Hex Hex und Flauschi-Dämonen
Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon
Bayonetta kennen wir ja bereits – eine knallharte Umbra Hexe die durchaus gerne mal tief blicken lässt. Doch wie wurde sie eigentlich zu der Kämpferin die wir kennen? Das hat bis heute selten jemand hinterfragt, doch genau diesen Part erzählt uns jetzt „Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon„. Denn lange bevor Bayonetta mit ihren Haaren Dämonen beschwören konnte, lebte sie scheinbar ein ganz anderes Leben.
Verstoßen zwischen Licht und Dunkelheit
Als Kind einer Umbra Hexe und eines Lumen-Weisen ist Cereza von Klein auf eine Ausgestoßene. Denn Kind der beiden Seiten Licht und Dunkelheit kann nur Ungnade bedeuten. So wurde Cerezas Mutter verbannt und auch die kleine Hexe wächst eher am Rande der Gesellschaft auf. Verstoßen von allen findet sie nur Zuflucht bei Ihr gleichgesinnten – der ebenfalls verstoßenen Hexe Morgana. Diese versucht sich als Lehrerin von Cereza, doch die beste Schülerin ist sie leider nicht.
Beschwörungen und Hexereien gehören nicht ganz zu den Stärken von Cereza – auch wenn sie diese eigentlich gerne beherrschen möchte um ihre Mutter zu befreien. Als ihr mysteriöse Träume einen Weg aufzeigen zu mehr Kraft zu gelangen ist die Versuchung groß in den verbotenen Wald zu gehen um dort nach einem geheimnisvollen weißen Wolf zu suchen. Doch der Zutritt zum Wald wurde Cereza nicht umsonst verboten, im Dickicht warten hinterlistige kleine Feen, die nichts anderes als bösartigen Schabernack im Kopf haben. Doch die Versuchung ist zu groß…
Um sich selbst zu schützen versucht sich Cereza an ihrer ersten Dämonenbeschwörung – und wie hätte man es erwarte können: diese geht schief. Denn anstatt den Dämon wieder zurück schicken zu können, hat die kleine Hexe den Dämon in ihr geliebtes Cheshire Plüschtier gebannt. Und so starten wir mit unserem ungleichen Team.
Nicht ohne meine Plüschkatze
Was Cheshire kämpfen kann, kann Cereza ein zusätzlich im Kampf unterstützen. Cheshire nutzt seine Dämonischen Klauen für ordentliche Angriffe, während Cereza mit ihren einfachen Hexensprüche Gegner kurzzeitig beeinflusst um die harten Attacken von ihrem dämonischen Plüschtier besser zu koordinieren.
Das Zusammenspiel macht Spaß, denn durch das ungleiche Team ergeben sich durchaus interessante Kampfsituationen. Zudem braucht das Kämpfen auch etwas Fingerfeingefühl, denn Cereza und Cheshire werden im Kampf einzeln gesteuert. Cereza bewegt sich mit dem linken Stick, während Cheshire durch den rechten Stick gesteuert wird. Das führt durch aus zu Beginn (und wer sich nie daran gewöhnt auch später noch) zu verwirrenden Positionsspielen, die schon die ein oder andere Hirnzelle verbrennen.
Zum Glück muss man allerdings nicht permanent beide Charaktere steuern. Wenn nicht benötigt kann Cheshire wieder die Form der kleinen Plüschkatze einnehmen und somit von Cereza getragen werden. Die Rätsel zwischendurch lassen sich etappenweise auch sehr gut mit den beiden Charakteren hintereinander lösen und man muss sich somit nicht unnötig mit der doch herausfordernden Steuerung plagen.
Zudem wird das Duo nie langweilig, da Cheshire und Chereza mit der Dauer des Spieles immer mehr unterschiedliche Fähigkeiten und Formen einnehmen können. Dadurch wird der Kampf kontinuierlich in seiner Komplexität gesteigert und wirklich jeder findet wohl seinen persönlichen Playstyle.
Bayonetta light mit eigenem Charme
Die Spielelemente erinnern jederzeit eine Menge an Bayonetta – kleinere Hexenbeschwörungen und mächtige Monster und trotzdem schafft es „Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon“ seinen eigenen Charme aufzubauen. Vordergründig durch die sehr emotionale und mitreißende Story, die fast schon Märchenartig erzählt wird.
Das Design des Spieles erzählt sich in Form eines Buches, welches immer wieder neue Kapitel aufschlägt, neue Abschnitte beschreibt und neue Herausforderungen in den Weg stellt. Ohne dabei überladen lange mit Storyelementen zu verbringen, findet sich eine gute Balance zwischen der zu erzählenden Geschichte, Rätseln und Fights. Das eher kindlich-liebliche, fast schon unschuldige, graphische Design trägt seinen großen Beitrag dazu bei, die Story in ein märchenhaftes Setting zu stellen und seinen ganz eigenen Flair zu erzeugen.
Fazit
Man spürt den Bayonetta Ursprung und trotzdem bekommt man hier sein ganz eigenes Spiel. Mit eigener Dynamik, eigener guter Story und vor allem einen eigenen Style der einen besonders märchenhaft in den Bann zieht. Eine mehr als gelungene Origin Story, die einen Vorgeschmack auf die knallharte Heldin Bayonetta gibt ohne dabei das eigene Storytelling und die eigenen Facetten zu verlieren.
— NinaDas Gute
+ emotionale Story
+ individuelles ansprechendes Design
Das Schlechte
- herausfordernde Steuerung