Der König ist tot, lang lebe der König
Aeterna Noctis Review
Es klingt was wie ein Klischee aus vergangenen Tagen. Der Kampf zwischen Hell und Dunkel, Gut und Böse, ja vielleicht sogar Mann und Frau. Aeterna Noctis greift diese Konzepte auf und zaubert uns ein Metroidvania auf den Tisch, von dem sich andere Titel noch einiges abschauen können. Aber der Reihe nach.
Der König der Dunkelheit und die Königin des Lichts sind in diesem Metroidvania Titel ewige Kontrahenten im Kampf um den Thron. Denn dank mehr Fluch als Segen, sind die beiden dazu verdammt das Gleichgewicht der Welt zu halten. Ala Game of Thrones, darf nämlich jener den Thron besteigen, der den anderen umbringt. Doch der Tod ist erst der Anfang und startet einen neuen Zyklus, bei dem die gefallene Seite versucht die Macht zurück zu erlangen. Soeben ist der König der Dunkelheit gestorben und wir dürfen seine Reise in diesem Zyklus mitverfolgen.
Kenner von Metroidvanias kennen dieses Startsetting. Unser Protagonist ist noch geschwächt, unerfahren oder sich seiner Fähigkeiten nicht bewusst und muss diese erst im Laufe der Geschichte und durch zusätzlicher Erkundung der Gebiete erweitern. So auch in Aeterna Noctis. Der Vorteil jedoch: Unser Protagonist ist sich zumindest seiner zukünftigen Fähigkeiten bewusst, wenn auch noch nicht befähigt diese durchzuführen. Daher starten wir unsere Reise mit dem Schwert bewaffnet und einer Grundausstattung an Gameplay-Elementen.
Zu erkunden gibt es in Aetarna Noctis einiges. Zur besseren Übersicht gibt es auch eine Weltkarte, deren Inhalt wir aber erst sehen wenn wir zum einen das Gebiet ausgekundschaftet haben und zum anderen auch die notwendige Aufzeichnung vom Händler des Vertrauens für teures Geld erworben haben. Doch jede Investition in diese Richtung ist es wert um den Überblick über das Spielgeschehen zu behalten. Andernfalls werdet ihr aufgrund der riesigen und nahtlosen Open-World schnell den Überblick über euer Ziel verlieren, obwohl euch zumindest ein Questmarker die ungefähre Richtung der Hauptquest vorgibt. Zusätzlich schränken natürlich fehlende Fähigkeiten die Bewegungsfreiheit anfangs noch etwas ein.
Apropos Quests. Davon gibt es in Aetarna Noctis auch einige. Neben den eigentlichen Hauptaufgaben bekommen wir durch das Interagieren mit Objekten oder NPCs auch die eine oder andere Nebenaufgabe gestellt. Oftmals winken am Ende nicht nur zahlreiche Erfahrungspunkte oder Geld sondern auch ein Item, das uns auf dem Aufstieg zum König helfen kann.
Doch nicht nur Items sondern auch Erfahrung wird benötigt, solltet ihr den Thron für euch beanspruchen wollen. Hierzu bekommen wir neben den Quests auch durch das Besiegen von Feinden Punkte in Form von lila Kugeln. Aber Achtung, denn sterben wir auf unsere Reise, so verlieren wir für den Augenblick unsere aktuell gesammelten Punkte und eine Blase entsteht an unserer Todesstelle. Bis wir diese wiedererlangt haben ist es uns nicht möglich weitere Erfahrungspunkte zu sammeln. Dafür werden wir bei erneutem Tod mit dem Verlust aller Punkte bestraft. Haben wir genug Punkte gesammelt, belohnt uns das Spiel mit einem Fähigkeitspunkt, den wir im umfangreichen Fähigkeitsbaum ausgeben dürfen.
Sowohl die Gebietsabschnitte als auch die vorherrschenden Feinde trachten uns nach dem Leben. Die Welt ist, wie für ein Metroidvania üblich, mit zahlreichen Fallen und Sterbemöglichkeiten gespickt. Die Feinde besitzen individuelle Movesets, die wir erst erkennen müssen um zu überleben. Das ist vor allem anfangs noch schwierig, da wir mit drei Leben ins Rennen gehen. Durch Sammeln von Splittern können wir aber diese Anzahl erhöhen. Zusätzlich ermöglichen uns im späteren Spielverlauf Zauber sowie Tränke unsere Gesundheit wiederherzustellen. Damit nicht immer alles verloren scheint wurden auch großzügige Checkpoints in den Leveln ausgesät um den Grad zwischen Herausforderung und Frustration in der Waage zu halten.
Fazit
Aeterna Noctis ist nicht nur handgezeichnet, sondern auch nicht von der Hand zu weisen. In diesem Metroidvania passt wieder einmal so gut wie alles. Die Storyline, der fordernde Schwierigkeitsgrad, die zahlreichen Nebenmissionen und Sammelobjekte. Und, und und. Wer das Spiel allerdings bis zu Ende erleben will, der muss sich allerdings auf eine hohe Frustrationswelle einstellen. Doch glaubt es uns, sie ist es wert. Ein Must-Have für alle Fans des Metroidvania-Genres.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Unterhaltsame Storyline
+ Abwechslungsreiches Leveldesign und Gameplay
Das Schlechte
- Für Neulinge vermutlich zu schwierig