Watsche mit Fuß!

Wir alle haben Wut aufgestaut, doch niemand ist so wütend wie Anger Foot. Denn in Shit City lebt es sich nicht leicht und nur mit Hass kann man in der gefährlichsten Stadt überleben. Seid ihr bereit für eine schnelle Runde Anger Foot? Then let’s go!

Das Entwickler-Team von Studio Free Lives, welches bekannt ist für Broforce und Stick It To The Stickman saß eines Tages beim Brainstorming und dachten sich: „Habt ihr John Wick gesehen? Ziemlich krasse Kampfmoves!“
„Ja, ich wette Keanu Reeves konnte hier gut Wut abbauen!“
So oder so ähnlich entstand die Grundidee für Anger Foot! Natürlich hört Devolver Digital alle Kanäle ab und wird hellhörig wenn es um krasse Spielideen geht.

Wie viel Profil passt ins Gesicht?

Nun ist einige Zeit ins Land gestrichen und Anger Foot erblickt das Licht der Welt. Kurz und knackig findet sich die Story im ersten Absatz auf Steam wieder: Anger Foot, der Hauptcharakter des gleichnamigen Titels ist ein Wutbürger. Seine Füße sind Waffen, zusätzlich dazu hat er so einige Moves am Start, die ihm dabei helfen seine Widersacher auszuschalten. Grund dafür ist, dass seine heilige Sneaker-Sammlung gestohlen wurde und es bleibt kein Kopf am Rumpf, bis er seine heißgeliebten Schuhe wieder hat.

Man fetzt sich mit gestrecktem Fuß durch enge Korridore von Hochhäusern, muss Helikopter und andere Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen und metzelt unzählige Schergen auf dem Weg durch Shit City. Jedes Level spielt sich in zwei bis drei Minuten fertig, doch so wie Gegner mit einem Hit zu Boden, so auch Anger Foot. Somit kämpft man sich durch die Level und muss nach jedem Hit neu starten, um seine Run zu verbessern. Ganz im Stil von Hotline Miami und Ghostrunner muss man seinen Walkthrough verbessern um ans Ziel zu kommen.

BOOM BOOM BOOM

Um den Adrenalin-Level hoch zu halten und die angestaute Wut zu aktivieren pocht ein stetiger Techno-Beat durch die Ohren, der mit Erscheinen von Gegnern lauter wird und an Blades Opening Scene im Techno-Club von Prag erinnert. Hinzu kommen noch Gimmicks, genauer gesagt Schuhwerk, die man mit Sternen aus den erledigten Levels freischalten. So erhalten Gegner dann große Köpfe, Energy-Drinks wirken verstärkt oder Anger Foot erhält mehr Leben um die harten Level zu bestehen.

Wenn man sich durch die 65 Level prügelt und ständig Beats um die Ohren geballert bekommt, steigt der Stress Level gleichzeitig auch, wenn man ein paar Runs nochmal und nochmal starten muss. Das steigert gleichzeitig den Frustpegel – ganz anders sind die Boss-Kämpfe, diese sind teilweise sogar zu leicht, so dass das Gleichgewicht zwischen „ich schmeiß den Controller weg“ und „Spaziergang durch die Gassen“ sehr stark hin und her gerissen wird.

Fazit

Anger Foot passt wieder einmal perfekt in das Devolver Digital Line Up hinein und liefert mit schräger Präsentation und erfrischendem Gameplay das perfekte Game für Zwischendurch und ist für Perfektionisten ein Projekt, das auf die To-Do Liste sollte. Der Schwierigkeitsgrad sollte noch ein bisschen gepatcht werden, der Frustlevel muss im Bereich des Machbaren bleiben, dann steht der digitalen Therapie nichts mehr im Wege! KA-POW!

 

— David B.