My dream is to fly, over the raindbows, so high
Ace Combat 7: Skies Unknown
Nach fünf Jahren Absenz erscheint mit Ace Combat 7 die Rückkehr der bekannten Luftkampfkette. Auch diesmal geht es wieder um rasante Aktion, große Explosionen und das alles ohne komplizierte Flugschule. Doch wie schlägt sich der Titel in 2019?
Seit 1995 bietet uns Ace Combat ein Arcade-Gameplay vom feinsten und dass ist immer noch vorhanden und macht viel Spaß. Im neusten Teil jagen wir Bombern und feindlichen Kampfpiloten nach, zerstören feindliche Basen und das alles mit einer Vielzahl an Explosionen, Szenarien und Landschaften.
Arcade oder Simulator?
Zunächst gibt sich das Spiel mehr als Hardcore-Flugsimulator, gehört vor dem Angriff einiges an Planung und Vorbereitung dazu. Je nach zu erfüllenden Ziel ist die Wahl des richtigen Flugzeugs mit Flugstil das Zünglein an der Waage, welches über den Erfolg einer Mission entscheidet. Denn können wir ein feindliches Flugzeug aufgrund zu schwacher Flugleistung gar nicht einholen oder machen unsere Waffen im entscheidenden Moment zu wenig Schaden, dann war es das im Falle einer Zeitbegrenzung mit der Mission.
Im Kampf packt uns der Flugrausch wenn wir einem kniffligen Gegner hinterherjagen. Dabei verwerfen wir noch so jede Art von Strategie, während wir uns darauf konzentrieren den feindlichen Jet im Visier zu halten und auf das akustische und optische Signale einer perfekten Raketenschleuse warten. Kaum erklungen, schon jagt unsere Rakete dem feindlichen Ziel hinterher und wir hoffen, dass dieses nun kein passendes Ausweichmanöver am Start hat.
Dabei gibt es Tricks und Manöver, mit denen wir unserem Ziel immer dicht auf der Spur bleiben. Mit der erweiterten Neigungs- und Gearsteuerung schaffen wir den idealen Winkel zwischen uns und dem Ziel und kommen so zum entscheidenden Abschuss. Aus diesem Grund war ich verblüfft darüber, dass Ace Combat 7 wenig oder gar keine Hilfe in Form von Tutorials oder Lernmissionen bietet. Das Spiel macht also keinen Unterschied zwischen Neuling und Ace Combat Veteranen. Das merkt man vor allem daran, dass viele Mechaniken wie zum Beispiel Bomben zum Angriff auf Bodenziele, keinerlei Anweisungen beinhalten, selbst wenn sie in Missionen integriert sind. Das könnte vor allem bei neuen Spielern für Schwierigkeiten sorgen.
Aber immerhin war Abstürzen nie schöner. Denn obwohl sich Ace Combat 7 wie ein Spiel aus einem früheren Jahrzehnt spielt, sieht es glänzend und neu aus. Bis ins Detail ausgearbeitete Jets fliegen über Wolkenhimmel und Stadtteile. Dabei haben sich die Entwickler vor allem auf die Wettersimulation gestürzt, die unsere Sicht einschränkt oder unser Flugzeug zum Vereisen bringt. Manchmal sind sogar Explosionen ihre eigene Belohnung. Wenn Sie durch den Rauch und die Flamme eines gerade zerstörten Kämpfers fliegen, können Sie sehen, wie Schrapnelsplitter in alle Richtungen schießen.
Auf Mission
Die 10 bis 15-stündige Kampagne bietet uns abwechslungsreiche Mission, bei der wir eine Basis in die Luft jagen, feindliche Piloten besiegen, sowie einschließlich einer Vielzahl von Eskort-Missionen und Stealth-Abschnitten. Das Schlimmste an der Kampagne ist, dass man ihre Geschichte nicht wirklich vermeiden kann. Selbst wenn wir die Zwischensequenzen überspringen, gibt es in jeder Missionsbesprechung eine umfangreiche Expositionshilfe, die wir auch überspringen können, aber nicht sollten, da ihre Ziele dort erläutert werden. Viel verwirrender sind aber die unzähligen Kommentare unserer Squad-Kollegen kombiniert mit Missionsbefehlen in jedem Level. Denen versuchen wir im Eifer des Gefechts zwar Aufmerksamkeit zu schenken, da er manchmal einen Kontext bietet, der ihnen hilft, ihre Mission zu verstehen und zu beenden, jedoch gelingt einem das nicht wirklich.
Dabei können wir auf unserer Mission jede Hilfe brauchen die wir bekommen. In Ace Combat 7 erwartet man von uns, dass wir zu jeder Zeit wissen, was los ist. Die Beschreibungen von Missionszielen sind oft breit definiert – einen Verbündeten schützen, die feindlichen Bomber abschießen usw. -, aber oft auch mit bestimmten Zeitvorgaben oder Verfahrensbeschränkungen, die nicht klar sind. Dadurch versagen wir plötzlich auf einer Mission ohne genau den Grund zu kennen. Durch Wiederholungen meistern und lernen schließlich was genau das Spiel von uns möchte, aber diese Art von Versuch und Irrtum bringt den Fluss der meisten Missionen zum Erliegen.
Durch den Abschluss einer Mission erlangen wir Erfahrungspunkte, die wir in unserem Flugzeugbaum investieren können. Damit schalten wir neue Flugzeugmodelle frei oder verbessern die bereits erworbenen. Der Flugzeugbaum stellt dabei eine Verbindung zwischen Kampagne als auch zum Multiplayer-Modus her. Man könnte meinen, dass dies für jeden, der viel Zeit investiert hat, einen numerischen Vorteil verschafft, aber die Werte und Spezialfähigkeiten Ihres Flugzeugs spielen bei weitem nicht so viel aus, wie man vielleicht denkt. Jeder Spieler kann mit jedem Flugzeug gewinnen, wenn man wirklich weiß, wie man es fliegt. Allerdings macht es gerade im Multiplayer kaum Sinn eine andere Klasse als die der Luft-Luft-Kämpfer zu wählen. Ohne Bodenziele hat es keinen Sinn, die Luft-Boden-Angreifer oder sogar die ausbalancierten Multiroles zu fliegen.
Im Team-Deathmatch ermutigt das Squad zum Tausch von Treffern, insbesondere wenn Sie einen einzelnen Kämpfer bezwingen können. Free-for-all-Matches sind im Gegensatz dazu jedoch viel chaotischer.
Ace Combat VR
Während Ace Combat 7 ursprünglich als exklusives PSVR-Erlebnis im Jahr 2015 angekündigt wurde, ist es jetzt weit von einem vollwertigen VR-Erlebnis entfernt. Ein unterhaltsamer, aber sehr eingeschränkter VR-Modus mit exklusiver PS4-Funktion ist alles, was übrig bleibt, und er befindet sich in einem eigenen Menü, das vollständig vom Rest der Kampagne und anderen Modi getrennt ist. Mit nur drei ziemlich zusammenhanglosen Missionen (alle mit einfachen Zielen: „Alle Feinde vernichten“) brauchten wir weniger als eine Stunde, um alles zu sehen, was der VR-Modus zu bieten hatte. Die Auswahl der Flugzeuge und Waffen beschränkt sich ebenfalls auf eine enttäuschend kleine Auswahl von Optionen, und Sie sind gezwungen, mit dem „Expert“ -Kontrollschema zu spielen.
Fazit
Ace Combat 7: Skies Unknown ist ein großartig aussehendes Arcade-Flugkampfspiel. Wenn sie über hochwertiges Gelände fliegen und versuchen das Flugzeug in die richtige Position zu bringen um Feinde auszuschalten oder Verfolgern auszuweichen. Die Erfahrung wird jedoch oft durch die komische und verworrene, aber hartnäckige Geschichte und die schlechte Kommunikation der Ziele belastet. Ein Comeback, welches uns sicherlich noch einige Zeit beschäftigen wird, von dem wir uns aber im Großen und Ganzen mehr erwartet hätten.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Vielzahl an Flugzeugen
+ Adrenalinrausch im Gefecht
+ Zahlreiche (verwirrende) Missionen und Herausforderungen
Das Schlechte
- Flache Story
- Keine Tutorials/Hilfestellungen
- VR-Modus