Immer auf die Großen!
Game Rezension: Evolve
Für großes Aufsehen sorgten Turtle Rock Studios bei ihrem Auftritt auf der E3 2014. Mit einer neuen Gameplay Idee, dem 4vs1-Prinzip, blieb der Shooter Evolve in aller Münde und staubte tonnenweise Preise ab. Nun dürfen wir es endlich auch in unsere Konsole schieben und sagen euch, was der Jäger/Gejagte davon hält.
Die Jungs und Ladies von Turtle Rock Studios wissen prinzipiell wie sie Koop-Shooter zu entwickeln haben. Sind sie doch für das grandiose Zombie-Abenteuer von Left4Dead & Left4Dead 2 verantwortlich. Doch wie soll man alleine gegen vier Jäger überleben? Turtle Rock haben sich damit befasst und sind zu dem Beschluss gekommen, dass es nur möglich ist, wenn man ein feuerspeiendes, fliegendes und teleportierendes Monster ist.
Wir befinden uns dem Planeten Shear. Ein verwilderte Planet mit Wüsten, Dschungel und steinigen Ebenen. Die Flora und Fauna gedeiht. Man findet hier allerhand furchterregende Spezies umherlaufen. Doch hie und da passiert es, dass man einem riesigen Vieh über die Quere läuft. Diese Monster sind groß, stark und haben nur ein Ziel: Fressen und Töten!
Man kann sich zwischen drei Monstern entscheiden: Der Goliath, ein feuerspeiendes und Steine werfendes Ungetüm, das nicht nur gut Klettern kann sondern auch Sprünge vollführen kann, die alles zerschmettern was sich in der Umgebung befindet.
Der Kraken hingegen ist ein fliegender und Cthulhu-ähnlicher Riesentintenfisch, der seine Angriffe eher aus der Entfernung plant. Er elektrisiert alles, was am Boden umherkriecht.
Der Geist hingegen ist der Assassine unter den Monstern. Er hat zwar die geringste Lebensanzeige, ist aber am Gefährlichsten. Mit seinen Sicheln an den Händen kann er seine Gegner in kürzester Zeit in Stücke zerhacken, kann eine Projektion von sich selbst erstellen um heimlich zu entkommen und sich sogar teleportieren und hinterlässt eine Bombe am Ursprungsplatz.
Natürlich müssen diese Riesen auch fressen. Während ihr vor den Jäger flüchtet müsst ihr genug essen um einen (Fett)Panzer aufzubauen, damit ihr nicht gleich bei der ersten Begegnung mit den glorreichen Vier um die Ecke gebracht werdet. Zum anderen könnt ihr euch satt fressen um dann zu „evolven“. Ihr sucht euch ein schattiges Plätzchen und bildet eine Art Kokon, wo ihr 3 neue Fertigkeitspunkte für eure Attacken verteilen könnt. Danach geht es als Stufe-2 Monster weiter, bis ihr euch auf Stufe-3 entwickelt habt. Dann hält euch nichts mehr auf und ihr könnt entweder alle Jäger töten oder das Missionsziel zerstören um die Partie zu gewinnen.
Die Jäger hingegen müssen immer gut zusammenarbeiten um das Monster zu finden, zu fangen und zu töten. Hier unterscheiden sie sich in 4 Klassen: Der Assault, der Support, der Medic und der Trapper.
Der Assault ist der Angriffsspezialist und hat die fetten Wummen mit. Er kann zudem noch Minen legen und dem Monster ordentlich Schaden verursachen.
Der Support unterstützt, wo es geht. Sei es mit seinem Schildgenerator, der Kollegen mit Schutzschildern bestückt sollte er unter Beschuss sein oder eine Tarnvorrichtung, die alle in der Umgebung unsichtbar macht, sollte es einmal zu brenzlig werden.
Der Medic macht das, was er am besten kann. Heilen! Mit seiner Medic-Pistole kann er on-the-fly Teammitglieder heilen, mit dem Scharfschützengewehr zeigt er seinen Kollegen die Schwachstellen des Monsters auf und mit der Beruhigungs-Pistole kann er das Monster verlangsamen, damit die restlichen Kollegen ihren Beitrag zur Jagd leisten können.
Der Trapper kümmert sich darum das Monster aufzuspüren und zu fangen. Entweder tut dies Spürhund Daisy oder andere Gadgets wie Bewegungssensoren. Ist das Monster in Sicht kann der Trapper eine mobile Arena erstellen, die es einkesselt und in die Enge treibt. Damit das Vieh nicht gleich wieder verschwindet kann der Trapper mit Harpunen auf das Monster schießen und es damit in Zaum halten… wenn möglich. Es gibt bei jeder Klasse 3 Charaktere zur Auswahl, die aber erst freigespielt werden müssen. Sie haben alle eine unterschiedliche Bewaffnung und so kommt ordentlich Abwechslung ins Spiel.
Mit allerhand von Modi muss man aber nicht immer das simple Fangen-Spiel durchmachen:
Da gibt es einerseits den Modus „Nest“, wo Jäger eine Anzahl von Eier zerstören muss bevor die Zeit abläuft und das Monster muss verhindern, dass seine Brut ausgelöscht wird. Im Rettungs-Modus müssen gefallene Zivilisten auf der Map aufgespürt werden und zu den Sammelpunkten gebracht werden, damit sie gerettet werden. Sollte das Monster die Opfer töten ist das Spiel vorbei. Und dann bleibt da noch der Modus Evakuierung. Hierbei werden 5 Maps hintereinander gespielt und die verschiedenen Modi durcheinandergewürfelt. Dabei entwickelt sich eine Art Story, die durch Sieg oder Niederlage verändert wird. Ist man zum Beispiel auf der ersten Station Jagd erfolglos so siegt das Monster und ist bereits Stufe 2 in der nächsten Map und muss gegen ein stärkeres Monster versuchen die Nester auszuräuchern. Nach den 5 Tagen bekommt man dann XP aufgrund der Leistung, die man im Team oder als Monster vollbracht hat. Leider hätte man hier aber noch einige andere coole Modi unterbringen können.
Mit ihrer kürzlich veröffentlichen DLC Politik haben sich Turtle Rock leider keine Freunde gemacht, nichts desto trotz bietet Evolve aber allerhand von Haus aus an: 16 Maps, 3 Monster, 12 Jäger und einen Singleplayer gibt’s obendrauf. Leider ist dieser aber nur zu Übungszwecken das gleiche wie der Multiplayer, jedoch werden (teilweise) gute Mitspieler durch dümmliche Bots ersetzt. Für eine Einführung ins Spiel und ein paar Offline-Sessions reicht’s aber trotzdem.
Die Umgebung sieht wunderschön aus und dank der CryEngine3 haben auch alle Monster der Welt Shear einen hohen Detailgrad.
Das Matchmaking dauert etwas, wenn es aber dann endlich alle Mitspieler verbunden hat, ist es auch fair aufgeteilt. Man darf zu Beginn jeder Runde seine Klassenpräferenz wählen in absteigender Reihenfolge und wird dann dementsprechend zugeteilt.
In Evolve heißt es 4v1. Und an diesem Prinzip wird auch stark festgehalten! Denn wenn die 4 Jäger nicht gut zusammenspielen ist die Niederlage vorprogrammiert, egal welche Stufe das Monster hat. Sollte ein Kollege aber doch mal sterben so hat er 2 Minuten Pause bis er wieder spawnt. Diese Zeit muss das Monster nutzen und alle anderen Jäger ausschalten, nur so kann es gewinnen. Wer also der Einzelgänger ist sollte das Monster wählen. Wenn aber die Teamspieler gut miteinander arbeiten, so heißt es schnell „Gute Nacht, Monster!“
Deshalb immer gut zusammenarbeiten, alle Gadgets verwenden und brav evolven! Möge die Jagd beginnen! Weidmanns Heil!
ENTWICKLER: Turtle Rock Studios
PUBLISHER: 2K
GENRE: Shooter
PLATTFORM: PC, PS4, Xbox One