Die wahren Monster des Weltkriegs
Ad Infinitum Review
In Ad Infinitum begleiten wir einen Soldaten auf seiner Reise zwischen Kriegsschauplätzen und einer gruseligen Villa. Die beiden Szenerien verschwimmen dabei, so dass wir nie genau wissen, ob wir als Soldat von Zuhause träumen oder vom Krieg. Sind die Monster real oder nur unsere Einbildung?
Dass der Krieg nicht unbedingt was Schönes ist, sollte eigentlich spätestens 2023 klar sein. Nichtsdestotrotz braucht man nicht weit von Österreich oder eben Deutschland schauen, um festzustellen dass das Thema leider immer noch aktuell ist. Vielleicht ein weiterer Grund für Entwickler Hekate aus Berlin mit ihrem Spiel Ad Infinitum auf die Schrecken des ersten Weltkriegs hinzuweisen.
Dafür einigt sich das Team von Ad Infinitum auf ein First-Person Survival Horror. Wir steuern wahlweise Geschichten aus der Soldatenperspektive an der Front und alternativ erkunden wir eine unheimliche Villa, die das Zuhause einer vom Krieg betroffenen Familie ist. An beiden Schauplätzen gibt es für uns authentisches, aber auch gruseliges Flair zu spüren. Während wir in der Villa noch eher das Gefühl haben in einem Geisterhaus Rätsel lösen zu müssen jagt uns an der Front der wahre Horror in Form von unterschiedlichen Monstern.
Kämpfen müssen wir dabei aber kaum. Das heißt ihr werdet selten eine Waffe in euren Händen halten. Denn ihr müsst euch an Monstern vorbeischleichen oder verstecken. Nur in einigen Bosskämpfen bekommt ihr die Chance im tete-à-tete gegen den Feind zu bestehen.
Das Spiel selbst ist dabei in Prolog und einige Kapiteln unterteilt. Dabei wechselt ihr zwischen den zuvor genannten Szenerien während eines Kapitels. Zu beginn könnt ihr euch lediglich frei bewegen und mit Objekten interagieren. Erst im Laufe der Zeit schaltet ihr weitere Gegenstände, die ihr für abgesperrte Passagen braucht, frei. Hierzu zählt beispielsweise eine Axt mit der ihr verbarrikadierte Bereiche aufbrechen könnt.
Im Lauf der Geschichte werdet ihr auch dreimal die Möglichkeiten haben den Ausgang des Spieles zu beeinflussen. Dies wird auch mittels Textnachricht auf der Seite auch zusätzlich signalisiert. Laut Entwickler soll es mindestens 3 unterschiedliche Enden basierend auf unseren Entscheidungen geben.
Wer fleißig die Umgebung erkundet, der kann sowohl deutsche wie auch französische Erkennungsmarken bzw. Bänder sammeln. Insgesamt wurden 56 Sammelobjekte im Spiel versteckt.
Je nachdem wie schnell ihr mit eurer Erkundung seid oder wie lange ihr für das Lösen von Rätseln in der Villa braucht werdet ihr in etwa 6-7 Stunden für euren ersten Durchlauf benötigen. Wer will kann nach allen Enden streben und holt so zumindest rund 20 Stunden Spielzeit aus Ad Infinitum raus.
Fazit
Ad Infinitum schlägt in die Kerbe der Indie Survival Horror Titel. Trotz der Fülle auf dem Markt hat uns das Spiel mit seinem Setting und Geschichte immer am Ball gehalten. Dabei muss auch erwähnt sein, dass die Story für uns ganz klar im Mittelpunkt des Erlebnisses stand. Es wurden zwar ausreichend Rätsel und Objekte im Spiel verwendet, aber die meisten waren mit simplen Pick and Place Mechaniken gelöst. Auch auf Jump Scares wurde gottseidank größtenteils verzichtet. Man versucht durch Musik und Optik beim Spieler ein mulmiges Unwohlsein hervorzurufen. Wer Bock auf einen Horrortitel im WWI-Setting hat, wird bei Ad Infinitum wenig falsch machen.
Ad Infinitum erscheint am 14.09.2023 für PS4/PS5, Xbox One, Xbox X/S Series und PC. Aktuell ist das Spiel für etwa 35€ erhältlich.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Storyline mit mehreren Enden
+ Realistische Nachbildungen aus dem Weltkrieg
+ Kurzweiliges Gameplay
Das Schlechte
- Orientierungslosigkeit dank Rauch und Nebel