Kleiner, dünner, kann länger
Nintendo Switch Lite im Test
Der Ruf eilt ihr voraus. Die Nintendo Switch Lite lässt viele Features weg, bringt aber dafür die volle mobile Kraft in den Rucksack. Wie tut sich die neue Nicht-mehr-Hybrid-Konsole im Alltag?
Okay, als ich hörte, dass die Switch Lite nicht mehr dem Namen gerecht sei, hat es mich eiskalt erwischt. Nintendo Switch steht für das Switchen zwischen Rucksack-Konsole und TV-Bolide. Cool! Da der Aspekt bei der Nintendo „Switch“ Lite nun wegfällt, wie soll sie jetzt heißen? Nintendo take away? Nein…
Egal, hier ist sie nun und möchte bespielt werden. Wir haben sie eine Woche mit uns mitgenommen und sowohl unterwegs als auch daheim gedaddelt. Doch was hat sich wirklich geändert?
Gleich ausgepackt findet man in der äußerst kompakten Verpackung die kleine Konsole, ein Handbuch und ein USB-C Ladegerät. Die erste Hürde: die alten Accounts portieren. Dies schafft das System jedoch ohne Probleme – sofern man seine alte Switch bei der Hand hat. Diese kann dies nämlich wireless übertragen und sogar automatisch als Hauptkonsole markieren, um heruntergeladene Games des Accounts auch offline und somit unterwegs spielen zu können.
Die Haptik des Geräts fühlt sich insgesamt sehr gut an. Das Steuerkreuz ist wieder ein Button, die übrigen Knöpfe haben ein besseres Feedback und fühlen sich weicher an als die der größeren Version. Das kleinere Display sieht ein wenig schärfer aus und auch die Sound-Ausgabe über die Boxen wirkt klarer.
Da neben den Joy-Cons auch die eingebaute Kamera eingespart wurde, muss man auf automatische Helligkeit und auch auf die Bewegungssteuerung verzichten. Einzig der Gyro-Sensor der Konsole ist weiterhin aktiv, womit man zum Beispiel bei Breath Of The Wild mit dem Bogen zielen kann.
Da es keine abnehmbaren Controller mehr gibt, fallen auch die Bewegungsspiele wie Just Dance, Mario Party oder 1-2-Switch weg – denn wer will schon Joy-Cons verbinden und die Konsole dann am Boden legen, denn der Plastik-Ständer (der eine Sollbruchstelle war) ist nun auch weg. Eine On-The-Go-Konsole pur!
Nintendo verspricht eine bessere Akkuleistung und das merkt man auch. Wir konnten Super Mario Galaxy und Marvel’s Ultimate Alliance mit aktivierten WLAN knapp unter 4 Stunden spielen, ohne dass der Bildschirm schwarz wurde. Somit findet sich die Lite Version ein bisschen über dem Standard des Bruders, jedoch erschien Ende August die neue Version der Nintendo Switch, die mit viel besserem Akku ausgestattet wurde und bis zu 9 Stunden Laufzeit auf die Verpackung schreibt.
Für wen ist die Nintendo Switch nun geeignet? Der derzeitige Preisunterschied auf dem Markt ist ca. 100 € zur großen Version, was für das Fehlen der Features zu wenig ist. Dennoch zeigt die Nintendo Switch Lite ihre Größe in den Abmessungen, sie passt besser in Taschen und Rucksäcke, der Akku hält ein wenig länger und eignet sich perfekt für Singleplayer, die fast ausschließlich nur unterwegs zocken wollen. Denn zuhause ist es doch angenehmer, wenn man das Kernfeature des Namens anwenden kann und den TV mit Mario, Link und Co. beballern kann.
Wir gehen jetzt aber wieder ins Freie mit der Kleinen, denn wenn es schön ist, soll man ja raus gehen, sagt sogar Mama!