Jetpack-Urlaub
Anthem
Die große Hoffnung für RPG und Open-World Fans. Anthem ist nach langer Zeit endlich erhältlich und bereit die Spieler auf eine lange Reise durch seine bunte Welt zu nehmen. Doch kommt der Bioware-Flair wirklich auf?
Die unendliche Geschichte rund um Electronic Arts als „böser“ Publisher geht weiter. Bioware, die Entwickler von Perlen wie Mass Effect, Dragon Age und Knights Of The Old Republic, haben ihr nächstes Baby bereit für die Spieler: Anthem.
Zur Story: Die Reise geht zu einem Planeten, der von „Shapers“ mittels der Werkzeuge namens „Anthem Of Creation“ erschaffen wurde. Die Werkzeuge liegen immer noch verstreut in der bunten Flora und Fauna und bringen Gutes und Böses ans Tageslicht.
Die Bewohner haben sich in eine Festung der Sicherheit zurückgezogen und dank der Technologie-Entwicklung Kampfanzüge, Javelins, erfunden, die in der gefährlichen Umwelt außerhalb der Festung nach Ressourcen und Lösungen zu suchen, den Planeten zu verbessern. Doch auch böse Mächte sind an den Werkzeugen interessiert und die Welt beherrschen.
I am javelin-man!
Nach vielen Minuten von Cutscenes geht es endlich in den Anzug und man darf die riesige Open-World frei erkunden. Man fühlt sich jedes Mal nach dem Abheben wie Tony Stark, der seinen neuesten Iron Man Anzug auf einen Probeflug nimmt. Die Steuerung ist dabei sehr intuitiv und geht leicht von der Hand. Man kann in der Luft schweben (solang das Jetpack nicht überhitzt) und kann Gegner ausmachen oder gleich das Feuer eröffnen.
Die vier verschiedenen Klassen der Javelins bieten für jeden Kampfstil die richtige Ausrüstung. Der Ranger ist der Soldat unter den Anzügen – mit Granatwerfer und schweren Raketenangriffen kann er außerdem ein Schild projizieren, das ihn selbst und Mitspieler schützen kann. Der Colossus ist der Tank und kann viel einstecken – mit Schild und schweren MGs ausgestattet bietet er den Schutz, den die Gruppe unter vielen Gegnern dringend benötigt.
Die Interceptor Klasse ist perfekt für den Nahkampf und schnelle Hinterhalt-Angriffe, jedoch leichter verwundbar aufgrund des kleinen Schilds. Die Storm-Klasse jedoch ist der Magier unter den Javelins. Er kann länger schweben, um pure Energie auf Gegner zu schießen – kann aber nur von erfahrenen Piloten genutzt werden, da er so gut wie keine Verteidigungsmechanismen besitzt. Nur ein Team, das alle vier Klassen richtig einsetzt, wird auch erfolgreich sein!
keep loading, loading
Doch so leicht kommt man nicht in den Kampf. Zu Beginn lädt man das Fort eine knappe Minute. Wenn man in seine Javelin steigt, kann man in die Schmiede wechseln, wo man seinen Anzug verbessern und besser ausstatten kann. Auch hier erwarten einem Ladezeiten.Wenn man dann die Mission oder den Raid gewählt hat, so läuft ein weiterer Ladebalken, der die Spielwelt in den Cache schießt.
Hat man die Mission angenommen, so muss man Ressourcen sammeln, Gegner töten oder Orte verteidigen. Das macht vor allem im Team mächtig viel Spaß, man kann getrost auf höherem Schwierigkeitsgrad spielen, da die Gegner recht erst dann hartnäckig werden und mehr XP liefern.
Ist die Mission abgeschlossen (zwischen 15 und 60 Minuten) so erscheint, Achtung!, wieder ein Ladebalken, der selbst bei SSD Einsatz bis zu 35 Sekunden dauern kann. In der Zeit von Cloud, 4K und VR eigentlich ein No-Go!
Auch die vielen Bugs innerhalb der Welt von Anthem sind zeitweise mühsam. So hängen sich Missionen mitten im Spiel auf, die benötigten NPCs können nicht aktiviert werden oder die Mission bricht einfach ab. In unserem Test mussten wir das Spiel 4x neustarten und auf einen Patch warten, um innerhalb einer Mission voranschreiten zu können. Das trübt natürlich den Drang weiter zu spielen.
Fazit
Anthem hat sehr gute Ansatzpunkte, um ein grandioses Spiel-Universum zu werden. Doch die Bugs und die elendig langen Ladezeiten dämpfen den Spielspaß bei jedem Menü-Aufruf. Somit sinkt der Wiederspielwert und auch die Motivation. Es liegt in eurer Hand, Bioware. Make Videogames great again!
— David B.Das Gute
+ Flugsteuerung grandios
+ riesige wunderschöne Open-World
+ coole Gadgets
+ spannendes Story-Konzept
Das Schlechte
- Ladezeiten zu lang
- zu wenig Loot
- Bugs vermiesen den spielspaß