Ein Spiel für (un)ruhige Stunden
A Quiet Place – The Road Ahead Review
Halloween und damit auch die Gruselzeit klopft an unsere Tür. Entsprechend hat sich wohl auch Saber Interactive gedacht. Denn die lassen das Entwicklerteam Stormind Games zeitlich ideal ihren vom Blockbuster inspirierten Titel A Quiet Place – The Road Ahead auf den Markt bringen. Wir haben uns das Spiel für euch angesehen und berichten, ob sich der Titel auf den Vorschusslorbeeren der Franchise ausruht.
Wie der Titel uns verrät, schafft man mit A Quiet Place – The Road Ahead eine zusätzliche Storyline im Universum des Franchise. Ist der Titel aufgrund des mittlerweile dritten Filmes 2024 noch im Gedächtnis so nutzt man die Gunst der Stunde und lässt uns einmal selbst Teil der Welt werden.
Wer die Filme verfolgt hat wird in der Geschichte von The Road Ahead so einiges an Ideen und Mashups wiederfinden. Zum groben Setup ohne zu viel vom essenziellen Kernstück von The Road Ahead, der Storyline, preiszugeben können wir folgendes Zusammenfassen. Ihr spielt als Alex, ein junges Mädchen, das mit ihrem Vater gemeinsam lebt. Gerade frisch verliebt und mit ihrem Freund und dessen Mutter am Feiern beginnt die Invasion der Aliens, unter Kennern als Tag Null bezeichnet. Die Geschichte erzählt euch fortan ihre Erlebnisse in unterschiedlichen Kapiteln, bei denen ihr über die Referenz zu Tag Null eine zeitliche Einordnung bekommt. Ja, das bedeutet das die Kapitel nicht alle in chorologischer Zeitfolge sind.
Das Spiel könnt ihr in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden spielen. Dabei wird in Leicht, Normal und Schwer unterschieden. Für Hardcore Spieler gibt es noch zusätzlich Eskalationsstufe Überleben. Abhängig von der gewählten Schwierigkeit adaptieren sich im Wesentlichen einige Parameter. Im leichteren Schwierigkeitsgrad mehr Ressourcen finden, eure Geräusche werden weniger stark von den Kreaturen wahrgenommen und einige Spielelemente wie Fokus sind nutzbar. Je höher der Schwierigkeitsgrad, umso mehr schiebt sich der Regler in die andere Richtung bzw. schaltet Funktionen aus.
Als Alex ist unsere primäre Aufgabe in diesem Spiel recht simpel: Überlebe. Dazu müssen wir in erster Linie die Aufgaben in sequenzieller Abfolge über unser Tagebuch mitgeteilt werden absolvieren. Alex selbst steuern wir immer in der Ego-perspektive. In dieser ist unsere oberste Priorität in den meisten Fällen uns langsam und vorsichtig durch die Spielewelt zu bewegen und möglichst kein Geräusch zu erzeugen. Das klingt zunächst noch einfach und simpel, eskaliert aber mit der Zeit zu einer Extremsportaufgabe.
Wir bekommen früh einen Geräuschdetektor, der uns die Umgebungsgeräusche und unsere eigenen näherbringt. Sind wir lauter als die Umgebung wird eine Kreatur in der Umgebung getriggert, was für uns im schlimmsten Fall zu einem Ableben führt. Geräusche erzeugen wir auf unterschiedlichste Arten. Wenn wir laufen, macht das mehr Lärm als gehen oder kriechen. Hohes Gras macht mehr Lärm als kurzes Gras. Später können wir Sand streuen, um nochmals weniger Lärm durch Wasserpfützen zu erzeugen. Wenn wir eine Dose kicken, Objekte verschieben oder knarrende Türen öffnen gibt es ein Geräusch.
Wem das noch nicht reicht, dem macht Alex Gesundheitszustand noch einen zusätzlichen Faktor. Sie ist Asthmatikerin und entsprechen braucht sie von Zeit zu Zeit ihren Inhalator oder Pillen. Die Nutzung des Inhalators macht natürlich auch Lärm. Solltet ihr einmal drauf vergessen, dann bekommt Alex einen Anfall, der für ordentlich Lärm sorgt. Den Hinweis dazu geben euch Alex Lungen, die links oben eingeblendet sind. Kommt uns die Kreatur zu nahe oder betreiben wir eine Aktion, wie klettern oder das Tragen von schweren Objekten, färbt sich die Lunge langsam rötlicher, bis es zum Asthma-Anfall kommt.
Eine Taschenlampe hilft uns dunkle Stellen auszuleuchten. Ein Ladestand zeigt uns den momentanen Energiestatus und weist uns darauf hin die Batterie zu wechseln, sofern wir über Eine verfügen. Je später in der Storyline, umso näher kommt uns die Kreatur oft direkt in einem Abschnitt. Um diese Abzulenken, dürfen wir Gegenstände wie Flaschen oder Ziegelstein werfen, um ein Ablenkungsgeräusch zu schaffen. Außerdem können wir damit Bärenfallen, die in Abschnitten verteilt sind und uns das Leben schwer machen auslösen. Doch Achtung, auch das macht ein Geräusch.
Zu guter Letzt sein noch akustische Fallen (warum zum Teufel auch immer jemand solche aufstellt) erwähnt, die die Kreatur direkt auf uns aufmerksam machen. Dank Werkzeug und Minispiel können wir diese aber entschärfen. Missglückt das Minispiel gleicht es aber einem Auslösen.
Wer mutig unterwegs ist, der kann ein bisschen vom linearen Pfad abweichen und auf seiner Erkundung das ein oder andere Sammelobjekt finden. Dokumente und Bilder beschreiben hierzu Geschichten und Ereignisse rund um A Quiet Place und dessen Orte. Flugzeuge bringen uns Credits mit denen wir im Hauptmenü 3D Modelle und Konzeptzeichnungen freischalten können.
A Quiet Place – The Road Ahead ist für etwa 30€ für die Plattformen PlayStation 5, Xbox Series, Microsoft Windows erhältlich.
Fazit
A Quiet Place – The Road Ahead bietet uns eine neue Geschichte im Franchise. Diese bildet das Kernstück und holt uns als Fan der Serie voll ab. Viele Ereignisse sind den Filmen teilweise direkt nachempfunden oder wirken für uns wie aus einem Guss. Das Spiel selbst ist, aufgrund der Tatsache, dass man sich langsam durch die Abschnitte bewegen muss, eher ruhig und entspannt, obwohl die Anspannung im Raum steht. Doch gerade wegen dieses langsamen Gameplay schleicht sich gegen Ende auch eher eine Monotonie ein. Trotzdem sind wir vom Preis/Leistungsverhältnis positiv gestimmt und mit dem Gesamtkonzept zufrieden. Verbesserungen für einen mögliche Fortsetzung sind aber definitiv gegeben.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Solides Stealth-Horror Spiel
+ A Quiet Place Atmosphäre
+ Interessante Storyline
+ Adaptierbarer Schwierigkeitsgrad
Das Schlechte
- Monotones Leveldesign
- Monotones Gameplay