlich dahingehend Sinn, dass die Kartenwerte in den diversen Runden schon massiv unterschiedlich sein können auf Grund der unterschiedlichen Anzahl an gespielter Karten pro Schwarzem Loch. Trotzdem hätten wir bei unseren Proberunden auch ohne diese Umrechnung immer die selben Platzierungen der Spieler zum Ende hin herausbekommen.

Neue Runde – neue Voraussetzungen

Jede Runde spielt sich anders und neu. Neue Karten, neue Möglichkeiten. Permanent herrscht Interaktion mit den Mitspielern, die gegenseitigen ihre gesammelten oder gespielten Gegenstände vergleichen und überprüfen.

Durch die diversen Möglichkeiten und immer unterschiedlichen Gewichten, Karten und Varianten spielt sich „Black Hole Buccaneers“ auch nach mehreren Runden immer noch frisch und spannend! Die Voraussetzungen der schwarzen Löcher stellen die Spieler immer wieder vor neue Gewichtsprobleme und Herausforderungen – langweilig wird es damit nie!

Nostalgie der langen Vergangenheit

Langweilig wird es vor allem schon gar nicht, wenn man sich die Karten-Designs auch gerne mal genauer ansieht. Auch wenn man sich lizenztechnischer hier schon auf einem sehr dünnem Eis befindet – Originalnamen findet man hier keinen einzigen. Denn immerhin kennt die zukünftige Menschheit keine unserer Nostalgiegegenstände mehr. Wir freuen uns aber umso mehr diverseste Franchise-Objekte und Raumschiffe wiederzuerkennen. Verraten aber natürlich auch niemals die „echten“ Namen dazu, sondern amüsieren uns lieber über die Neuinterpretationen.

So muss Anleitung!

Was man definitiv vorne Weg nehmen muss: Man darf sich von der Anleitung zu diesem Spiel nicht abschrecken lassen! Ja, die Anleitung wirkt im ersten Moment ein klein wenig massiv und kompliziert wenn man doch „eigentlich“ nur ein Kartenspiel in der Hand hat.

Die Vielzahl an Karten, Effekten und Möglichkeiten brauchen halt auch ihren Platz um genauestens erklärt zu werden. Doch vieles davon erklärt sich selbst, wenn man erst einmal ins Spiel gestartet ist. Die Karten haben alle ihre Effekte direkt aufgedruckt, geben genau vor in welchen Phasen sie zur Geltung kommen und erklären sich somit fast von selbst. Wer noch genauere Beispiele braucht, kann diese immer in der Anleitung finden. Denn hier bleibt wirklich keine Frage offen! Jede der wenigen Unklarheiten auf die während unserer Partien gestoßen sind wurde mit einem Beispiel in der Anleitung genauestens abgehandelt und geklärt.

Nach dem ersten gespielten Schwarzen Loch waren die Regeln klar, Spezialfälle können einfach mittels der Anleitung geklärt werden und dem Spielspaß steht nichts im Weg!

Man darf halt auch nicht vergessen – es handelt sich trotzdem um ein Spiel mit der Klassifizierung „Kenner“ – wer also ein strunzeinfaches Spiel erwartet ist hier sowieso falsch.

Fazit

„Black Hole Buccaneers“ macht mörderisch Spaß! Die Mischung aus Taktik und Zufall bringt das Hirn auf Touren ohne dabei zu einer vollkommen Überhitzung zu führen – weil man manche Dinge einfach nicht komplett beeinflussen kann. Da sich jede Partie mit anderen Karten, andern Voraussetzungen auch wirklich ein bisschen anders Spielt, kommt auch nach mehreren Durchgängen keine Langeweile auf. „Black Hole Buccaneers“ wird definitiv des Öfteren den Spieleabend auflockern!

— Nina