BABYLON’S FALL - getestet auf PS5
PlatinumGames‘ Fail
Hier haben wir den nächsten Versuch von Square Enix erfolgreich in das Live-Service Genre einzusteigen, dieses Mal mit der Hilfe von PlatinumGames. Spoiler-Alert, dieser Versuch ist kläglich gescheitert.
Oh Junge, wo soll man bei einem Titel wie diesem anfangen? BABYLON’S FALL (BF) ist ein Looter-Slasher Live-Service Game mit allem was heutzutage dazu gehört – Battlepass, Cosmetic-Store, Dailys usw. Bereits in der ersten Spielstunde sieht man deutlich, wo die Prioritäten in der Entwicklung gesetzt wurden. Aber ich greife bereits vor. Beginnen wir mal mit der Story.
Du spielst einen sogenannten Sentinel – einen unfreiwilligen Supersoldaten, der damit beauftrag ist, den „Ziggurat“ (den großen Babylonischen Turm) zu erkunden und dessen Geheimnisse aufzudecken. Über dem Turm glüht eine „blaue Sonne“, die die Bewohner in der Stadt Neo-Babylon am Fuße des Turms, krank macht. Eine Legende besagt, dass der, der den Turm erklimmt, der blauen Sonne ein Ende setzen und somit die Bewohner retten kann. Präsentiert wird das ganze in einer Grafik, die an die Playstation 3 Ära erinnert. Auch wenn BF wie Dragons Dogma aussieht, das Gameplay und die Welt ist leider um einiges bescheidener. Der Levelaufbau basiert auf einem Gang-Arena-Gang-Prinzip. Dazu sind die Stages nach der 0-8-15 Burg – Unterwasser, Gift und Lava. Somit wird man, nachdem man endlich das Kampfsystem gelernt hat, in Zeitlupenkämpfe geworfen und danach kommen 2 Stages, bei denen man auf Plattforming achten muss. Nach diesen 2 bis 4 Spielstunden haben aber die Frustlevel endlich ein Ende – zumindest bis man ins Lategame kommt.
Das Kampfsystem klingt in der Theorie relativ interessant. Es gibt insgesamt 5 Waffentypen, die nach belieben auf die 4 Angriffsbuttons gemappt werden können – es gibt leichte und starke Angriffe, sowie 2 Spezialangriffe. Somit kann man seinen eigenen Stil finden und mit dem Equipment Grind perfektionieren. Es zahlt sich auf jeden Fall aus zu experimentieren, denn die Gegner und somit die Kämpfe werden nach einiger Zeit sehr eintönig. So wie das Spiel aktuell steht sind Schilde nicht zu gebrauchen.
Die Steuerung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ausweichen ist standardmäßig auf die obere, rechte Schultertaste gemappt. Für mich hat es sich auf jeden Fall ausgezahlt, dieses Mapping auf „Kreis“ beim PS5 Controller zu ändern. Weiters war ich bisher jemand, der normalerweise mit 2 Fingern am Controller spielt – Daumen für die Oberseite und Zeigefinger für die Schultertasten. BF legt aber nahe mit 2 Fingern auf den Schultertasten zu spielen, da die Spezialattacken – gemappt auf den unteren Schultertasten – oft auch dann aufgeladen werden können, während man mit den oberen Schultertasten Aktionen ausführt.
Auch wenn gesagt wird, dass man das Spiel allein spielen kann, wird einem doch nahe gelegt im Multiplayer zu spielen. Egal ob solo oder mit anderen, eine Internetverbindung wird immer verlangt. Zusätzlich braucht man auch ein Square Enix Konto, ohne dieses kommt man gar nicht erst ins Hauptmenü. Die ersten Missionen sind absolut frustrierend alleine – die Steuerung ist noch nicht ganz intus und Gegner haben zu viele HP.
Hier ist eine Liste mit Kritikpunkten, für dich ich keinen anderen Platz gefunden habe:
- NPCs haben oft viel zu viel Dialog – ich will nicht jedes Mal die Lebensgeschichte des Schmieds hören, bevor ich mein Equipment upraden kann.
- Der erste Shop, der sich öffnet, wenn man mit dem Merchant redet, ist der Shop für Cosmetics, die man mit gekaufter Currency erhalten kann. Der nächste Tab ist dann der Battlepass und der dritte ist dann erst der Store für die Ingame-Currency
- Der Paid-Shop hat zwar nur Cosmetics, der Premium Battlepass, der ab Season 2 was kosten soll, enthält jedoch Upgrade-Materialien und andere Vorteile.
- In der Hub-Welt wird immer links oben der Battlepass-Status angezeigt. Meist steht auch dabei, dass eine Belohnung abgeholt werden kann, obwohl dem nicht so ist.
- Die equipbaren Rüstungen passen optisch meist überhaupt nicht zusammen. Wer bei solchen Spielen also auf Optik legt, wird Geld ausgeben müssen.
- Das Spiel forciert Multiplayer, hat einen Ready-Check, wenn man eine Mission angenommen hat, schickt dich jedoch Solo auf deine Mission, wenn nicht innerhalb von ca. 1er Minute ein Coop-Partner gefunden wurde.
- Im QuickPlay wurde ich mit meinem rund Level 40 Gear mehrfach in die aller erste Mission mit empfohlenen Gearlevel 1 gematched.
- Trotz bereits schlechter Grafik wird die Story oft in minimal animierten 3D Standbildern erzählt.
Alles in allem hat BF einen Free2Play Charakter, verlangt aber mit rund 60€ Vollpreis und hält anschließend nochmals die Hand auf für mehr. Das Erscheinungsdatum, kurz nach Forbidden West und Elden Ring, spielt BF ebenfalls nicht in die Hände. Es ist generell kein gutes Spiel und zusätzlich gibt es viele bessere, aktuelle Alternativen. Derzeit kann ich BABYLON’S FALL niemanden empfehlen. Wartet lieber, bis es mal bei PS Plus enthalten oder um 5 bis 10€ am Grabbeltisch zu finden ist.
— PaulDas Gute
+ Kampfsystem hat Potential
Das Schlechte
- PS3 Grafik
- F2P Titel zum Vollpreis