Der Kampf geht in die nächste Runde
Game Rezension: Monster Hunter 4 Ultimate
Wenige Spiele erzeugen so einen Hype, dass eine Special Edition des New 3DS gerechtfertigt ist. Doch Monster Hunter zieht Millionen in den Bann, ob die Faszination an den vielen Spielweisen und Strategien, den reichlich anpassbaren Waffen oder den riesigen Monstern, welche man zu viert in atemberaubenden 3D niederstrecken kann, liegt, weiß man nicht aber wahrscheinlich ist es das ausgewogene Gesamtpaket.
Spiele mit langen Boss-Kämpfen, bei denen es gilt jede Mechanik des Gegners auswendig zu kennen, gibt es viele, doch Monster Hunter und Dark Souls heben sich stark von der Masse ab und erfreuen sich nicht ohne Grund einer riesigen Fanbase.
Die Welt ist offen, vielfältig und erkennbar
Nach den obligatorischen Einführungsszenen, in denen wir von einer Reihe bunter Charaktere erfahren wie Betten funktionieren, starten wir in die weite Welt hinaus und beginnen unsere Monsterjagd. Für Anfänger der Spieleserie mag das erste Hinaustreten in das offene Terrain vielleicht einschüchternd wirken aber Veteranen wissen Bescheid: Hier gilt es Pflanzen und sonstige Güter zu sammeln, sowie Monster zu töten, um aus den gesamten Materialien immer besseres Equipment zu bauen.
Es spielt keine Rolle wie man die schönen, gefährlichen Kreaturen, die man auf seiner Reise trifft, legen will; Monster Hunter 4 Ultimate hat eine Waffe für jeden. Bei neun Klingenwaffen und drei Schusswaffen findet man schnell sein Lieblingsschlachtgerät. Es kann jedoch jederzeit zu einer anderen Waffenkategorie gewechselt werden, sollte es die bevorstehende Aufgabe erfordern. Individualisierung hört aber nicht bei Waffen und Rüstungen auf, sondern geht auch noch in kleine, triviale Dinge über wie zum Beispiel ein kleines Hausschwein im Zelt welches ein Kostüm trägt. Gekleidet wie ein Mariachi heißt unseres jetzt Bacon.
Artikel Management spart eine Menge Ärger
Das Inventar bietet zwar einigen Platz, doch bei der unglaublichen Menge an Gegenständen wird es auch hier schnell knapp und vieles wird in die private Kiste ausgelagert. Ständiges hin- und herlaufen erspart man sich hier indem Schmied und andere Questgeber direkt auf die Kiste zugreifen können, ein System welches man sich in vielen anderen Spielen wünscht.
Crafting Rezepte müssen diesmal durch Experimentieren gefunden werden. Zunächst wählt man ein Material aus und sieht welche anderen Materialien kompatibel sind. Glückt das Experiment, wird das Rezept für die Nachwelt festgehalten.
Das ewige Schlachten
Das Schlachten der riesigen Monster fühlt sich leider viel zu oft wie Arbeit an, obwohl es eigentlich Spaß machen sollte. Zwar musste man schon in vorherigen Teilen immer wieder die gleichen Monster auf monotone und repetitive Weise killen, doch leider hat sich daran in Monster Hunter 4 Ultimate nur wenig geändert. Die Routine kehrt schnell ein und nach gewisser Zeit zählt man nur mehr vor sich hin, wie viele Rathians oder Rathalos man noch schlachten muss für seine neue Rüstung. Diese beiden Archetypen bieten übrigens zwei richtig furchtbare Kämpfe, denn in ihren Formen Rosa Rathian und Silber Rathalos zerlegen sie auch schon mal Monster Hunter Veteranen.
Es sind die kleinen Dinge
Nicht nur unser Bacon verleiht uns bei jedem Besuch im Zelt Freude, sondern auch Questnamen und –beschreibungen zum Lachen oder aberwitzige Interaktionen von Charakteren bringen uns immer wieder zum Lachen.
Die Grafik wurde im Vergleich zum Vorgänger um einiges verbessert. Zum einem sieht man dies an der offenen Welt und den zerstörbaren Objekten aber auch an den Bewegungen von Charakteren und Monstern, welche viel flüssiger und authentischer wirken.
Endloses Endgame
Wie Fans der vorigen Teile bereits wissen, schalten sich neue Quests immer ab bestimmten Hunter Rankings frei. Diese gehen in Monster Hunter 4 Ultimate bis 999 und ermöglichen somit Spielern auf lange Zeit sich einer Aufgabe verpflichtet zu fühlen.
Zusätzlich dazu gibt es auch G-Ranks. Dieser, in den Ultimate-Teilen der Monster Hunter-Serie vorhandene Modus, ermöglicht Huntern eine noch schwerere Herausforderung im Spiel anzutreten, die alleine fast unmöglich ist. In diesem Endgame–Modus findet man die schwersten und stärksten Monster bzw. Sonderarten, so wie riesige Drachenälteste. Um hier Fuß zu fassen und das beste Equipment im Spiel abzusahnen, sollte man sich eine kleine Hunter-Gemeinschaft mit Freunden aufbauen, um gezielt für Kämpfe zu trainieren und um sich besser koordinieren zu können. Dazu stehen der lokale Multiplayer–Modus, so wie der Online–Multiplayer zur Verfügung, in denen befreundete Jäger mittels Freundesliste oder zufällige andere Jäger gefunden werden können. Das Invite-/Join–Prinzip funktioniert einwandfrei und super einfach und der Lag über die Nintendo-Server ist auch nur minimal.
Fazit
Monster Hunter 4 Ultimate ist ein großartiges Spiel voller Vielfalt, Aufgaben und einer riesigen Welt, die man erkundet um ein Teil davon zu werden. Wer in Monster Hunter nach oben kommen will, der kann sich schon mal darauf gefasst machen, viel Zeit vor dem 3DS zu verbringen, denn ohne Fleiß kein Preis. Als Anfänger dauert es seine Zeit, da viele Geschehnisse, vor allem im Kampf, nicht nachvollzogen werden können, aber hat man erst einmal den Bogen raus, steht einem nichts mehr im Weg, ein „Jägermeister“ zu werden.
ENTWICKLER: Capcom
PUBLISHER: Nintendo
GENRE: Action RPG
RELEASE: 13. Februar
PLATTFORM: 3DS