Do, 16. Apr 2015

Azure Bomber X - Azure Striker Gunvolt

Mega Man X - Fix für Zwischendurch

Nachdem sie mit Mega Man 9 und 10 bereits ein Händchen für knallharte 8-bit Plattformer Action bewiesen haben, begeben sich Inti Creates nun auf 16-bit Terrain und liefern uns, was man wohl als Liebesbrief an die Mega Man X Reihe bezeichnen kann. Allerdings mit einem eigenständigen Konzept, das sich vom berühmten blauen Bomber abhebt.

In einem Intro-Level lernen wir die Fähigkeiten des titelgebenden Helden kennen und rennen, springen und schießen uns den Weg frei. Am Ende gibt’s natürlich einen Bosskämpf, bei dem wir die Adeptin Lumen aus den Klauen der Sumeragi Corporation befreien – dem größten Konzern der Welt. Dieser versucht – wie könnte es anders sein – sich die Kräfte der Adepten (Menschen mit besonderen Fähigkeiten) zunutze zu machen um die Weltherrschaft zu übernehmen.

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Adept Hunter

Deshalb knöpfen wir uns diese nun vor. In Gunvolts Wohnung, die als Homebase dient, können wir die 6 Missionen, in beliebiger Reihenfolge, antreten – an deren Ende jeweils einer von Sumeragis Adepten wartet. Ist die Bande erledigt, warten noch einige Endmissionen inkl. einem Bossrun-Level – klingt irgendwie vertraut ;-). Auch das Spektrum der Levels beinhaltet relativ klassische Szenarien wie Unterwasserstation, Pflanzenlabor und Medientower, alles in einem leicht futuristischen, technisierten Setting. Um erfolgreich durch die Levels zu gelangen und dabei eventuell auch noch den versteckten Edelstein zu finden, erweist sich der Rest von Gunvolts Moveset wie Dash, wiederholter Walljump, und Dashjumps als ziemlich nützlich.

Die Bossbattles stellen auch bei Azure Striker Gunvolt ein Highlight dar. Die Patterns der Adepten ändern sich in den Kämpfen mehrfach und jeder von ihnen verfügt dazu über einen Spezialangriff, der mit einem kurzen Anime-Announcementscreen, effektvoll in Szene gesetzt wird. Darauf folgen meist bildschirmfüllende Projektile und Laserstrahlen.

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Supercharged

Doch zum Glück ist der als „Azure Striker“ bekannte Gunvolt selbst ein Adept und verfügt über geradezu elektrisierende Kräfte. Auf Knopdruck erzeugt man ein elektrisches Kraftfeld um den Helden herum, mit dem sich auch die Schwerkraft beeinflussen und manche Objekte bewegen lassen. Trifft man Gegner mit der normalen Waffe, nehmen diese Kaum schaden, werden aber markiert. Aktiviert man aber Gunvolts Adepten-Kraft schießen aus dem Elektro-Kraftfeld zusätzlich noch Blitze auf alle markierten Gegner, die diesen kontinuierlich Schaden zufügen. Zusätzlich fungiert das Kraftfeld auch noch als Schutzschild gegenüber manchen Projektilen. Natürlich wäre die Angelegenheit etwas langweilig, wenn das Kraftfeld nicht nur über begrenzte Energie (EP) verfügen würde. Diese füllt sich nach einigen Sekunden wieder auf, wird sie aber komplett aufgebraucht, überhitzt der 16-bit Magneto und ist dann eine Zeit lang verwundbar.

In diesem Konzept offenbart sich gleichzeitig auch die größte Schwäche des Titels. Nur bei aktiviertem Kraftfeld kann Gunvolt nämlich direkt Schaden nehmen. Ist das Kraftfeld nicht aktiviert, verliert man zunächst keine Lebensenergie sondern lediglich EP und erst wenn die EP-Leiste leer ist, geht es einem wieder an den Kragen. Und die EP-Leiste kann noch dazu mit „zweimal schnell runter“ instant refilled werden, solange sie nicht ganz leer ist. Ein Leben zu verlieren lässt sich damit, mit etwas Übung, relativ leicht verhindern. Und sollte es doch einmal passieren, restartet man, dank unendlich vieler Leben, stets beim letzten Checkpoint.

Darüber hinaus bekommt man für besiegte Gegner Erfahrungspunkte mit denen Gunvolt hochlevelt und damit eigene Spezialangriffe erhält. Einige davon sind so mächtig, dass sie einem Endgegner zwischen ein und zwei Drittel der Lebensenergie abzeihen.

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Mit einiger Übung, sollte es somit kein Problem sein, den Abspann laufen zu sehen. Wohlgemerkt ist das bloße Durchspielen ganz offensichtlich nicht das Hauptaugenmerk von Azure Striker Gunvolt. Nach jeder Mission gibt es Ranking abhängig von den Punkten und der benötigten Zeit. Mit jedem besiegten Gegner erhöht sich der Kombozähler und damit die Punktezahl pro Gegner. Doch kassiert man einen Treffer ist die Kombo zurück auf 0. Die Challenge des Games besteht damit in möglichst perfekten Runs, die noch dazu schnell sind.

Abgesehen vom Selbstzweck, erhält man aufgrund des Rankings und der Anzahl der im Level gefundenen Medaillien, eine Reihe an Materiallien die zu Upgrades synthetisiert werden können (die einen noch stärker machen 🙂 ). Weitere Wiederspielmotivation erhält man durch die im Spiel eingebauten Challenges die für die jeweiligen Missionen aktiviert werden und beliebig oft versucht werden können. Wiederspielwert ist somit durchaus gegeben, insbesonders deshalb weil das Gameplay richitg viel Spaß macht und Genre Veteranen stets nach Challenge hungern. 😉

Fazit

Inti Creates zeigen einmal mehr, dass sie ihr Handwerk verstehen und liefern mit Azure Striker Gunvolt sehr unterhaltsames Mega Man X Gameplay für Nintendos Handheld. Für echte Fans des blauen Bombers wird das Game aber, mit seinem wenig herausfordenden Grundkonzept, kaum befriedigend sein. Doch Hardcore Zocker machen sich ihre Challenge selbst und werden nach Bestrankings jagen. Um die Wartezeit auf Mighty No. 9 zu überbrücken ist Gunvolt aber auf jeden Fall zu empfehlen. Und als Bonus gibt es beim Kauf des Spiels bis zum 2.7.2015 auch noch das kleine 8-bit Retro Game „Mighty Gunvolt“ gratis dazu.

Entwickler: Inti Creates
Pubisher: Inti Creates
Genre: Action Plattformer
Plattform: Nintendo 3DS

— Marcus Cejka
Bewertung

Urteil + Gameplay + Style + Missions-Challenges - (für Veteranen) zu leicht
Alles in Allem Great