Di, 6. Mai 2014

Banished

Idylle der Ausgestoßenen

So sieht der Start von Banished aus, je nach Schwierigkeitsgrad gibt es noch eine kleine Schafsherde, Getreidesamen und ein Lagerhaus.

Das Spiel besteht zur Hälfte aus Survival, zur Hälfte aus Städtebausimulation – wo ersteres noch den Anfang dominiert, so hat man nach ein paar Wintern eine kleine Gemeinde, wo alle ihrem Tagewerk nachgehen. Oder alle sind verhungert, erfroren, vielleicht von einem Sturm weggefegt worden. Kann passieren. Gerade die ersten Versuche zu überleben sind schwer, schon schnell fällt der erste Schnee und mit falscher Priorität gibt es zwar Nahrung für die hungrigen Menschen, aber die Häuser stehen noch nicht. Oder sie stehen doch, aber es gibt kein Feuerholz mehr.

Trotz Tutorial sind viele Spielmechaniken nicht intuitiv verständlich, vor allem das Jobsystem, Kernstück des Spiels, hat einige fiese Eigenheiten. In einer Tabelle kann man jederzeit bei allen Jobs zuweisen wie viele der Bewohner diesen bekleiden sollen, anfangs braucht man vor allem einfache Arbeiter und Bauarbeiter. Erstere sind notwendig um die ersten Rohstoffe wie Holz, Eisen und Stein zu sammeln, aus denen letztere dann die ersten Gebäude aus dem Boden stampfen können. Auf den ersten Blick einfach: mit einem Auswahlrechteck zieht man über den Bereich aus dem die Rohstoffe entfernt werden sollen, Bäume werden dann gefällt und Felsen gehackt, die Ergebnisse in ein Lager gebracht. Jeder Arbeiter ist allerdings ein Bewohner mit Bedürfnissen – ist das Gebiet zu weit entfernt dreht er vielleicht auf der Hälfte des Weges um, und holt sich etwas zu essen. Und alle zusammen hören erst auf wenn das Gebiet leergeräumt ist, will man sie zu Bauarbeitern machen so machen sie trotzdem mit ihrem ursprünglichen Auftrag weiter.

Hat man es geschafft solche Hürden zu überkommen, gilt es die Grundversorgung zu sichern: Verschiedene Arten von Nahrung, denn nur von Fleisch kann niemand lange leben, Wintermäntel damit Neugeborene etwas zum Anziehen haben, neue Bäume pflanzen, eine Schule, und noch vieles mehr.

Übersteht man den ersten Winter so öffnet sich das Spiel. Einfaches Überleben ist schön und gut, aber nun kann man expandieren – hier eine Steinmine, da ein Schmied, eine kleine Kirche, ein Marktplatz… und schon bald füllt die kleine Stadt das halbe Tal und man lehnt sich zurück und genießt das Treiben.

Grafisch ist das Spiel recht hübsch, zu weit hineinzoomen sollte man allerdings nicht – vor allem hier erkennt man, dass alles von einer einzigen Person gemacht wurde, von Gameplay bis Grafik und Sound. Und ja, der Entwickler hat es tatsächlich alleine gemacht.

Fazit

Ein lustiges Spiel in das man leicht einige Stunden investieren kann, und das teilweise eine hohe Tiefe aufweist. Auf lange Sicht gibt es jedoch nicht viel zu tun, da man irgendwann alle Berufe besetzt hat und ab da immer nur das selbe baut. Auch der Start läuft immer gleich ab, und ist nach ein paar Versuchen fast schon Routine. Spaß ist aber trotzdem zu haben.

— Christian Novotny
Bewertung

Urteil + Hart aber fair + Hoher Wuselfaktor - Grafisch unbeeindruckend - Sehr repetitiv
Alles in Allem Gut