Im Weltall hört dich niemand schreien!
Game Rezension: Alien: Isolation
Sega und die Entwickler von Creative Assembly haben etwas Besonderes zu bieten. Wer glaubt, dass der Horror der 70er Jahre nicht mehr mit modernen Erlebnissen mithalten kann, für den gibt es eine Eilmeldung. Alien, die Kultfigur von Ridley Scott, bekommt nämlich im Survival Horror Spiel „Alien: Isolation“ ihr Comeback. Wir haben für euch getestet wie und warum einem hierbei das Gruseln kommt.
Seit den 70er Jahren erfreut uns Schöpfer Ridley Scott mit Filmen über die mörderisch guten Außerirdischen. Neben Filmen und Crossovers wurden ebenfalls unzählige Videospiele umgesetzt. Der neueste Teil beschreibt die Geschichte der Heldin Amanda Ripley. Die junge Tochter der aus den Alien-Filmen bekannten Heldin Ellen Ripley, erkundet hierbei die Raumstation Sevastopol auf der Suche nach ihrer Mutter und stellt dabei fest, dass die Station nicht ganz so verlassen ist, wie es zu Anfangs den schein macht.
Willkommen an Bord
Gleich zu Beginn des Spieles stellt Alien: Isolation eines klar: Wir sind hier nicht zum Spaß. Denn die zu erforschende Raumstation macht alles andere als den Anschein für einen gemütlichen Wochenendtrip. Bereits bei der Ankunft wird unser Team attackiert und unserer Heldin Amanda landet einsam und ohne jegliche Ausrüstung an Bord des Schiffes. Wir können also zusammenfassen: andere Ripley – selbe Ausgangssituation. Die Spielewelt ist düster und dem Film nachempfunden und wir kriechen erstmal durch etliche Lüftungsschächte, durchstöbern dunkle Gänge und werden dabei durch das ein oder andere Geräusch in der Umgebung irritiert. Terminals und Karten bieten Zusatzinformationen über das Schiff. Neben gefundener, nützlicher Ausrüstungen stoßen wir auch noch hie und da auf einen Leichnam und somit ist schnell klar: Wir sind doch nicht so allein an Bord, wie wir dachten.
Was fehlt wird halt gebaut
Um uns gegen etwaige Angreifer schützen zu können, nutzen wir die in der Umgebung verstreuten Gegenstände. Hat man erst einmal Blaupausen entdeckt, so können diese mittels simplem Crafting –System dazu verwendet werden die Gegenstände in nützliche Utensilien wie Medikits, Bomben oder Geräuschmacher umzufunktionieren. Dies kann jederzeit und überall durchgeführt werden und funktioniert noch dazu in Sekundenbruchteilen. Ist ja auch kein Wunder wenn man bedenkt, dass die gute Amanda schon an so einigen Schrauben gedreht hat.
Begegnungen der dritten Art
Nachdem wir nun schon einen großen Teil des Schiffs erkundet haben und unsere Baukünste unter Beweis gestellt haben treffen wir auf die ersten anderen Lebensformen auf diesem Schiff. Neben den manchmal freundlich, manchmal feindlich gesinnten Androiden, treffen wir auch auf menschliche Überlebende. Auch hier gelingt es uns die Hilfe einiger Personen zu erlangen, jedoch scheitern wir an schießwütigen Plünderern mit nervösen Zeigefingern. Da einem zu Beginn noch Waffen für die Verteidigung fehlen, ist die direkte Konfrontation oftmals die falsche Entscheidung und auch im späteren Spielverlauf sollte man sich gut überlegen, welche Taktik die richtige ist. Nach ungefähr zwei Stunden Spielzeit tritt auch erstmalig unser eigentliche Star des Spieles auf: Mr. Alien höchstpersönlich. Wir verstecken uns erst einmal unter einem Schreibtisch und nehmen die Bewegungen der außerirdischen Lebensform nur sicher von der Deckung aus in Augenschein. Immer wieder kommt es vor, dass uns das kleine Monster einen Besuch abstattet und reagiert man hierbei nicht schnell genug, so steht man ihm einmal mehr von Angesicht zu Angesicht. Dass wir hierbei immer den Kürzeren ziehen brauchen wir bei einem Survival Spiel nicht extra erwähnen. Die einzige sinnvolle Taktik ist Verstecken. Hierfür gibt es Spinde, Schächte oder sonstige Objekte zwischen denen sich die Heldin im Dunkeln verstecken kann. Kommt uns das Alien dabei dann trotzdem zu Nahe, heißt es Luftanhalten per Tastendruck und möglichst kein Geräusch machen. Gänsehautfeeling und aufsträubende Nackenhaare begleiten uns jede Sekunde in der wir das Alien durch die Türschlitze beobachten können. Bekämpfungsversuche bleiben erfolglos, denn das Monster stellt sich als unbesiegbarer Übergegner heraus. Zu Recht, denn wie soll die Geschichte auch weiter gehen, wenn man erst ein Drittel des Spiels absolviert hat.
Tausend Tode sterben will gelernt sein
Zusammengefasst gibt es also einen Haufen an Möglichkeiten wie und wo uns das Spiel um die Ecke bringen kann. Der Ladebildschirm wird somit immer öfters zu unserem ständigen Begleiter und wir erfreuen uns über jeden Speicherpunkt und sei er auch nur 2 Räume weiter vom letzten. Egal welchen Schwierigkeitsgrad man wählt, es wird immer einige Versuche dauern bis man die richtige Taktik gefunden hat um im Spiel weiter voran zu kommen. Dies ist jedoch sehr frustrierend – fragt man sich, wie man die Stelle schaffen soll? Dadurch gerät dann auch schnell mal die Gruselatmosphäre in den Hintergrund. Umso größer ist allerdings der Lohn der Freude, wenn man endlich die Passage geschafft hat und dem Tod erneut von der Schippe gesprungen ist.
Fazit
Alien: Isolation überzeugt mit einer authentischen, original nachempfundenen Atmosphäre im Spiel. Die Umgebung, Geräusche und Stimmung geben einem die Möglichkeit ein richtiger Teil der Alien-Geschichte zu sein. Umso frustrierender ist es dann, wenn es zur Interaktion mit der KI kommt. Gegner, die einen in einer Überzahl jagen oder ein unbesiegbares Alien, das sich in jeder Situation anders verhält, werden zu unberechenbaren Faktoren im Spiel. Selbst nach einigen Toden können wir nur wenig von dem Gelernten Umsetzen wodurch zumindest bei uns eher Frust als Grusel entsteht. Beinharte und frustresistente Alienfans machen beim Kauf dieses Spiel sicherlich wenig falsch, alle anderen sollten sich eventuell überlegen einen zusätzlichen Controller mitzukaufen.
ENTWICKLER: Creative Assembly
PUBLISHER: Sega
GENRE: Survival-Horror
PLATTFORM: PS4, PS3, Xbox 360, Xbox One, PC